Maximaler Sonnensturm in 2012
NASA bestätigt Meldung
22.03.2007 12:18 Uhr
Washington/ USA – Wie die amerikanische Raumfahrtbehörde "NASA" kürzlich offiziell bekannt gab, bestätigten nun Wissenschaftler, dass in den Jahren 2010/2011 ein Anstieg an Sonnenstürmen zu erwarten sei. Das Maximum wird für 2012 erwartet.
Sonnflecken werden zur Zeit wenig bis kaum registriert. Dies ist nur eine Ruhe vor dem Sturm, wie Mausumi Dikpati, Leiterin des "National Center for Atmospheric Research" (NCAR) bei der NASA erklärte.
"Der nächste Sonnenfleckenzyklus wird zwischen 30 und 50 Prozent stärker als der vorangegangene Zyklus", erklärte Dikpati.
Wenn die Angaben und Berechnungen stimmen würde dieses Maximum die vergangenen Höchstwerte von 1958 übertreffen. Da das Weltraumzeitalter dort gerade begonnen hatte, konnte noch niemand die möglichen Probleme, welche durch solch ein Maximum entstehen können, bemerken. Weder gab es die hohe Anzahl an Satelliten wie heute, noch gab es Handys oder dergleichen.
(JB)
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http://www.paranews.net/beitrag.php?cid=6247
http://www.extrasolar-planets.com/ne...2006031201.php
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Die Erde im Sonnensturm
Von THOMAS BÜRKE und FRANK JANSEN
Stetige Überwachung
Kein Wunder, dass der Wunsch nach einer präzisen Vorhersage des Weltraumwetters in den vergangenen Jahrzehnten immer lauter geworden ist. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Sonden, welche die hierfür nötigen Daten liefern. So beobachtet beispielsweise das Sonnenobservatorium "Soho" von Esa und Nasa unser Tagesgestirn seit 1996 ununterbrochen in verschiedenen Wellenlängenbereichen und misst die ankommende Teilchenstrahlung. Dank Soho erkennen die Forscher sofort, wenn auf der Sonnenoberfläche ein Ausbruch stattfindet oder sich eine Plasmawolke aus der Korona ablöst. Dann wird eine Warnung herausgegeben. Diese Prognosen sind aber noch sehr unsicher, denn Soho ist nicht in der Lage, die Richtung zu ermitteln, in der sich die Wolke durchs All bewegt. Damit bleibt unklar, ob sie die Erde trifft.
Abhilfe soll das europäisch-amerikanische Observatorium "Stereo" schaffen. Es wird aus zwei Satelliten bestehen, die in großem Abstand voneinander fliegen und die Sonne gleichzeitig beobachten. So wie zwei Augen räumlich sehen können, soll auch Stereo erkennen, wie sich Gaswolken im Raum bewegen. Vorboten des kosmischen Orkans Doch man muss nicht unbedingt ins All fliegen, um das Weltraumwetter zu beobachten. An der Ostsee entsteht derzeit das "Muon Spaceweather Telescope for Anisotropies at Greifswald", kurz "Mustang". Das von der Esa und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) finanzierte Teleskop ist in der Lage, so genannte Myonen zu messen, extrem leichte, elektrisch geladene Teilchen, die von der kosmischen Strahlung beim Zusammenprall mit Atomen in der Atmosphäre erzeugt werden.
Eine von der Sonne kommende Plasmawolke schirmt die Erde teilweise vor der kosmischen Strahlung ab, sodass sich der Myonenfluss verringert. Mit Mustang wollen die Forscher die Myonenverteilung über den gesamten Himmel messen. Die Plasmawolke zeichnet sich dann gewissermaßen als Schatten auf der Verteilungskarte ab. Verfolgt man die zeitliche Entwicklung der Wolke oder beobachtet sie mit mehreren Stationen, so lassen sich Entfernung, Bewegungsrichtung und daraus schließlich die verbleibende Zeit bis zur Ankunft der Teilchen auf der Erde in Echtzeit ermitteln. 2006 soll Mustang die Arbeit aufnehmen und gemeinsam mit weiteren Myon-Teleskopen in Japan, Australien und Brasilien ein erdumspannendes Netz bilden -- ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem verlässlichen Weltraumwetter- Service, den Forschungsorganisationen und Unternehmen auf der ganzen Welt derzeit zu entwickeln suchen.
In den USA will man spätestens bis zum Ende dieses Jahrzehnts in der Lage sein, aussagekräftige Vorhersagen zu machen. Neben der Nasa unterstützen dieses Projekt auch die amerikanischen Bundesministerien für Verteidigung, Inneres, Energie und Transport. Ein Weltraumwetter-Zentrum wurde bereits in Boulder, Colorado, eingerichtet. In Europa begannen wesentliche Aktivitäten vor fünf Jahren, als die Esa ein detailliertes Szenario für ein weltraumgestütztes Satellitensystem zur Vorhersage von Weltallunwettern entwerfen ließ. Inzwischen laufen mehr als zwanzig anwendungsorientierte Pilotprojekte, in denen europäische Unternehmen und Institute zum Schutz vor Sonnenstürmen zusammenarbeiten. Dazu gehören unter anderem Studien für Fluggesellschaften, denn auch Passagiere und Flugpersonal sind den Strahlungsteilchen ausgesetzt. Interesse an detaillierten Vorhersagen zeigen zudem Konzerne, die in der Nordsee nach Öl und Gas suchen, schwedische und finnische Energieversorger, Pipelinebesitzer sowie Betreibergesellschaften von Telekommunikations- und Navigationssatelliten. Ein Ziel aller Aktivitäten ist die Gründung eines europäischen Zentrums für Weltraumwetter-Vorhersage.
In Deutschland legen Fachleute des DLR derweil die Grundlagen für ein Weltraumwetter-Datenzentrum mit Schwerpunkt Ionospähre. Es soll an das Weltraumwetter- Anwendungszentrum Ionosphäre (
SWACI) im mecklenburg- vorpommerischen Neustrelitz angeschlossen sein und europäische Nutzer mit aktuellen Informationen über den Zustand jener oberen Atmosphärenschicht versorgen, welche die Ausbreitung von Radiowellen und den Empfang der GPS-Signale beeinflusst. In nicht allzu ferner Zukunft werden Vorhersagen für das Wettergeschehen im Weltraum damit genauso selbstverständlich sein wie die heutigen Prognosen der irdischen Wetterdienste. Ähnlich wie die Menschen bei einem drohenden Hurrikan ihre Häuser verbarrikadieren, ließe sich dann auch den Unbilden des Weltraumwetters trotzen: Bei einem nahenden Sonnenorkan könnten Elektrizitätsversorger ihre Systeme auf ein niedrigeres Leistungsniveau herunterfahren und kritische Geräte notfalls ganz vom Netz nehmen, bevor sie beschädigt oder zerstört werden. Satellitenbetreiber bekämen die Möglichkeit, ihre künstlichen Erdtrabanten so in den Sonnenwind zu drehen, dass empfindliche Teile geschützt sind. Und Fluglotsen könnten Passagiermaschinen auf einen Kurs mit geringerer Strahlenbelastung umleiten...
http://www.heise.de/tr/artikel/64192/1/100
SWACI - DLR
Weltraumwetter Einführung - DLR