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24.11.2008, 01:25
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Infokrieger
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Infokrieg Webradio 21.11.2008: Wirtschaftsteil
Hallo Forum,
da dies mein erster Beitrag hier ist, möchte ich zunächst den Machern von Infokrieg.tv ein ganz großes Lob aussprechen. Das ist eine der besten alternativen Nachrichtenseiten im deutschsprachigen Internet! Um mich nicht in endlosen Lobreden zu ergehen, möchte ich bloß einen Aspekt ganz besonders hervorheben: Infokrieg ist frei von politisch rechten und linken Denkmustern. Das ist extrem positiv!
Nachdem ich nun in zwei Etappen das Infokrieg-Webradio vom 21.11.08 komplett gehört habe, möchte ich ein paar Kommentare zum Themenbereich Wirtschaft, der in dieser Sendung behandelt wurde, abgeben.
Zuallererst möchte ich auf das Paradoxum free enterprise (dt.: freie Marktwirtschaft) hinweisen. Von der Mehrheit aller Zeitgenossen wird in Bezug auf das derzeitige Wirtschaftssystem von Marktwirtschaft, Kapitalismus und den ganzen Neologismen drumherum gesprochen (Raubtierkapitalismus, Casinokapitalismus, Turbokapitalismus etc.). Das Interessante an diesen ganzen Ausdrücken ist, dass sie mit der Realität nichts zu tun haben. Wir leben weder im Kapitalismus noch in einer Marktwirtschaft. Vielmehr ähnelt das real existierende Wirtschaftssystem dem Sozialismus. Dessen sind sich die allerwenigsten Menschen bewusst. Sie reden unaufhörlich vom bösen Kapitalismus. In Wirklichkeit aber leben wir in einer Art Weltsozialismus.
Ich verweise in diesem Zusammenhang mal auf das Interview, das Alex Jones mit Aaron Russo kurz vor dessen Tod geführt hat. Aaron Russo war langjähriger Freund von Nicholas Rockefeller. Als Mitglied des inneren Zirkels der Finanzoligarchen spricht Nicholas Rockefeller, laut Russo, davon, dass der CFR seine Mitglieder davon überzeugen müsse, dass Kapitalismus in Wirklichkeit Kommunismus ist. Als absoluter Insider sollte, davon gehe ich mal aus, dieser Rockefeller wissen, wovon er redet.
Als Beispiel für den sozialistischen Charakter dieses Systems führt Russo u.a. die Institution der Zentralbank an. Eine Zentralbank, so Russo, ist mit der Lehre des Kapitalismus nicht vereinbar. Und er hat recht.
Ich möchte mal ein anderes Beispiel anführen. Pro Jahr fließen hohe Milliardenbeträge an Subventionsgeldern alleine von Deutschland aus in die EU-Subventionskasse. Mit diesen Geldern werden erwartungsgemäß Unternehmen subventioniert. Dass diese Subventionsgelder kaum zweckgebunden sind, und die EU damit ein wunderbarer Selbstbedienungsladen ist, lasse ich an dieser Stelle mal außen vor, weil es mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat. Es geht nämlich ums Prinzip. In der EU finden im großen Maßstab Subventionierungen statt. Subventionen haben jedoch nichts mit Kapitalismus oder freier Marktwirtschaft zu tun. Subventionen sind Methodik einer Staatswirtschaft. Natürlich finden diese Subventionen unter dem Vorwand des Erhalts von Arbeitsplätzen statt. Die Arbeit ist ja die heilige Kuh in den Köpfen heutiger Politiker. Tatsache ist, dass Subventionen extrem wettbewerbsschädigend sind. Und wenn Wettbewerb durch staatliche Eingriffe verhindert oder sonstwie verzerrt wird, dann leben wir nicht in einer Marktwirtschaft.
Was in diesem Zusammenhang zur Arbeit noch anzumerken ist, wodurch auch die ganze Idiotie der Sache offenbar wird: Die Kosten, die dem Steuerzahler durch diese milliardenschweren Subventionen entstehen, übersteigen bei weitem die Kosten, die entstünden, wenn im Zuge der Globalisierung diese unrentablen Arbeitsplätze ins Ausland verlegt würden. Das heißt im Klartext: Der deutsche Steuerzahler zahlt drauf, damit Menschen innerhalb der EU wirtschaftlich vollkommen unvernünftig beschäftigt werden. Während es in anderen weniger entwickelten Volkswirtschaften Menschen gibt, die gerne diese Leistung erbringen möchten, sie auch günstiger erbringen könnten, aber ihnen wird gar nicht die Möglichkeit dazu gegeben, durch eben diese Subventionen. Deswegen: Subventionen und Marktwirtschaft sind miteinander vollkommen unvereinbar. Staatliche Subventionen sind nur ein weiterer Eckpfeiler eines sozialistischen Regimes. Es existiert real, aber keiner hat es gemerkt.
Das war das erste, worauf ich in Bezug auf die Infokrieg-Webradio-Sendung vom 21.11.2008 explizit hinweisen wollte. Wann immer in meiner Gegenwart Menschen den Finger erheben, und über den bösen Kapitalismus schimpfen, versuche ich ihnen klarzumachen, dass wir in Wirklichkeit gar nicht im Kapitalismus leben. Eine Verbandelung zwischen Wirtschaft und Staat ist nicht kapitalistisch. Ich weiß, dass die Macher der Sendung, Alexander Benesch und Nicolas Hofer, auch nichts anderes behaupten, ich hätte mir nur gewünscht, dass auf dieses Paradoxum nochmal in aller Deutlichkeit eingegangen wird.
Der zweite Punkt, den ich kommentieren wollte, hat etwas mit Wirtschaft im Allgemeinen zu tun.
Zunächst mal, was ist Wirtschaft und welche Aufgabe hat sie? Die Wirtschaft ist ein Teilbereich des menschlichen Zusammenlebens, dessen Aufgabe es ist, die Menschen mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Wenn die Wirtschaft das kann, ist sie erfolgreich. Es ist nicht Aufgabe der Wirtschaft, für Arbeitsplätze zu sorgen, das ist einer der großen ökonomischen Irrtümer unserer Zeit. Das Gegenteil ist der Fall. Aufgabe der Wirtschaft ist es, die Menschen durch immer höhere Produktivität von der Arbeit zu befreien.
Ich hätte mir gewünscht, dass von Seiten der Macher dieser Sendung auf diese erste und fundamentale Frage einmal ganz explizit eingegangen wird. "Was ist Wirtschaft, und welche Aufgabe hat sie?" Auf dieser Basis kann man wirtschaftliche Entwicklungen viel besser analysieren.
Selbstverständlich gibt es Kräfte, die das Wirtschaftsleben und damit die Menschen gefährden. Diese können aber in den meisten Fällen durch die Selbstregulierung des Marktes neutralisiert werden, ohne dass staatliche Reglementierung notwendig ist. Denn es ist ja gerade die Verbandelung zwischen Wirtschaft und Staat, welche wettbewerbsverzerrend wirkt und letztendlich schädlich ist.
Kostenminimierung, Gewinnmaximierung, Effizienzsteigerung, all das ist immanente Logik unseres Wirtschaftssystems. Es ist rational, Kosten zu minimieren, Arbeit einzusparen. Man spricht deswegen auch von Rationalisierung. Das Gegenteil ist Irrationalisierung, wer kann die wollen? Ist es nicht besser, sparsam mit Ressourcen umzugehen, anstatt sie durch Ineffizienz zu vergeuden? Auch der Mensch ist eine Ressource, eine Humanressource eben.
Wenn unter ehrlichen und freien Wettbewerbsbedingungen ein Großunternehmen ein kleineres Unternehmen verdrängt, wenn Arbeitsplätze wegrationalisiert werden: Das ist nicht das Problem. Es ist nach wie vor die selbe Leistung, die erbracht wird. Das große Problem ist die Unfähigkeit vieler Menschen auch nur gedanklich die Arbeit vom Einkommen zu trennen.
Hier haben wir eine der ganz wesentlichen Ursachen für wirtschaftliche Fehlsteuerungen in der Gegenwart: Das fehlende Umdenken von der Selbstversorgungswirtschaft zur Fremdversorgungswirtschaft. In der Selbstversorgungswirtschaft, in der der Mensch ja Millionen Jahre gelebt hat, wird das Optimum erreicht, indem jeder das Beste für sich selbst gibt. In der Fremdversorgungswirtschaft, die erst seit Beginn der Arbeitsteilung besteht, wird das Optimum dadurch erreicht, dass jeder das Beste für andere gibt. Je besser ich meine Leistung auf die Nachfrage zuschneide, desto mehr habe ich am Ende selbst davon. Das ist auch der Grund warum Dinge, die einen Eigenwert haben, wie etwa die Kunst, unter den Gesetzen des Marktes trivialisieren. Kunst ist eine Form der Kommunikation. Aber ein Künstler, dessen einzige Orientierung die Nachfrage ist, hat nichts mehr mitzuteilen. Nicht alles profitiert daher von der Kommerzialisierung.
Natürlich spielt Geld und das Gewinnstreben eine Rolle, auch und nach wie vor in der totalen Fremdversorgung. Allerdings wird sich eine Leistung, die zum Wohl des Konsumenten erbracht wird qualitativ immer von einer Leistung, die nur zum Wohl des eigenen Geldbeutels erbracht wird, unterscheiden. Diesen Unterschied wird der Konsument merken, und seine Kaufentscheidung dementsprechend treffen. Im Endeffekt haben also Unternehmen in einer freien Marktwirtschaft, die die bessere Leistung anbieten, auch ein Mehr an Erfolg. Egoismus und Gier machen sich in der Fremdversorgung nur mittelfristig bezahlt. Die optimale Leistung erbringt derjenige, der das Beste für andere tut, und dafür so wenig Ressourcen wie möglich in Anspruch nimmt.
Menschen kritisieren die Marktwirtschaft oft, wenn kleinere regionale Unternehmen von größeren überregionalen Unternehmen verdrängt werden. Das ist ungerechtfertigt, weil diese ganzen Prozesse bloß die Entscheidungen der Konsumenten, also der Menschen selber, wiederspiegeln. Bestünde keine Nachfrage nach den Produkten der Konkurrenz, könnte sie sich gar nicht etablieren. Das Kundenfreundliche an der Sache ist, dass Wettbewerb immer für die niedrigsten Preise sorgt. Wirtschaft ist nichts anderes als die Summe der Entscheidungen, die wir als Konsumenten treffen.
Die Angst vor Monopolen ist insofern ungerechtfertigt. Ein Monopolist, der seine Stellung dadurch missbraucht, dass er die Preise diktiert, Leistungen verschlechtert usw. wird sehr schnell Bekanntschaft mit seiner Konkurrenz machen. Immer in so einem Fall öffnet sich eine Marktnische. Diese wartet nur darauf, von einem findigen Unternehmer besetzt zu werden. Was diesem System daher innewohnt, ist Dynamik und Stabilität.
Das alles und mehr sind Gründe, warum ich die freie Marktwirtschaft für ein ausgesprochen gutes und ausgereiftes System halte. Es ist sicherlich nicht das beste, aber das beste, was die Menschheit je hervorgebracht hat.
Viele der Probleme, die u.a. im Film Zeitgeist Addendum (der von Alexander Benesch übrigens eine ungerechtfertigt negative Kritik bekommen hat!) angesprochen werden, ließen sich mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ganz elegant lösen. Über die Notwendigkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens möchte ich aus Zeitgründen an dieser Stelle nicht mehr eingehen. Es gibt allerdings den ersten sehr guten Film zum Thema Grundeinkommen, der auch in hervorragender DVD-Qualität heruntergeladen werden kann:
http://www.kultkino.ch/kultkino/beso...grundeinkommen
Dieser Film ist wirklich empfehlenswert, da er wissenschaftlich fundiert ist und mit etlichen ökonomischen Vorurteilen ordentlich aufräumt. Die einzige Schwachstelle des Films ist, um das schonmal vorwegzunehmen, dass bei der Finanzierungsfrage kein Unterschied zwischen Nominaleinkommen und Realeinkommen gemacht wird. Das ist auch schon die einzige Schwachstelle des Films, die ich gefunden hab. Ansonsten ist er nahezu perfekt.
Übrigens: Eine freie Marktwirtschaft lässt sich mit einem bedingungslosen Grundeinkommen am besten realisieren!
Abschließend: Ich weiß, dieses Thema ist sehr komplex, darüber könnte man soviel schreiben. Im Rahmen eines Forenbeitrags ist es mir allerdings nur möglich, Bruchstücke aus diesem Thema zu beleuchten. Daher kann sich zwar vieles, was ich geschrieben hab, lückenhaft lesen, ist aber deswegen noch lange nicht lückenhaft gemeint. Ich wollte allerdings einen Forenbeitrag schreiben, kein Sachbuch
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24.11.2008, 01:33
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Re: Infokrieg Webradio 21.11.2008: Wirtschaftsteil
Zitat:
Zitat von Wilder-Herumtreiber
Hallo Forum,
da dies mein erster Beitrag hier ist,........
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Das ist aber wirklich mal ein Beitrag
Ich kann mich Vielem nur anschließen.
Das Einzige was ich in dem Beitrag noch vermisst habe ist, dass das Grundeinkommen nur dann funktionieren kann, wenn man nicht anhand vom Zinssystem, das komplette Finanzsystem zum Einsturz bringt.
Denn es kann nicht sein, dass ein System aufgebaut wurde, bei dem Menschen die Nichts arbeiten, mehr Geld "verdienen" als diejenigen, die viel arbeiten, so ein System ist gegen jede Moral und was gegen jede Moral ist, ist dem Untergang geweiht.
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24.11.2008, 18:09
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Infokrieger
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Zitat:
Das Einzige was ich in dem Beitrag noch vermisst habe ist, dass das Grundeinkommen nur dann funktionieren kann, wenn man nicht anhand vom Zinssystem, das komplette Finanzsystem zum Einsturz bringt.
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Richtig. Die meisten wenn nicht sogar alle Ursachen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen lassen sich auf unser Geldsystem zurückführen. Was wir heute erleben im Bereich der Wirtschaft, aber auch im Bereich des Sozialen, sind Symptome, die letztendlich auf der destruktiven Dynamik des Geldsystems beruhen.
Nicolas Hofer von Infokrieg.tv hat ja schon einiges dazu beigetragen, die Menschen diesbezüglich aufzuklären. Das ist absolut löblich und stellt wohl hoffentlich erst den Anfang einer epidemischen Bewegung dar. Die Massenmedien klären die Menschen nicht auf, sie verklären. Schulen klären auch nicht auf. Das was wirklich von Bedeutung ist, vor allem im Hinblick auf die Probleme unserer Zeit, darüber wird im Schulunterricht systematisch geschwiegen. Es wird bestenfalls wertfreies Wissen vermittelt, was schon schlimm genug ist, schlimmstenfalls wird sogar Falschwissen vermittelt, bspw. im Geschichtsunterricht.
Aus diesem Grund, weil es keine öffentlichen Institutionen gibt, die die Menschen aufklären, über unser Geldsystem, über unser Wirtschaftssystem, über alles, was von Bedeutung ist - aus diesem Grund müssen wir es selber machen.
Es ist absolut richtig, ein nachhaltiges System, von dem man will, dass es auch ein bisschen länger hält als nur 50 Jahre, ist mit diesem Geldsystem nicht zu machen. Darunter leidet auch das Modell des bedingungslosen Grundeinkommens. Seltsamerweise ist das Problem des Geldsystems innerhalb der Grundeinkommensbewegung gar nicht so tief verankert. Andererseits sieht es aber auch innerhalb der Gruppe der Kritiker des Zinssystems so aus, dass diese teilweise noch prähistorische Vorstellungen vom Begriff der Arbeit hat. Ich würde mir da eine gegenseitige Befruchtung mit den jeweiligen Erkenntnissen des anderen wünschen.
Übrigens beruht auch das Postulat nach mehr Arbeit letztendlich auf der Zinsproblematik. Auch etwas höchst Delikates, was den wenigsten Menschen bewusst ist. Das sind die Ursachen: Der Staat ist verschuldet und hat gegenüber seinen Gläubigern Zinsverpflichtungen. Zinsen zahlt der Staat i.d.R. über Steuereinnahmen. Je mehr besteuerbare Arbeit es in einem Staat gibt, desto mehr Steuereinnahmen hat der Staat. Damit Unternehmen mehr Arbeitsplätze schaffen, wird mehr Wirtschaftswachstum gefordert. Der Zinssatz, den der Staat mit den Banken aushandelt, beträgt immer so rund um die 5%. Da wir aber eine etwa 2%ige Inflation haben, reicht bereits ein Wirtschaftswachstum von 3%. 5 Prozent weniger 2 Prozent ist gleich 3 Prozent. Um mathematisch korrekt zu bleiben, muss allerdings noch angefügt werden, dass wir es hier mit Prozentpunkten zu tun haben. Das ist die Ursache für die allerorts proklamierten 3% Wirtschaftswachstum. Der Wachstumszwang der Wirtschaft ist einzig und allein auf den Zins zurückzuführen. Der Zins ist in direkter Weise für die Forderung nach mehr Wirtschaftswachstum verantwortlich. Es wird davon ausgegangen, wenn die Wirtschaft wächst, entstehen mehr Arbeitsplätze, wodurch dann wiederum die Steuereinnahmen wachsen. Mit anderen Worten: Der Lohnsklave muss schuften, damit die Banker ihren Zins bekommen.
Diese Forderungen sind darüberhinaus recht abenteuerlich. Man stelle sich mal 3%iges Wirtschaftswachstum über einen Zeitraum von 10 Jahren vor. Das sind über 30%. Wie soll Deutschland denn in 10 Jahren aussehen, wenn die gesamte Infrastruktur nochmal um 30% wächst? Real leben wir in einem System endlicher Ressourcen. Unendliches Wachstum ist in einem endlichen System nicht möglich. Es gibt neben den Politikern und Wirtschaftswissenschaftlern nur eine Lebensform, die sowas wie ein unbegrenztes Wachstum versucht, und das ist der Krebs. Und auch der zährt seine Lebensgrundlage in Kürze dermaßen aus, dass es zum Zusammenbruch des Wirts führt. Zins ist demnach Weltkrebs.
Darüberhinaus ist ein weiterer Faktor, der den Wachstum hemmt, die Sättigung des Marktes. Dieser Faktor tritt noch weit vor der Erschöpfung der Ressourcen ein. Ein gesättigter Markt führt immer zu einer Stagnation des Wachstums. Ein ganz einfaches wirtschaftliches Gesetz.
(In diesem Zusammenhang ist es auch ganz interessant, sich mal mit den Ursprüngen der Werbung zu beschäftigen. Die lassen sich nämlich nur in Verbindung mit der Sättigung des Marktes verstehen. Das ist aber ein anderes Thema, deswegen lasse ich das an dieser Stelle mal außen vor)
Die breite Masse ist sich nicht mal bewusst, dass jeder Einzelne viel mehr Zinsen bezahlt, als er eigentlich vermutet. Hier haben wir es mit einer betriebswirtschaftlichen Praxis zu tun, die den meisten gar nicht bekannt ist. Ein Unternehmen, so es denn Bestand am Markt haben will, verkalkuliert all seine Kosten in die Preise. Zu den Kosten zählen eben auch die Zinsen. Wer die Zinsen letztendlich bezahlt, ist immer der Verbraucher. Hier haben wir einen ganz wesentlichen Mechanismus des Umverteilens von arm nach reich.
Das gleiche gilt übrigens auch für die Steuern. Kein Unternehmen in Deutschland zahlt Steuern. Auch wenn einige Unternehmer nicht müde werden, über zu hohe Steuerlasten zu klagen. In Wirklichkeit werden alle Steuern weiterkalkuliert in die Preise. Somit zahlen auch die Steuern letztendlich die Verbraucher.
Das führt auch das ganze Gerede von Steuergerechtigkeit ad absurdum. Wenn die Regierung die Steuern erhöht, hat das nur zwei Folgen:
1. Die Unternehmen, die es sich leisten können, verlegen ihren Standort ins Ausland, und zahlen somit in Deutschland gar keine Steuern mehr.
2. Alle anderen Unternehmen sind gezwungen, die steigenden Kosten in die Preise mit einzukalkulieren, was Preissteigerung zur Folge hat. Die Steuererhöhung zahlt der Verbraucher.
Dass mit Steuersenkungen die Gewinne der Unternehmen höher wären, stimmt auch nicht, weil der Wettbewerb immer für die niedrigsten Preise sorgt. Sobald ein Unternehmen damit anfängt, sinkende Steuern in Form niedrigerer Preise an den Verbraucher weiterzugeben, muss der Rest nachziehen, um im Geschäft zu bleiben.
Zitat:
Denn es kann nicht sein, dass ein System aufgebaut wurde, bei dem Menschen die Nichts arbeiten, mehr Geld "verdienen" als diejenigen, die viel arbeiten, so ein System ist gegen jede Moral und was gegen jede Moral ist, ist dem Untergang geweiht.
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Ich würde gar nicht mal sagen, dass der Zins gegen jede Moral ist. Moral ist das, was von außen an den Menschen herangetragen wird. Ich könnte mir durchaus eine Moral vorstellen, die den Zins als sittlich legitim betrachtet. Was von innen kommt ist vielmehr die Ethik, und spätestens da wird klar, dass der Zins mit den Gesetzen der Ethik unvereinbar ist.
Dabei liegt es mir fern, Sozialneid zu schüren. Unternehmen sollen ruhig Profit machen. Das Geld ist nach wie vor eine wichtige Antriebsfeder, damit Menschen sich einbringen, Leistungen erbringen, etwas für andere tun. Natürlich ist die zwischenmenschliche Innitiative da eine bessere Motivation, aber die klappt eben nicht immer. Weil sonst bräuchte man ja gar kein Geld mehr. Grundsätzlich gilt folgende Regel:
Wer eine Leistung erbringen will, hat drei Möglichkeiten:
1. Er schafft attraktive Arbeitsplätze
2. Er automatisiert die Leistung
3. Er macht es selbst
Die Attraktivität einer Arbeit steigt u.a. durch bessere Entlohnung der Arbeit. Wie viel Arbeit gibt es, die heute eigentlich unterbezahlt ist! Weil es aber keine Wahlfreiheit gibt, sind die Menschen gezwungen, diese Arbeit dennoch zu machen. Das ist auch ganz interessant in Bezug auf den Begriff des Arbeitsmarkts. Es gibt nämlich in Wirklichkeit gar keinen Arbeitsmarkt. Man hat keinen Markt, wenn es diejenigen gibt, die teilnehmen können, und diejenigen, die teilnehmen müssen. Die real existierende Situation gleicht einem Sklavenmarkt. Wir leben tatsächlich in Sklaverei, in Lohnsklaverei. Dieses System funktioniert sehr verdeckt, sehr heimlich, aber es erfüllt alle Kriterien der Sklaverei.
Nicht umsonst verweisen die etymologischen Ursprünge des Wortes Arbeit ausschließlich auf Negativbestimmungen. Mühsal, Sklaverei, Knechtschaft, Waise-sein, Diener-sein, das sind die Ursprünge des heutigen Wortes Arbeit. Bei genauerer Betrachtung haben diese Begriffsbestimmungen nichts von ihrer Gültigkeit verloren.
Ich sehe in der Lohnsklaverei eine der wesentlichen Ursachen für die Steuerbarkeit der breiten Masse. Deswegen ist das bedingungslose Grundeinkommen für mich eines der wesentlichen Instrumente gegen die Agenda der Neuen Weltordnung. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ist die Neue Weltordnung nicht zu machen, weil es so fundamental die Machtfaktoren aushebelt, die benötigt werden, damit sich die Menschen in diese Weltordnung fügen.
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24.11.2008, 20:36
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Registriert seit: 03.11.2008
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Zitat:
Zitat von Wilder-Herumtreiber
Ich würde mir da eine gegenseitige Befruchtung mit den jeweiligen Erkenntnissen des anderen wünschen.
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Nur so kann es funktionieren.
Zitat:
Zitat von Wilder-Herumtreiber
Darüberhinaus ist ein weiterer Faktor, der den Wachstum hemmt, die Sättigung des Marktes. Dieser Faktor tritt noch weit vor der Erschöpfung der Ressourcen ein. Ein gesättigter Markt führt immer zu einer Stagnation des Wachstums. Ein ganz einfaches wirtschaftliches Gesetz.
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Und genau da erkennt man die Perversität unseres Systems. Statt sich zu freuen, dass wir alles in Hülle und Fülle haben und den Rest mit Ärmeren teilen, geht es uns dadurch schon wieder schlechter.
Man muss so ein System installieren, welches das Mindestmaß an Ressourcen benötigt. Das geht aber erst, wenn nicht nur ein paar Wenige unbegrenzt diese Ressourcen horten dürfen, um sie dann auf der einen Seite wieder teuer zu verkaufen und auf der anderen Seite 5 mal mehr als Nötig zu produzieren, um den dementsprechenden Gewinn zu erwirtschaften. Diese Gier nach Gewinn, die nur daher kommt, dass hier jeder für sich selbst kämpft, statt sich als Teil einer Gemeinschaft zu sehen, macht das Überleben hier auf diesem Planeten so unwirtlich.
Die Weltengemeinschaft darf nicht zulassen, dass ein Einzelner unbegrenzt auf Kosten vom Rest horten darf.
Wir haben hier genügend Ressourcen, um JEDEN hier auf diesem Planeten zu ernähren, es liegt nur an der ungerechten Verteilung.
Es gibt vieles, was man zugunsten der Menschheit ändern könnte.
Nur mal als kleines Beispiel:
Keine 3 Milliarden Rinder ernähren und diese Nahrung lieber den verhungernden Menschen geben. Die Rinder leiden nicht mehr und die Menschen auch nicht, von der Umwelt ganz zu schweigen.
Zitat:
Zitat von Wilder-Herumtreiber
Ich sehe in der Lohnsklaverei eine der wesentlichen Ursachen für die Steuerbarkeit der breiten Masse. Deswegen ist das bedingungslose Grundeinkommen für mich eines der wesentlichen Instrumente gegen die Agenda der Neuen Weltordnung. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ist die Neue Weltordnung nicht zu machen, weil es so fundamental die Machtfaktoren aushebelt, die benötigt werden, damit sich die Menschen in diese Weltordnung fügen.
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Richtig.
Der Mensch wird im KAMPF ums Überleben gehalten. Dies schafft eine negative Grundstimmung, einen Futterneid und Angst.
Mit so einer Voraussetzung, lässt sich schon ganz gut "arbeiten."
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25.11.2008, 12:38
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Infokrieger
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LIEBE Petra, LIEBER Wilder Herumtreiber,
ich kann Euch zu Euren An- und Einsichten nur beglückwünschen. Streut die Informationen und lebt sie authentisch vor. Nur so werden wir was verändern und ich bin mir sicher, das werden wir!
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26.11.2008, 13:28
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Zitat:
Zitat von ICH BIN DA
LIEBE Petra, LIEBER Wilder Herumtreiber,
ich kann Euch zu Euren An- und Einsichten nur beglückwünschen. Streut die Informationen und lebt sie authentisch vor. Nur so werden wir was verändern und ich bin mir sicher, das werden wir!
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Hallo lieber ICH BIN DA,
danke für deine Worte.
Als Ergänzung zu meinem Text sei noch etwas gesagt.
Aufklärung ist der erste Teil der Arbeit, den Alex Jones ja schon hervorragend meistert, aber wenn es nur bei der Aufklärung bleibt, wird sich nichts ändern.
Mit Aufklärung, kann die Elite leben. Ihr wäre es sogar egal, wenn eines
Tages ganz offiziell die Wahrheit über den 9.11. verlautbar wäre, sie würden es so machen wie immer. Sie opfern eines ihrer Mitglieder, in diesem Fall G.W.Bush, um so weitermachen zu können wie bisher.
Das Einzige, wo man die Elite wirklich an den "Eiern" packen kann, ist, wenn man das komplette System ändert, so, dass es zu keiner Elitenbildung mehr kommen kann.
Hierfür müssen als erstes einmal die Banken abgeschafft werden, denen erlaubt wird, die Leistungen eines Volkes anhand eines Papieres zu kontrollieren. Der Staat muss das alleinige Recht dafür in seinen Händen halten, auf keinen Fall Privatpersonen. Dies, gilt AUCH für die Bundesrepublik Deutschland, nicht nur für die FED in Amerika. Auch hier haben die Banken das Recht, Kredite aus dem Nichts zu erschaffen und sich somit zu berreichern. Jede Bank hier auf diesem Planeten ist nur der verlängert Arm dieser Eliten. Desweiteren muss das Zinssystem sofort eingestellt werden. Es darf nicht sein, dass es einer fremden Institution erlaubt ist, das Volk so ausbluten zu lassen. Niemand muss einem anderen 200.000 Euro Zinsen bezahlen, bei einem Kredit von 200.000 Euro, was im Moment jedoch die Regel ist. Der Staat ist das Volk und dem Volk muss es daran gelegen sein, dass es ihm gut geht, dies heißt, dass Volk, also der Staat, leiht sich selbst einen Kredit, OHNE Zinsen.
Selbstverständlich werden hier genauso die Sicherheiten geprüft wie sonst auch.
Desweiteren darf es einem Menschen, einer privaten Organisation, einer Gruppe etc. nur noch erlaubt sein, einen bestimmten, begrenzten Betrag für sich alleine zu horten, der Rest wird in der Bevölkerung aufgeteilt und damit ist nicht nur das Geld, sondern ALLE Firmen, Häuser etc. gemeint.
Ab einer bestimmten Größe des Unternehmens, geht es automatisch in Volksbesitz über.
Volksabstimmungen müssen die Regel und nicht mehr die Ausnahme sein.
Dies sind die ersten Schritte, die zu einer wirklichen Veränderung führen werden und dies sind auch die einzigen Schritte, vor denen sich die Elite wirklich fürchtet.
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26.11.2008, 14:39
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Noch was:
Grundversorgung muss immer gewährleistet sein.
In einer zivilisierten Gesellschaft muss niemand fürchten zu verhungern oder im Park schlafen zu müssen, nur weil er sich nicht an bestimmte Regeln hält.
Unser Staat ist so primitiv entwickelt, dass er Menschen, die nicht in er Lage sind, aus welchem Grund auch immer, diese Bedürfnisse zu befriedigen, sei es dass sie es nicht schaffen, die nötigen Papiere richtig auszufüllen oder es nicht schaffen, Termine einzuhalten, sie deshalb dann verhungern lässt oder zum Übernachten in den Park schickt.
Hier mal ein Beispiel:
http://www.stern.de/panorama/:Wegen-...nd/564131.html
Solche Schlagzeilen darf es nicht geben.
Hier ist keinerlei Sicherheitsnetz für Menschen eingebaut, die schlicht und ergreifend überfordert sind. Der Vollstreckungsbeamte hätte sich mit dem Jugend- und Sozialamt in Verbindung setzen müssen und von dort aus MUSS dann die Weiterzahlung der Miete direkt an den Vermieter erfolgen.
(Nur zur Info, mein Sachbearbeiter auf dem Arbeitsamt hat mir selbst erzählt, dass ca. 50% der Hartz4 Empfänger schlicht und einfach überfordert sind und das viele auch gar nicht die Kraft haben, zum Arbeitsamt zu gehen und seine Schickanen über sich ergehen zu lassen.)
Desweiteren hat es unser Staat nicht geschafft, so ein System aufzubauen, dass man den Bürgern seines Landes, ihre Wohnungen nicht mehr wegnehmen kann. Dies liegt an der sogenannten "Privatisierung".
Stattdessen zahlt unser Staat lieber jährlich imense Beträge an Mieten, statt eine Grundsicherung für seine Bürger zu gewährleisten.
Man nehme nur das Geld, welches die Banken alljährlich als Zinsen für ihre "Leistungen" kassieren. Jeder Bürger könnte hier schon längst mietfrei wohnen, in Wohnungen, die dem deutschen Volk gehören und die ihm auch niemand mehr wegnehmen kann.
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26.11.2008, 21:40
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http://userpage.fu-berlin.de/~roehri...nedy/kap3.html
Zitat:
Eine der kritischen Fragen, die stets von Leuten gestellt wird, die die Wirksamkeit des versteckten Umverteilungsmechanismus im heutigen Geldsystem verstanden haben, ist: Werden jene 10% der Bevölkerung, für die dieser Mechanismus gegenwärtig von Vorteil ist und die an wesentlichen Schalthebeln der Macht sitzen, es zulassen, daß das Geldsystem geändert wird, da sie dann nicht mehr die Möglichkeit hätten, von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung ein arbeitsfreies Einkommen zu beziehen?
Die historische Antwort lautet: Natürlich nicht - solange sie nicht von denen gezwungen werden, die bisher zahlen, werden sie den Ast, auf dem sie sitzen, nicht absägen. Die Antwort des neuen Zeitalters könnte anders lauten: Wenn sich diejenigen, die heute davon profitieren, der Tatsache bewußt werden, daß der Ast, auf dem Sie sitzen, an einem kranken Baum wächst, und daß es einen gesunden Baum gibt, der nicht früher oder später zusammenbricht, könnte ein gesunder Selbsterhaltungstrieb sie dazu bringen, den Baum zu wechseln. Letzteres würde gesellschaftliche Evolution bedeuten - ein "weicher Weg"; ersteres hingegen gesellschaftliche Revolution - der "harte Weg".
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27.11.2008, 10:27
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Benutzer
Infokrieger
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Wilder-Herumtreiber
Sehr gute Beiträge.
Ein Punkt...
Zitat:
Die Angst vor Monopolen ist insofern ungerechtfertigt. Ein Monopolist, der seine Stellung dadurch missbraucht, dass er die Preise diktiert, Leistungen verschlechtert usw. wird sehr schnell Bekanntschaft mit seiner Konkurrenz machen. Immer in so einem Fall öffnet sich eine Marktnische. Diese wartet nur darauf, von einem findigen Unternehmer besetzt zu werden. Was diesem System daher innewohnt, ist Dynamik und Stabilität.
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Da gehe ich nicht mit, weil dies nichts mit der Praxis zu tun hat. Stellen wir uns mal vor ein Energie Unternehmen versorgt ganz Deutschland mit Energie. Diese Unternehmen hat eine Monopolstellung.
Natürlich werden die Preise nicht nicht ins unendliche wachsen und trotzdem kann der Monopolist ganz leicht seine Stellung ausnutzen:
1. Großer finanzieller Spielraum gegenüber neue Konkurrenz. z.B. Sofortige Preissenkung oder Absprachen mit Zulieferer(für die Konkurrenz).
2. Schaffung von Scheinkonkonkurrenz. Einfach eine Subfirma gründen, die das gleiche Produkt bisschen billiger verkauft. Am besten noch mit verschiedenen Konzepten oder Werbungen.
Da werden sowohl Anti-Monopolisten bedient, wie auch Leute, für die Qualität ihren Preis hat. Mit frei Markt hat das nichts zu tun.
3. Werbung. Werbung ohne Ende...
4. Viele Leute sind so beschäftigt, dass sie keine Lust haben sich irgendeinen Nonameanbieter rauszusuchen, der ein paar Euro billiger ist. Also eine Art psychologischer Vorteil der Bequemlichkeit bzw. Gewöhnung.
5. Preisvorteile beim Einkauf großer Mengen an Energieträgern.
Also ich sehe da schon das Probleme der Monopolbildung. Übrigens ist das Problem ja nicht theoretisch, sondern wird hier in Deutschland mit mehr oder weniger großem Erfolg bekämpft.
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28.11.2008, 21:19
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Neuer Benutzer
Infokrieger
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Hallo Ru55k13!
Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich freue mich immer über qualifizierte Antworten und konstruktive Kritik.
Ja, ich gebe dir vollkommen recht. Ich schrieb ja schon, dass man im Rahmen eines Forenbeitrags niemals alle Eventualitäten abhandeln kann, es sei denn, man schreibt gleichzeitig ein Buch. So ausführlich möchte ich es aber dann doch nicht halten
Es gibt da eine Disziplin, die den Wettbewerbsmechanismus ganz gut versteht auszuhebeln, und das ist das Marketing. Mittels Marketing ist es in der Tat möglich, die Gesamtheit der Nachfrage unter einigen wenigen Anbietern aufzuteilen. Das ist nicht nur möglich, das wird auch so gemacht.
Das jüngste Beispiel ist der Onlinehandel. Unter einer bestimmten Menge Mitbewerber teilt sich ein prozentual winziger Anteil das Gros der Nachfrage. Wie? Durch Suchmaschinenoptimierung, Direktmarketing, Werbung etc. Was bei Google nicht auf der ersten Suchergebnisseite ausgeworfen wird, existiert nicht, auch wenn es existiert.
Das ist natürlich ein riesen Problem, und ich finds gut, dass du das angesprochen hast. Wirklich klasse!
Lobbyismus ist auch ein Problem, gebe ich dir ebenso vollkommen recht. Wirtschaft und Politik sind keineswegs getrennt. Im Gegenteil, es herrscht ein dichter Filz. Marktwirtschaftlich ist das nicht. Wir müssen hier differenzieren zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wenn sich Wirtschaft und Staat verbandeln, dann entsteht irgendwann Sozialismus, oder wie andere es ausdrücken: Korporatokratie.
Das gleiche gilt für Kartelle. Schau dir die echten Riesen der Wirtschaft an, die Ölmultis, die Energiemultis. Das sind keine Kapitalisten. Der freie Wettbewerb ist diesen Leuten ein Graus! Deshalb tun sie alles, um jeden Wettbewerb auszuschalten. Das geht zum einen über die Kartelle, zum anderen über Lobbyismus. Wer da nicht spurt, der bekommt das zu spüren, was John Perkins in seinem Buch "Confessions of an Economic Hitman" beschreibt.
Immer her mit qualifizierten Beiträgen! Es macht mich glücklich zu sehen, wenn Menschen ihren Kopf auch mal zum Denken benutzen!
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