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13.01.2009, 02:39
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Gesperrt
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Registriert seit: 16.08.2007
Beiträge: 6.876
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Zitat:
Zitat von Sentinel
Ein Thread namens Gottesbeweis im Bereich Offtopic. Das ist so selbstredend.
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. (Joh, 1,1)
Wovon man nicht reden kann, davon muss man schweigen.
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=D> =D> =D>
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13.01.2009, 06:11
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 09.01.2008
Beiträge: 103
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Ein paar für die allgemeinheit gedachte Zeilen aus einem Brief an meine Ex-Verlobte und ihre Familie, nach unserer Trennung...
Zum Thema, ob Jesus wohl der einzig wahre Erlöser gewesen sein könnte oder nicht...
Und Warnung: Langer Text ist lang. ^^
Aber gebt ihn euch mal... er könnte die Mühe wert sein.
"[...] Ich möchte nun euch allen im Folgenden meine Gedanken, Überlegungen und persönlichen Erkenntnisse darlegen, warum ich mich nicht zu Jesus als meinen persönlichen Erlöser und Erretter bekennen kann. Dabei möchte ich euch auch mitteilen, wie sich mein Glaube konkret manifestiert und wie ich ihn im Alltagsleben umsetze - oder dies zumindest mit ganzem Herzen versuche. Und um es auch ganz deutlich zu sagen: Ich möchte euch und auch sonst niemandem irgend etwas aufzwingen oder euch irgendwie belehren, sondern nur meine Erkenntnisse und Sichtweisen darlegen, welche ich über mein Leben und meinen Glauben bis anhin gewonnen habe. Ich bitte euch darum, ohne Vor-Urteile weiter zu lesen, was nun folgt. Es ist dabei nur die Oberfläche von meinem Herzen und meinen Erkenntnissen - das, was ich in Worte packen kann - und ich versuche, es euch so gründlich und übersichtlich darzulegen, wie mir das möglich ist.
Das Zentrum „meines“ Glaubens beinhaltet, dass wir Menschen das Göttliche in uns drinnen tragen: Unser Wahres Selbst, welches die Essenz von dem ist, was wir eigentlich wirklich sind. Es ist eine Manifestation von Gott, es ist ein Teil von Ihm in uns drinnen, es ist Sein Abbild in uns drinnen. Die Natur (die Eigenschaft, der Charakter) dieses Wahren Selbst ist wahrhaftig, barmherzig und nachsichtig. Jeder einzelne Mensch hat dieses Wahre Selbst, dieses Göttliche, in sich drinnen - so wie Kinder die Essenz ihrer Eltern in sich tragen. Und so sind wir alle Kinder Gottes, und wir alle sind auch eine Manifestation von Ihm selbst.
Nun, als Menschen können wir unser Wahres Selbst- und somit auch Gott - oft nicht mehr spüren und wir sind wie davon abgetrennt, was uns sehr fest leiden lässt. Warum nun diese Trennung? Weil wir als Menschen so vieles haben, was uns ablenkt und was uns nicht nach Innen schauen lässt. Wir halten in unseren Herzen eigensinnig an zig Sachen der äusseren, materiellen Welt fest, sodass wir nicht nach Innen schauen und deshalb unser Wahres Selbst nicht wahrnehmen und erkennen können - und somit werden wir auch von Gott getrennt. Und dieses „getrennt sein“, das empfinde ich als einen äusserst leidvollen Zustand.
Das, was uns davon abhält, zu erkennen wer und was wir sind und was uns leiden lässt, das sind unsere Eigensinne, unsere Anhaftungen und unsere festgefahrenen Anschauungen. Diese Eigensinne, Anhaftungen und Anschauungen sind alles Dinge, welche sich im Lauf der Zeit durch Erziehung, durch Beeinflussung durch Medien wie Bücher, Fernsehen, Zeitungen, Kino etc. und ganz allgemein durch unser Leben in der Gesellschaft gebildet haben, es sind alles externe Denkweisen und Ansichten, die uns anerzogen worden sind und die wir uns angeeignet haben. Im Verlauf der Zeit haben sie sich so stark gefestigt, dass wir sie sogar für einen Teil von uns selbst halten und somit nicht mehr wahrnehmen können, wer und was wir wirklich sind.
Wenn man es schafft, diese Eigensinne, Anhaftungen und Anschauungen loszulassen, wenn man es schafft, sein Herz leer von weltlichen Gelüsten, Begierden und absichtsvollen, egoistischen und selbst-süchtigen Gedanken zu machen, dann erreicht man eine sehr tiefgehende Stille im Herzen. Dadurch, dass man nicht mehr durch Eigensinn, durch Anhaftungen und durch Anschauungen abgelenkt wird, ist man schliesslich im Geist und im Herzen frei und wach und sich in dieser Stille seiner Selbst und Gott vollkommen bewusst, da einen nun ja nichts mehr davon ablenken kann.
Dieses Erkennen seiner Selbst und dass man ein Teil Gottes ist, dieses „Selbst bewusst werden“, das kann man auch „Erleuchtung“ nennen. Es gibt doch die Redewendung: „Mir geht ein Licht auf.“ Das bedeutet ja im allgemeinen Sprachgebrauch soviel wie, dass man etwas erkannt oder verstanden hat. Nun, beinhaltet diese Erleuchtung, dieses Erkennen, nicht auch, dass man dann erlöst ist? Nämlich erlöst von dem, was uns leiden lässt: Erlöst von all diesen Eigensinnen, Anhaftungen und Anschauungen, deren Verfolgung und unser Festhalten daran immer wieder so schmerzhaft für uns sind, und eben auch erlöst von diesem leidvollen Zustand des „getrennt seins“.
Ich glaube aber nicht, dass ein Mensch einfach so, von sich selbst aus, zur Erleuchtung kommen kann und sich somit selbst erlösen könnte. Das ist eine Anschauungs- und Denkweise, die einem gerne von schädlichen Kräften ins Ohr geflüstert wird. Sie wird aber in der heutigen Zeit im Namen des Individualismus (oder soll ich besser sagen: Egoismus?) leider all zu gerne verbreitet. Das wäre aber so, als ob man sich selbst an den Haaren aus Treibsand ziehen wollte.
Nein, es braucht jemanden, der einem den Weg aufzeigt, wie man wieder zu seinem Wahren Selbst und zu Gott zurückkehren kann. Und der einen dabei unterstützt. Jesus Christus ist genau so ein Erlöser. Aber wenn Er sagt, Er sei der Weg, die Wahrheit und das Leben, dann verstehe ich das so, dass man seinem Vorbild folgen soll, danach handeln soll, was Er die Menschen gelehrt hat. So kann man dann, wenn man Seinem Weg folgt, Schritt für Schritt, die Zwangsjacke der Eigensinne, der Anhaftungen, egoistischen Wünsche und selbstsüchtigen Gedanken ablegen, um in einer Anhaftungs-freien inneren Stille wirklich sein Wahres Selbst erkennen zu können.
Aber ich glaube nicht, dass Jesus der Einzige gewesen ist, der die Menschen den Weg zu Gott zurück gelehrt hat. Ich kann das auch nicht glauben.
Warum ich nicht daran glauben kann, dass einzig und allein Jesus der Weg zu Gott sein soll: Gottes Barmherzigkeit ist grenzenlos. Darum ist Jesus Christus vor gut 2000 Jahren als Mensch unter uns Menschen gekommen, um uns Menschen einen Weg zurück zu Gott zu zeigen, um uns somit zu erlösen und um eben auch die Verantwortung für diejenigen von uns zu übernehmen, die an Ihn glauben und diesen Weg wirklich gehen wollen.
Wäre das aber wirklich barmherzig von Gott, wenn nur Jesus’ Weg (oder nur irgend ein anderer Weg) der einzig und allein richtige wäre? Was wäre dann mit all den Menschen, die nie die Möglichkeit gehabt hatten, Ihn und Seinen Weg überhaupt jemals kennen zu lernen? Mit all den Menschen, die vor Seiner Zeit gelebt hatten? Mit all den Menschen im damaligen China, im damaligen Afrika, im damaligen Amerika, Eskimos, Einwohnern im Dschungel etc. etc., welche gar nie die Chance gehabt hatten, überhaupt zu ihren Lebzeiten von Ihm zu hören, und Ihn somit gar nie als Erlöser haben erkennen können? Eben all den Menschen, die nie von Ihm gehört hatten und mittlerweile schon verstorben sind? Soll all diesen Menschen die Erlösung und das ewige Leben verwahrt bleiben? Nein, das kann ich mir bei einem unendlich barmherzigen Gott nicht vorstellen. Denn, und das glaube ich so, und ich sage es auch immer wieder: Gottes Wege sind unergründlich, und Er benutzt alle Möglichkeiten, um seine Kinder zu erretten - ohne ihnen dabei aber Seinen Willen aufzuzwingen.
Und ausserdem: Wenn der Weg zur Erkenntnis und zur Erlösung nun tatsächlich darin bestehen sollte, sich Schritt für Schritt von den eigenen Eigensinnen, Anhaftungen und Anschauungen zu befreien, so kann der Glauben an Jesus - als einzig möglicher Erlöser und Erretter - eben selbst zu einer Barriere werden, die uns von Gott trennt: Nämlich dann, wenn man all seine Hoffnung auf Erlösung und Errettung von seinem Glauben abhängig macht, dass nur Jesus allein (als Person, als Sohn Gottes, als Erlöser) einen erlösen könnte, und man die Selbstverantwortung und das an sich Arbeiten - welches aus dem Loslassen seiner Eigensinne, Anhaftungen und Anschauungen und dem sich Angleichen an göttliche Prinzipien wie Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht besteht - einfach an Ihn abgibt. So wird diese Art von Glauben an Jesus zu einer Hoffnung, zu einem Glauben an eine Macht im Aussen, an einen äusseren Hoffnungsträger und Erlöser - und im Endeffekt würde einen das von Gott trennen anstatt näher zu Ihm bringen, da Gott eben genau IN uns zu finden ist.
Und dabei läuft man auch Gefahr zu vergessen, was meines Erachtens eigentlich das Allerwichtigste war, was Jesus uns Menschen gelehrt hatte: Nämlich die Liebe. Agape, die formlose, uneingeschränkte und grenzenlose Liebe zu Gott und gegenüber all seinen Mitmenschen. Einzig und allein die Person oder den Sohn Gottes Jesus als seinen Erlöser zu betrachten, ist meines Erachtens eine reine Formsache und will noch nicht heissen, dass man Ihm wirklich folgt, resp. wirklich an Ihn glaubt. Nach meinem Verständnis folgt und glaubt man Ihm erst dann wirklich, wenn man selber Agape auch leben und umsetzen kann. Darum verstehe ich Jesus’ Worte „Nur ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich“ so, dass Jesus den Inbegriff der Agape darstellt und dass man genau Seinem Vorbild folgen soll, so handeln soll wie Er und somit auch Gott und seine Mitmenschen so bedingungslos lieben soll, wie Er es einem vorgelebt hat. Erst dann glaubt man wirklich von ganzem Herzen an Ihn, und wenn man das nicht tut, hat man keine Chance, wieder zurück zu Gott zu kommen. Nach meinem Verständnis schliesst dieser Satz auch nicht aus, dass es nicht auch andere geben kann, die ebenfalls so eine Nächstenliebe tatsächlich leben und einem als Vorbild so einen Weg aufzeigen können.
Darum glaube ich, dass es eine Vielzahl von Wegen gibt, von einer Vielzahl von Lehrern, welche uns wieder zurückbringen und erlösen können, die uns den Weg zu unserem Wahren Selbst und zu Gott lehren können. [...]"
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Verständnis ist die Brücke über die zwischenmenschlichen Abgründe.
"An den Früchten sollt ihr sie erkennen!" - J.C.
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13.01.2009, 11:02
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Infokrieger
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Vielleicht ist es auch interessant, das zu lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis
oder noch weiter zu googeln:
http://www.google.de/search?hl=de&q=...le-Suche&meta=
Früher, im Mittelalter, da hatte man wohl einen Gottesbeweis nicht nötig, weil die allgemeine Meinung sowieso von einem Gott ausging.
Später gab es dann Schwierigkeiten mit dem Gottesbild, die ihren Höhepunkt fanden mit dem Stress, der durch Galileo Galilei entstand, und den der Vatikan bis heute nicht überwunden hat, wie neue Pressemeldungen aufzeigen:
07.01.09
Jahr der Astronomie
Die Mühen des Vatikans mit Galileo Galilei
Im UNO-Jahr der Astronomie ehrt der Vatikan das berühmteste Opfer der Inquisition. Galileo Galilei soll zum Schutzpatron des Dialogs zwischen Wissenschaft und Glaube werden. Verheilt sind die Wunden aber noch nicht........
http://www.20min.ch/news/wissen/story/20988657
Wenn das so ist, daß der Vatikan noch immer Schwierigkeiten hat, das heliozentrische Weltbild anzuerkennen, dann ist das natürlich schlimm, und außerdem kann man sagen, der Vatikan ist im Mittelalter stehengeblieben.
Und daß es anschließend zu einer Einstellung seitens der Wissenschaft kam, die keinen Gottesbeweis mehr zuläßt, das ist nur zu verständlich.
Könnte es sein, daß uns eine ebenso gravierende Änderung des Weltbildes bevorsteht, wie es es mit dem geozentrischen Weltbild geschah?
Ein Weltbild, das von einer ruhenden Erde im Mittelpunkt des Universums ausging?
Vielleicht sogar eine Änderung mit größerer Tragweite?
Ich fürchte, wir haben ein Weltbild, das das Selbst, das Ich, die "individuelle Seele" als ruhenden Pol in den Mittelpunkt der Welt stellt. Ein Weltbild, das ich das egozentrische Weltbild nennen würde.
Kommt es hier zu einem ähnlichen "Umsturz"? Vielleicht ist es hier etwas Ähnliches wie beim geozentrischen Weltbild? Man muß jetzt nicht irgendwelche riesigen Raketen am Ego befestigen, um es aus dem Zentrum zu schieben, sondern es war schon vorher nur ein Traum, daß es im Mittelpunkt stand?
Sollte es sich tatsächlich so verhalten, was würde nach einer Änderung der Sichtweise den Platz im Mittelpunkt einnehmen?
freundliche Grüße
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13.01.2009, 11:09
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Danke Krieger für deine offenen Worte.
Ich warte mal ab, was ev. noch andere User dazu sagen. Werde mich aber später damit auseinandersetzen.
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You guys, do your research!
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13.01.2009, 11:16
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Ich fand ja den Gottesbeweis von Anselm immer kurios: Gott ist so gross, dass er nicht nur gedacht werden kann, sondern deshalb auch existieren muss. (oder so ähnlich).
Natürlich hab ich mich in meinem Threadtitel Gottesbeweis etwas ironisch auf die diesbzgl. philosophisch-theologische Tradition bezogen.
Dennoch ist es mir mit dem Thema ernst.
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13.01.2009, 11:35
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Infokrieger
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Zitat:
Zitat von lamb
Dennoch ist es mir mit dem Thema ernst.
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Mir ist es damit ebenso ernst wie dir. Das soll auch mein letzter Satz andeuten, den ich zwar irgendwie unverfänglich zu formulieren versuchte, der es aber meiner Meinung nach irgendwie auf den Punkt bringt:
Zitat:
Sollte es sich tatsächlich so verhalten, was würde nach einer Änderung der Sichtweise den Platz im Mittelpunkt einnehmen?
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Aber es gibt natürlich ein Problem mit dem Gottesbild, das nicht zuletzt von Erich Fromm sehr gut dargestellt wurde:
Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden.
Erich Fromm, Psychoanalytiker (1900-1980)
freundliche Grüße
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13.01.2009, 11:48
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Infokrieger
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Zitat:
Zitat von Default
Mir ist es damit ebenso ernst wie dir. Das soll auch mein letzter Satz andeuten, den ich zwar irgendwie unverfänglich zu formulieren versuchte, der es aber meiner Meinung nach irgendwie auf den Punkt bringt:
Sollte es sich tatsächlich so verhalten, was würde nach einer Änderung der Sichtweise den Platz im Mittelpunkt einnehmen?
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Da tauchen aber ganz andere Wolken am Horizont auf. Die Philosophie des 20.Jh hat hart an der Dezentralisierung des Subjekts gearbeitet - nicht gerade im theistischen Sinne. Diese Samen gehen auch langsam auf...
Zitat:
Aber es gibt natürlich ein Problem mit dem Gottesbild, das nicht zuletzt von Erich Fromm sehr gut dargestellt wurde:
Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden.
Erich Fromm, Psychoanalytiker (1900-1980)
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Stimmt, das Problem ist auch nicht gerade mickrig.
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13.01.2009, 12:47
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Infokrieger
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Hallo lamb,
Ich bin nicht sicher, ob ich deinen Begriff „Dezentralisierung des Subjekts“ richtig verstehe.
Auch könnte man einfach mal fragen, welcher Gott sinnvoll wäre. Und da gibt es aus meiner Sicht auf den ersten Blick ein Paradox.
Einerseits wünschen wir uns einen Gott, der uns frei macht. (Befreiungstheologie wird aber vom Vatikan abgelehnt bla bla...)
Andererseits wünschen wir uns einen Gott, der es versteht, eine gewisse Ordnung zu schaffen. (Egal, was für eine Ordnung das sein soll)
Unvereinbar?
Nur auf den ersten Blick.
Nehmen wir an, wir könnten die Zeit abschaffen. Wären damit nicht alle Probleme gelöst?
Dazu zweierlei.
Zeit ist Geld. Das ist eine gültige Zeitdefinition, die die „äußere Welt“ definiert. Eine Zeit, die mit zunehmender „Schnellebigkeit“ sogar schneller wird.
Damit befasst sich ein Beitrag zum Thema Zinskritik mit Bibelzitaten mit dem Titel: Und die Bibel hat doch recht?
Zeit ist Hoffnung. Das ist eine Zeitvorstellung, die auch allgemein akzeptiert wird, und die vorwiegend für die „innere Welt“ Bedeutung hat. Damit befasst sich der dritte Beitrag „ Transcend Time“ in dem Thread: Wie stellt Ihr euch das Leben nach dem Tod vor?
Die Zusammenhänge sind für meinen Begriff bedeutender, als man auf den ersten Blick annimmt.
Nun ist es so, daß neuerdings sogar die Wissenschaft am Zeitkonzept zweifelt. Dazu hier ein Artikel aus dem Wissenschaftsteil des Focus. Der Artikel hat 9 Seiten, ich zitiere nur kurz aus jeder Seite:
Physik
Zeit ist nur eine Illusion (Seite 1/9)
Unser Universum ist außerordentlich speziell und - gemessen an den möglichen Verteilungen seiner Materie und Energie - extrem unwahrscheinlich.
Diese erstaunliche Tatsache zu verstehen, ist zurzeit eines der wichtigsten Ziele von Physikern und Kosmologen. Davon erhoffen sie sich auch eine Erklärung, warum die Zeit vorwärts fließt, was die Naturgesetze nicht erklären können. Doch womöglich wirft eine radikale Neuinterpretation der Realität alles um. Denn sowohl Albert Einsteins Relativitätstheorie als auch spekulative Vorschläge für eine "Weltformel" legen eine irritierende Schlussfolgerung nahe: Die uns so vertraut und manchmal quälend erscheinende Zeit könnte eine blanke Illusion sein - und in Wirklichkeit gar nicht existieren......
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229939.html
Verändertes Zeit-Bild (Seite 2/9)
Diese radikale Revolution unseres Weltbilds und Selbstverständnisses ist eine Konsequenz von Albert Einsteins Relativitätstheorie - oder genauer: ihrer philosophischen Deutung.
Doch bis sich diese Einsicht durchzusetzen begann - und gegen sie gibt es noch heute viel Widerstand -, hat es erstaunlich lange gedauert. "Zwar regte die Relativitätstheorie mehr philosophische Kommentare an und übte mehr Einfluss auf die Mainstream-Philosophie aus als jede andere wissenschaftliche Theorie.......
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229941.html
Zeit hängt vom Bezugssystem ab (Seite 3/9)
.... In diesem Gedankenexperiment ist die Gegenwart für die beiden Beobachter so verschieden, dass sie sich quasi in unterschiedlichen Welten aufhalten. Doch eine solche "Relativierung der Existenz", wie Physiker dies nennen, erscheint grotesk. "Der Begriff der Existenz kann nicht relativiert werden, ohne dass seine Bedeutung vollständig zerstört würde", widersprach schon Einsteins Kollege in Princeton, der berühmte Mathematiker Kurt Gödel. Da er sogar Lösungen der Allgemeinen Relativitätstheorie fand, die rotierende Universen als Zeitmaschinen beschreiben, in denen man auf geeigneten Bahnen in seine eigene Vergangenheit reisen kann, kam er zu einem anderen Schluss: Die Zeit muss eine Illusion sein (bild der wissenschaft 1/2006, "Ein ganzes Universum als Zeitmaschine"). "Die relativierte Existenz widerspricht auch Experimenten, die das Zwillingsparadoxon bestätigen", schlägt Vesselin Petkov in dieselbe Kerbe......
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229953.html
Die Zeit wird zum Schatten (Seite 4/9)
Die Zeit als vierte Dimension – was sich hier so leicht liest, ist eine radikal neue Sicht der Welt. Denn in gewisser Weise wird die Zeit dadurch verräumlicht, auch wenn sie sich in den Gleichungen von den drei Raumdimensionen durch ein umgekehrtes Vorzeichen unterscheidet, also ein Minuszeichen, wenn die Raumkoordinaten positiv gesetzt werden. Mehr noch.....
.....„Die Tendenz ist eine radikale. Von Stund’ an sollen Raum für sich und Zeit für sich völlig zu Schatten herabsinken, und nur noch eine Art Union der beiden soll Selbstständigkeit bewahren.“....
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229943.html
Die Relativität von Raum und Zeit Seite 5/9
Dass die Zeitdilatation in der Natur wirklich vorkommt, beweist die Geschwindigkeitsabhängigkeit vom Zerfall kurzlebiger instabiler Teilchen, beispielsweise der Myonen. Das sind schwere Geschwister der Elektronen. Ruhende Myonen haben eine Halbwertszeit von 1,5 Millionstel Sekunden.
Als Physiker 1976 in einem Experiment Myonen auf 99,94 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigten, stellten sie fest, dass diese rund 29-mal länger existierten. Tatsächlich besagt die Spezielle Relativitätstheorie, dass die "Eigenzeit" der Myonen um den Faktor 29 gedehnt ist.......
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229942.html
Die Zukunft steht schon fest Seite 6/9
....Später hatte sich Einstein den – damals noch nicht so genannten – Eternalismus ebenfalls zu eigen gemacht. 1952 betonte er im 5. Anhang zur 15. Auflage seines Buchs „Relativity: The Special and General Theory“, dass es natürlicher erscheint, die physikalische Realität als eine vierdimensionale Existenz zu denken statt wie bisher als Entwicklung einer dreidimensionalen Existenz. Und 1955 schrieb er – kurz bevor er starb – ineinem Kondolenzbrief anlässlich des Todes eines Freundes: „Für uns gläubige Physiker hat die Scheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur die Bedeutung einer wenn auch hartnäckigen Illusion.“ Wenn die Zeit also gar nicht existiert, sondern bloß eine Illusion ist, dann gibt es in Wirklichkeit gar keinen Ablauf von Ereignissen. Das ist nur unsere subjektive irrige Empfindung – obwohl man das schwer glauben kann, wenn man doch häufig viel zu wenig Zeit hat oder ängstlich auf seinen Alterungsprozess starrt.....
.....Nur die Vergangenheit ist determiniert, die Zukunft ist dagegen ein Spielraum der Möglichkeiten, von denen zu jedem Zeitpunkt nur eine realisiert wird. Diese These der sich entwickelnden Raumzeit ist eine Alternative zum statischen Raumzeit-Blockuniversum.....
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229944.html
Der heilige Gral der Physik (Seite 7/9)
......Ein anderer Grund ist, dass die Entwicklung der Quantengravitationsforschung darauf hinausläuft, die "Bausteine" der Wirklichkeit zu identifizieren - und auch zu ihnen gehört die Zeit nicht......
..... Ashtekars Kollege Carlo Rovelli, Physik-Professor an der Universität Marseille, hält die Zeit ebenfalls für ein Truggebilde: "Auch wenn ich es nicht beweisen kann, bin ich überzeugt, dass Zeit nicht existiert. Ich glaube, dass es eine Möglichkeit gibt, das Funktionieren der Natur zu beschreiben, ohne die Begriffe Zeit und Raum zu benutzen. ,Raum' und ,Zeit' werden nur innerhalb gewisser Näherungen sinnvoll bleiben....
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229948.html
Von der vierten Dimension zum Block-Universum Seite 8/9
.......Und noch früher, 1884, spekulierte der britische Mathematiker Charles Howard Hinton über eine vierdimensionale Raumzeit, in der gewöhnliche Partikel gleichsam als Fäden vorkommen - eine fast prophetische Vorwegnahme der "Weltlinie", die in der Relativitätstheorie eine zentrale Rolle spielt.
Die vierdimensionale Realität wird oft als "Block-Universum" bezeichnet, denn sie entwickelt sich nicht, sondern ist gleichsam als Ganzes und auf einmal da. Wenn es Gott gäbe und er außerhalb der Zeit existierte, wie schon der Kirchenvater Augustinus glaubte, könnte er gewissermaßen die Welt in ihrer Totalität von Anfang bis Ende überblicken. Der Begriff des unveränderlichen Block-Universums geht auf den amerikanischen Psychologen und Philosophen William James zurück. In seinem Essay "The Dilemma of Determinism" von 1884 kritisierte er die Vorstellung des Determinismus, die der Idee eines freien Willens widerspräche. Denn der Determinismus behauptet, "dass die Bereiche des Universums, die bereits feststehen, absolut darüber verfügen, was aus den anderen Bereichen werden soll. In der Gebärmutter der Zukunft liegen nicht verschiedene Möglichkeiten verborgen. [...] Das Ganze steckt in jedem einzelnen Teil und ist zu einer absoluten Einheit verschweißt, zu einem Eisenblock, in dem keine Zweideutigkeit oder ein Schatten einer Veränderung sein kann.".....
http://www.focus.de/wissen/wissensch...id_229951.html
freundliche Grüße
__________________________________________________ _______
Offenbarung 10.6:
Es soll hinfort keine Zeit mehr sein ..... dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten.
http://www.bibel-online.net/buch/66....g/10.html#10,6
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13.01.2009, 20:46
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Infokrieger
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Naja, also vielleicht ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich glaube kaum das an dieser Stelle das Ende der "Zeit" im allgemeinen gemeint ist.
Neue evang. Übersetzung:
6und sagte: "Ich schwöre bei dem, der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel, die Erde, das Meer und alles Lebendige in ihnen geschaffen hat, ich schwöre: Die Frist ist abgelaufen! 7Denn wenn der siebente Engel..."
Auch wenn ich glaube das später in der Ewigkeit die Zeit keine Rolle mehr spielt. Sonst wär es ja auch nicht die Ewigkeit.
Jesus RULEZ
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13.01.2009, 20:55
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Infokrieger
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Spiegelbilder
Also muss schon sagen ziemlich krass, das mit den Spiegelbildern. Ich möchte mich dennoch lamp anschließen und das ganze als "ein wenig unheimlich" zu bezeichnen.
Wo kommen diese Bilder? Was ist in dem blauen gespiegelt? Das 2. is die Sonne, oder was?
Fotos können eh recht krasse Sachen zeigen. Ich hatte da mal ein Foto von blühenden Hanfpflanzen, in den Blühten, die leicht unscharf aufgenommen waren, konnte man voll die Gesichter sehen.
Ich weiß nicht. Irgendwie geht dieser Bilderkram eher in die Richtung "Dämonisch".
Aber ist meine persönliche Meinung.
Wenn Du Gott sehen willst, schaue Dir die Schöpfung an, denn sie verherrlicht ihn, bzw. ER sich in ihr.
Da brauch ich nicht irgendwas fotografieren und spiegeln und dann sieht man da irgendwelche Mystischen Sache. Ich glaube jedenfalls nicht, das das was Göttliches darstellt, was da zu sehen ist...
Aber das ist meine Meinung, und die ist hier grade nicht kriegsentscheindend.
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