*"Statt in Banken in soziale Chancen investieren!"*
Einen Monat nach der erfolgreichen Woche des Grundeinkommens mit über
100 Veranstaltungen in Österreich, der Schweiz und Deutschland findet
vom 24. bis 26. Oktober in der Berliner Humboldt-Universität der 3.
deutschsprachige Grundeinkommenskongress statt. Unter dem Titel *"Auf
dem Weg zum Grundeinkommen. Bedingungslos und existenzsichernd"* wird er
wie schon 2005 in Wien und 2007 in Basel von den drei nationalen
Grundeinkommensnetzwerken gemeinsam mit dem globalisierungskritischen
Netzwerk attac veranstaltet.
Bei den 36 Workshops und auf den Podien des Kongresses geht es um
Alternativentwürfe zu einer Politik, die durch ihre einseitige
Finanzmarkt-Orientierung und die Ausgrenzung sozial Schwacher von der
Bevölkerung zunehmend als ungerecht empfunden wird. "Die Krise an den
Finanzmärkten und die hilflosen Reaktionen der Regierungen dokumentieren
das Scheitern einer Politik, die einseitig auf Wachstum und Gewinne
gesetzt hat, ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung jedoch nicht
gerecht wurde", so Christoph Schlee, Sprecher des deutschen Netzwerks
Grundeinkommen. Statt nur auf kurzfristige Maßnahmen zu setzen, sei eine
Kurskorrektur erforderlich. Dazu gehöre ein wirksamer Schutz gegen die
ökonomische Ausplünderung der Staaten und ein bedingungsloses
Grundeinkommen zur sozialen Absicherung aller Bürger.
Qualitätsmerkmal des Kongresses ist die gesellschaftliche Breite und
Vielfalt der Konzepte. "Wenn dm-Gründer Götz Werner den Kongress mit
einem Impulsreferat eröffnet, sind viele begeistert, andere warnen
jedoch davor, den Sozialstaat nicht Kapitalinteressen zu opfern.
Positionen grundsätzlicher Kapitalismuskritik stehen auf dem Kongress
gleichberechtigt neben Überlegungen zur Weiterentwicklung der Sozialen
Marktwirtschaft. Unterschiedliche Ansätze wie diese sollen in eine
breite Debatte münden, wie und unter welchen Prämissen das
Grundeinkommen eingeführt werden kann.
Ebenso kontrovers wie wirtschaftspolitische Aspekte und steuerliche
Fragen werden auf dem Kongress auch andere Themenbereiche abgebildet:
die Chancengleichheit von Frauen und Männern bei der Einführung des
Grundeinkommens, die Auswirkungen auf individuelle und kollektive
Freiheitsrechte, sozial- und umweltpolitische Effekte. Neben Prominenten
wie dm-Chef Götz Werner, Thüringens Wirtschafts-Staatssekretär Prof.
Christian Juckenack oder Katja Kipping, MdB, stellv. Bundesvorsitzende
DIE LINKE kommen Vertreter der sozialen Bewegung und von
Erwerbsloseninitiativen aus Spanien, Österreich, der Schweiz und
Deutschland sowie die über 30 regionalen Grundeinkommensinitiativen zu
Wort. Durch partizipative und kulturelle Elemente sollen alle
TeilnehmerInnen angesprochen werden.
Weitere Teilnehmer des Kongresses: Österreichs Sozialminister Dr. Erwin
Buchinger, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Politikwissenschaftler und MdB
Bündnis/Grüne, der Schweizer Soziologe und Armutsforscher Prof. Ueli
Mäder, Werner Rätz von attac Deutschland, Sozialphilosoph Dr. Manfred
Füllsack, Margit Appel von der Katholischen Sozialakademie Österreichs
sowie Dr. Harald Rein von der Bundes AG der Erwerbslosen- und
Sozialhilfeinitiativen. Highlight am Sonntag ist eine Diskussion mit
Vertretern aus Sambia und Namibia, wo das erste hoffnungsvolle
BGE-Projekt in Afrika begonnen hat.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.grundeinkommen2008.org