Hier mein kleiner Bericht zu den angeblich abgeschraubten Türen.
Das mit den Türen klingt wirklich unglaublich, das gebe ich ja zu, aber es gibt auch so ein etliche Hinweise, die 100% abgeschraubte Türen wiederlegen.
Erst mal die Fakten:
- Die Türen sind aus Aludruckguß, somit für die Größe relativ leicht, ich Tippe so auf ca. 50kg das Stück.
- Die Türen sind jeweils über 2 Schraniere an A und B-Säule verschraubt zum Teil mit Stehbolzen und einer Mutter.
- Die hintere Tür liegt auf der Innenverkleidung, die Fahrertür liegt auf dem Außenblech.
- Der schwächste Teil der Tür ist der Schnapper vom Schloss innerhalb der Tür
- Die Türen liegen ca. 5m hinter dem Auto.
- Jede Tür hat eine Gummitülle in der die Kabel in den Innenraum laufen, hier müsste ich mal schauen, ob die eine Steckverbindung außen haben, oder ob die im Fahrzeuginnenraum liegt.
Schauen wir mal auf die Teilezeichnung von VW und das reale Bild vor Ort:
Vordere Tür
Die vordere Tür ist mit 8 Schrauben verschraubt. Wenn wir uns das Unfall Foto anschauen erkennt man ganz klar, die 2 Scharniere sind noch dran und der Verbindungsbolzen an beiden Scharnieren ist abgescheert. Hier wurde als nichts abgeschraubt, sondern die Drehbolzen hats einfach abgerissen und diese sind unlösbar eingepresst ins Scharnier.
Hintere Tür
Bei der hinteren Tür war es anderes, hier hat es die Scharniere an den Verschraubungspunkten zur B-Säule abgerissen, dass erkennt man perfekt, weil die Grundierung zu sehen ist, da die Scharniere mitsamt der Karosse im Werk lackiert werden.
Auch hier hat man einen Beweis, dass die Tür nicht abgeschraubt wurden, denn unten links steckt noch das abgescherte Gewinde in der B-Säule und eine derartige Schraube reißt man beim lösen nicht ab, schon gar nicht bei so einem neuen Auto. Des Weiteren sind die 3 restlichen Schrauben von innen geschraubt, man müsste also sehr aufwändig die Innenverkleidung abmachen, um an die Schraubenköpfe zu kommen. Dazu ist der Sitz noch gegen die noch vorhandene Innenverkleidung gepresst.
Achtet mal auf das letzte Foto oben, da habe ich unten am Schweller noch einen Pfeil eingezeichnet, wo der "Riss" im Schweller ist.
Fällt Euch was auf?
Ja genau, die Einstiegsleiste ist noch oben gebogen und was sagt uns das?
1. Das was den Riss verursacht hat ist von unten eingedrungen!
2. So einen Riss im Blech verursacht nur Metall!
3. Die Tür muss zu diesem Zeitpunkt schon offen gewesen sein, sonst hätte es die Einstiegsleiste aus Edelstahl nicht so hoch biegen können, denn bis zur Tür sind maximal 10mm!
Dieser Riss kann eigentlich nur nach dem Hydranten passiert sein, vermutlich vom Bauzaun. Das bedeutet dann aber auch, das die Türen nach dem Aufprall auf den Hydranten schon offen waren, was ja bei dem heftigen Einschlag und der verdrückten B-Säule mehr als wahrscheinlich ist.
Hier sieht man es auch ganz gut mit den Türen:
Gehen wir einen Schritt weiter, hier die hintere Tür:
An der sieht man noch gut den hellen Fleck vom unlackierten Scharnier und die Stecker vom Kabelbaum!
Wie bitte schön kann man ohne die Verkleidung Innen abzumachen eine Tür ausbauen und die Stecker lösen?
Eine wegschleudernde Tür hat aber sehr wohl die Kraft den Kabelbaum aus den Steckern heraus zu reißen.
Hier ein weiterer Punkt, die hintere Tür hat so einen heftigen schlag bekommen, dass es das außenblech vom Fensterrahmen abgetrennt hat, der eigentlich 1-2cm breite Spalt fürs Fenster ist hier gute 7-8cm breit.
Das nächste Bild zeigt die Fahrertür mit dem einretouchierten Teil, welches oben im Baum hing, das wurde vom Hydranten abgetrennt, als er auf die B-Säule aufgeschlagen ist.
Des Weiteren sieht man die noch an der Tür befindlichen Scharniere mit den abgescherten Bolzen, also bloß noch das halbe Scharnier, der Rest hängt ja noch an A-Säule.
Dann noch der Zeitfaktor, die Türen abzuschrauben dauert selbst bei Profis mal locker 2 Minuten und dafür braucht man dann 4 Leute,
weil man so eine Tür nicht alleine demontieren kann.
Abgeschraubte Türen sind 100% eine Erfindung!!!
Was man bedenken muss, Türen sind so konzipiert, dass sie beim Frontalaufprall weder aufspringen, noch verkannten und eine Rettung möglich ist und beim Seitenaufprall müssen sie sich in den Tragenden Teilen "verkhaken" und die Energie auf Tragende Teile ableiten.
Hier ist aber etwas passiert, was in keinem Crahs oder Chrashsimulator ausprobiert wird, nämlich das die Fahrgastzelle im Prinzip intakt ist und nur die B-Säule wird nach hinten/außen verschoben. Die Fahrertür, die auf Front und Seitencrash hin gebaut ist wird dadurch einfach geöffnet, weil der Türausschnit zwischen A und B-Säule ja länger wird als die Tür selbst und die ist so stabil, dass entweder das Schloss, oder die Scharniere nachgeben müssen.
Alles in Allem müsste ich mir aber noch mal einen Phaeton live anschauen.