Ich bin mit deiner Hauptaussage durchaus einverstanden, Petra.
Denn auch ich empfinde die Kriegsoffensive des israelischen Militärs als ein beinahe namenloses Verbrechen an der palästinensischen Bevölkerung. Und auch die unterdrückerische und in weiten Teilen absolut illegale Siedlungspolitik Israels, die Einkerkerung der Menschen im Gaza-Streifen, den Einsatz von geächteten Waffenklassen durch das israelische Militär - all dies Verurteile ich auf´s schärfste.
Mein mir eigenes Gerechtigkeitsempfinden sagt mir ganz deutlich, dass der größere Aggressor Israel ist ( das steht für mich vollkommen außer Frage ). Deshalb finde ich auch, dass man
für Palästina schreiben und berichten darf... es in meinen Augen sogar sollte.
Nur ist hier größte Vorsicht geboten:
Denn wenn man hier Partei ergreift, dann muss man stets aufpassen, nicht in die ausgelegten Fallen der "Problem-Reaktion-Lösung" Maschinerie zu tappen.
Ein blinder Anti-Israelismus oder eine Pro-Hamas-Einstellung bringt nicht wirklich weiter, wie ich denke. Denn diese begünstigt lediglich das weitere Eskalieren des Konfliktes. ( Wobei sich die Hamas in jüngerer Vergangenheit doch überraschend kompromisfreudig gezeigt hat. Vorallem was die Einhaltung der Waffenruhe
vor den Tötungseinsätzen Israels anbelangt. )
Es muss klar definiert werden, dass nicht nur Israel ein Recht auf seine Existenz anmelden und durchsetzen darf, sondern auch Palästina dieses in Anspruch nehmen kann. - Hier kann man sich ( ganz nüchtern ) auf die Beschlüsse der Generalversammlung der Vereinten Nationen, aus dem Jahre 1947, berufen, über welche klare Grenzverläufe definiert worden sind.
Aber auch die Grenzverläufe, welche nach dem 6-Tage-Krieg Gültigkeit erlangten sind in meinen Augen denkbar.
Was aber bei Leibe nicht geht, ist, dass sich Israel an all diese Beschlüsse nicht zu halten braucht ( oder dies zumindest meint ).
Wichtig hierfür ist aber vorallem eines ( und auch hier gebe ich dir indirekt Recht! ):
Israel muss seine Invasion beenden ( und wenn es sein muss durch internationalen Druck ) und beide Parteien müssen wieder an den Verhandlungstisch gebracht werden. Israel muss seine Siedlungspolitik überdenken und die Blockade des Gaza-Streifens aufheben und die Hamas im Gegenzug auf den Beschuss der Grenzgebiete verzichten.
Da dies mit der aktuellen Regierungsriege nicht zu bewerkstelligen sein wird, muss Druck aus Drittländern erfolgen ( auch Anklagen wegen Kriegsverbrechen [ erste sind in Vorbereitung, wie ich zu lesen bekam ] ).
Und für diesen Druck können auch wir Sorgen, indem wir Informationen verbreiten; denn der Aggressor steht, wie ich bereits sagte, für mich ebenfalls fest.
Grüße: Norton.
PS: Wer Wiedersprüchlichkeiten zu meinen vorangegangenen Statements zu erkennen glaubt; dies liegt daran, dass ich persönlich
nicht an die alles beherrschende und kontrollierende Elite glaube, welche alle Parteien bedingungslos in Händen hält. ( Das hätten sie sicherlich gerne... ) Dennoch bin ich mir darüber bewusst, dass die hegelsche Dialektik von ihnen zur Anwendung kommt, um Konflikte in die gewollte Richtung zu manipulieren ( Wirklich steuern? - Eher nicht... ).
Ich hoffe man kann diesen ganzen geistigen Ausfluss überhaupt nachvollziehen... Ist dieses mal wohl nicht so strukturiert...