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23.05.2008, 09:18
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
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neusprech - die verhunzung der deutschen sprache
nicht nur in den medien werden derart falsche, oft gegensätzliche begriffe benutzt, sondern sie bürgern sich mittlerweile auch in der umgangssprache ein. damit wird orwellsche fiktion realität und jeder hört oder liest das heraus, was er will - womit eine kommunikation unmöglich wird.
- aus kosten reduzieren wird sparen
- aus geld leihen wird investieren
- aus spekulieren wird investieren
- aus verlusten werden negative gewinne
- aus proletariat wird konsensgesellschaft
- aus proletariat wird prekariat
- aus mitläufertum werden mode- und markenbewußtsein
- aus arbeitsamt wird agentur für arbeit
- aus arbeitslosen werden arbeitssuchende (dabei sind jeden erwerbslos bzw. erwerbssuchend bzw. erwerbslose hilfeempfänger)
- aus der entlassung wird eine freistellung (endlich frei, hurra!)
- aus organisierter zwangsarbeit wird eine trainingsmaßnahme (samt eingliederungsvereinbarung)
- aus almosen werden zuwendungen
- aus preisdiktat wird liberalisierung
- aus monopol- und kartellwirtschaft wird offener wettbewerb
- aus nonsens wird konsens
- die bedeutungen von arbeitgeber und arbeitnehmer sind vertauscht
- aus "tag der arbeiterbewegung" (1. mai) wurde "tag der arbeit"
- aus beruf (von 'berufung') wird der job
- aus ich vermute, ich nehme es an, ich gehe davon aus, ich sehe es so, meiner meinung nach wird ich denke
- aus krankenkasse wird gesundheitskasse
- aus angriffskrieg wird präventive verteidigung
- aus krieg wird friedensmission oder humanitäre intervention
- aus kampf gegen terror wird kampf für krieg und terror
- aus diktatur wird kampf für demokratie und freiheit
- aus torwart wird der keeper
- aus mannschaftsführer wird der leader
- aus meisterschaft wird championship
- aus torjäger wird goalgetter
- aus spiel wird match
- aus besatzung wird die crew
als bonus noch ein kleines zitat:
Zitat:
"... jeder muss im job permanently seine intangible assets mit hig risk neu relaunchen und seine skills so posten, das die benefits alle ratings sprengen, damit der cash-flow stimmt. Wichtig ist corporate-identity, die mit perfect customizing und eye-catchern jedes Jahr geupdatet wird!"
- Hilmar Kopper
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sprache ist denken!
fallen euch weitere beispiele ein?
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23.05.2008, 11:52
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Alleine das Wort Unwort sagt doch alles.
Aber es kapiert eh keiner mehr die Sprache in deren Bedeutung.
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23.05.2008, 19:49
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 05.04.2008
Beiträge: 322
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wertberichtigungen für verluste (bzw verzockte milliarden)
__________________
nicht einlullen lassen!
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24.05.2008, 02:36
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 27.04.2008
Beiträge: 106
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Nun, es geht hierbei um Verenglischung und Desinformation der dt. Völker.
Völlig normaler, alltäglicher Vorgang gegen den sich nur der Einzelne wehren kann...
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24.05.2008, 18:39
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 23.03.2008
Beiträge: 378
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Ich denke ein großes Problem bilden Anglizismen. Begriffe aus dem englischen werden übernommen und verdrängen allmählig die deutschen Wörter, die das selbe ausdrückten. Manche Leute gehen nicht mehr zu einem Veranstaltungsort, sondern zu einer 'location', dass ganze natürlich mit einem 'ticket' und ohne Eintrittskarte, sie 'chillen' oder 'relaxen' anstatt sich auszuruhen. Auch hier im Forum liest man zB. 'login' an Stelle von Anmelden. Nicht das ich was gegen die englische Sprache hätte, im Gegenteil, aber irgendwie hab ich das Gefühl das sie sich in unserer Sprache nach und nach ausbreitet und demnächst jüngere Leute einige deutsche wörter gar nicht mehr kennen und verstehen.
Klar gibts auch heute einige Wörter "von damals" deren Bedeutung einem nicht geläufig ist, und wurden auch schon früher (durch den Adel) französische Wörter übernommen, dennoch denke ich das dieser Trend heute ein größeres Ausmaß hat und anhält.
Ich denke unsere Sprache, die uns als Deutsche eine Identität gibt, stirbt vielleicht irgendwann aus. Wenn das mit anderen Sprachen bezüglich Anglisierung genauso aussieht sprechen wir alle mal eine Einheitssprache die dem Englischen ähnelt (is jetzt etwas weit her geholt, aber nur son Gedanke). Hat natürlich auch Vorteile wenn man sich problemlos in Polen, Griechenland und Spanien gleichermaßen verständigen kann, aber die Individualität ginge völlig verloren, und wenn man so will ist das (vielleicht) ein Teil des Weges zur Weltregierung, bei der keiner mehr individuell ist und wir nur noch eine einheitliche Masse am untersten Ende der Pyramide sind.
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24.05.2008, 21:33
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Worte geben Klarheit.
Versteht die keiner mehr, entsteht Verwirrung. Etwas wird undurch-sichtig.
Versperrt die Sicht auf das Wesentliche.
Aber diese Wirren sind anscheinend erwünscht. Damit sich niemand positioniert. Nicht umsonst steckt das Wort Ort im Wort. Es dient dazu Stellung zu beziehen um zu sehen, wo man im Raum steht. Sich zu orten und zu orientieren.
Wer weiß wo er steht, steht sicher und geht nämlich seinen Weg. Wer von den Führern will das schon?
Aber solche Erklärungen sind sicher zu kompliziert hier und nicht erwünscht.
Was soll es auch schon nützen, etwas mehr und besser zu verstehen?
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28.05.2008, 11:10
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 23.03.2008
Beiträge: 378
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Position bezieht man mit seinen eigenen Worten eigentlich immer, egal wie wirr sie für manche erscheinen mögen. Aber ist diese Position auch real, wenn sie von anderen falsch wahrgenommen wird? Ich denke man verwirklicht seine Position nur dadurch sich anderen mitzuteilen. Selbst weiß man, wo man im Raum steht, nur wird es durch das unterschiedliche definieren von Worten von anderen nicht richtig wahrgenommen.
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30.05.2008, 20:18
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
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- aus geld wird leistung und dementsprechend aus geldhaltern leistungsträger
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31.05.2008, 15:02
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Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 08.02.2007
Beiträge: 98
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Mir reicht es ja oft schon, wenn Leute sagen "dsa macht Sinn". Das kommt aus dem Englischen und heisst "it makes sense". Im Deutschen heisst es "es hat Sinn".
Auch "am Ende des Tages entscheidet blabla". Das kommt von "at the end of the day" und damit ist keine Tageszeit gemeint, sondern sowas wie "letztendlich" oder "unterm Strich".
Mich nervt sogar schon das Wort "okay" mit einer bestimmten Betonung. Man kann soviele schöne Füllwörter der deutschen Sprache verwenden, wenn einem z.b. jemand was erzählt. Statt dessen hört man immer nur noch "ah-okay" oookaayy" oder irgendwie anders betont. Meiner Meinung nach kommt das durch schlecht synchronisierte Fernsehfilme und -serien.
Ich kann ganz gut Englisch und auch Deutsch. Vielleicht kommt es daher, dass mich dieses Vermischen und sinnlose Nachplappern von sinnlosen Floskeln nervt.
Eure Beispiele sind auch schön und ich kann mich allen Vorrednern nur anschließen.
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