Guten Tag
Danke für das Interesse und eure Beiträge, ich werde versuchen auf alles Wesentliche einzugehen.
@PetraRaab: Schiesser, Rosenthal und Hertie sind Unternehmen die seit langer Zeit Liquiditätsprobleme hatten. Schwacher Einzelhandel und mangelnde Wettbewerbsstrategie waren dafür die wichtigsten Gründe. Selbst Investoren, die sich zusammen im 8 stelligen Bereich (bei Hertie) beteiligten, vermochten es, trotz hervorragender Zahlungsfähigkeit, die Perspektive dieser Firma nicht mehr zu verändern. In den Medien ist der Sündenbock selbstverständlich der Hauptinvestor, der augrund der Finanzkrise in Zahlungsnot geriet und darauf hin Insolvenz anmelden musste. Hertie war ein verlustreiches Unternehmen und daher nicht mehr tragbar. Trotzdem versucht dieser Investor dreiviertel aller Kaufhäuser und Arbeitsplätze zu erhalten. Vorerst ist noch nichts entschieden, Aufsichtsratsitzungen sind noch ab zu warten.
PetraRaab Zitat:
"Der Bürger ist bereits Sklave der Zinsknechte und hat keinerlei
Freiheit, nicht die Freiheit der Wahl, nichts.
Er MUSS um hier zu überleben den versteckten Zins in den Produkten
für die Reichen, die diesen Zins kassieren mitfinanzieren, egal ob er
Hartz4 Empfänger ist oder nicht."
Das ist übertrieben. Treffender finde ich: Der bequeme Bürger hat sich zum Sklaven der kriminellen Zinsknechte gemacht, weil er nicht warten kann bis er sich etwas selbst verdient, dadurch hat er keine Freiheit, nicht einmal die Freiheit der Wahl, wenn er weiterhin in diesem Luxus leben möchte, sein Leben zu verpfänden.
Wer zwingt denn die Bürger in teure Stadtwohnungen, wer sagt ihnen sie brauchen das neueste Handy, sollen Zigaretten rauchen? Wer sagt Obst und Salat kaufen statt anbauen? Warum sind die Menschen nicht bereit auf Luxus zu verzichten? Warum fährt mein Nachbarsjunge (Bäckerlehrling) mit einem Leasingwagen zu seiner Arbeit, die nur fünf Minuten zu Fuß entfernt ist? Niemand zwingt jemanden 200 000 Euro für ein Haus auszugeben. Früher haben die Menschen ihre Häuser noch selbst verdient, auch teilweise ohne Schulden, meist wurde nur teilverschuldet und zusammen mit den Handwerkern gebaut. Die Kreditlaufzeiten waren bei 3 - 5 Jahren. Jetzt ist es Gang und Gäbe Laufzeiten bis 40 Jahre abzuschließen um besonders Hohe Darlehen zu erhalten. Heute muss das Haus gleich bezugsfertig sein, weil die meisten noch nicht mal Tapezieren können. Ach ja, Strom und Heizung machen noch einen großen monatlichen Posten aus. Statt Kohle oder die billigen umweltfreundlichen Pellets in einem Kamin zu verfeuern, heizt man mit teurem Kartellgas oder mit Strom. Es gibt Photovoltaicanlagen, die sich jeder leisten kann - Stromproblem abgehakt. Schulden sind ein Mentalitätsproblem.
Genau das Gleiche in der Politik. Wer sich in einer Wahlperiode von 4 Jahren einen politischen Erfolg gutschreiben möchte, wird an Schulden nicht vorbei kommen, aus gleichem Grund, weil der Bürger eine Erhaltung bzw. Steigerung des Wohlstandes erwartet und das ist vermessen. Unsere Politiker arbeiten natürlich für das Wahlergebnis und sind ohne Zweifel weniger an der Aufklärung über die Verschuldung interessiert als nötig. Korruption spielt hier (bin ich mir sicher) auch eine Rolle, doch das ist als juristischer Vorwurf meistens nicht haltbar.
Einstein hierzu: "Die Majorität der Dummen in der Demokratie ist unüberwindbar und für alle Zeit gesichert. Der Schrecken ihrer Tyrannei ist indessen gemildert durch den Mangel an Konsequenz. "
Mal ganz abgesehen von dem Problem der notwendigen Anarchie um das System so zu verändern, dass alle Schulden nicht zurück gezahlt werden müssten. Was ist mit dem Punkt Verantwortung zu tragen? Wenn man dumm genug ist Schulden aufzunehmen, sollte man sie dann nicht bezahlen? Es waren unsere Familien, die damals nichts gegen die Verschuldung unternahmen und wir unternehmen auch heute nichts dagegen. Niemand hat uns dazu gezwungen, es ist Produkt einer zwielichtigen Politik, Scheinversprechen von Banken und der Blendung des Bürgers.
@Squeezy: Durch harte Einsparungen wäre es möglich die Schulden zu bezahlen. Ich bleibe dabei. Es ist mathematische Gewissheit. (man bedenke auch die Inflation) Ob diese Einsparungen sinnvoll sind, ist eine andere Frage.
Zu dem Text "Alle Staatsschulden sind Null und Nichtig"
Der Aufhänger mit der Universität wurde falsch ausgelegt. Die Universität selbst hat das Grundstück gewinnbringend an den Staat veräußert, womit neue Forschungseinrichtungen geplant wurden. Der Staat wiederum verkaufte (noch nicht alle Grundstücke) auch mit Gewinn an Privatpersonen.
Theoretisch richtig, die Ansicht des Autors, doch dies ist als schlichtweg irrelevant zu deuten, dass zu hohe Schulden einen Erlass zur Folge haben müssen. Keine Bank verleiht irrwitzige Beträge. (Nicht einmal das Medienschlagwort FiatMoney kann so viele Nullen hinzufügen) Ich erwähnte bereits, dass es gesetzlich verboten ist, Deutschland zu ruinieren, somit gingen auch die Forderungen von Banken ins Leere im Falle einer "Insolvenz" Deutschlands. Galubst du Banken können nicht rechnen?
Die werden uns am Tropf halten bis sie unser Grundgesetz ändern können. (Spekulation meinerseits)
@Bachforelle: Zitat: "Sollte Neuverschuldung NICHT stattfinden, oder gar volkswirtschaftlich zurückgehen, kommt es zu einem Rendite drückenden Kapital-Überangebot. Das unterbricht die notwendige Rückführung von Geldkapital in die Realwirtschaft, es werden keine oder unzureichend Kredite vergeben."
Das ist widersprüchlich. Gesenkte bzw. keine Neuverschuldung schafft das Kapital-Überangebot bei Banken. Es würde in die Wirtschaft investiert werden, wenn der Staat keinen Kredit möchte. Wenn das Geld aber zurückbezahlt würde, wäre es genauso schnell in der Wirtschaft investiert, denn wer nicht investiert verdient nicht. Somit wäre das wirtschaftliche Risiko bei den Banken, statt dessen trägt die Allgemeinheit bei der Aufnahme eines Darlehens das Risiko der Finazmärkte. Banker machen es gerne komplizierter als es ist, vor allem die jenigen, die der Allgemeinheit davon berichten.
Ja, ich kenne Raimund Brichta. Der von einem Fernsehsender ernannte Wirtschaftsexperte, behauptet in diesem Artikel übertragen: Warum sollte man sich waschen, man werde ja eh wieder schmutzig... Was soll das? Er berichtet, dass das Kind (Bürger) über das Schuldenmärchen aufgeklärt werden müsse. (Mit der Erkenntnis würde er hier im Forum kaum eine Erleuchtung auslösen) Das weiß doch wirklich jeder, der sich damit befasst. Wo bleiben seine Lösungsansätze? Er hat keine, er fährt lieber in die Videothek um einen Film aus einer Zeit zu sehen, als man auch schon wusste, dass Banken krumme Geschäfte machen, und Schulden nichts Gutes sind.
Der Ausgangspunkt, warum die einen Experten zu Journalisten bei meinungsbildenden Sendern (NTV gehört zur RTL Group) werden und wiederum andere Experten in der (freien) Marktwirtschaft ein vielfaches verdienen liegt in der Qualität des Bildungsabschlusses begründet und den beruflichen Fähigkeiten Fakten zu kennen und Indizien zu deuten.
Die Geldmenge schrumpft, wenn man Schulden bezahlt sagt RBrichta? Erwartet dieser Moderator ein volles Konto nach einem Schuldenabbau? Selbstverständlich führt dies zu Deflation. Geldeinheiten werden dezimiert, dadurch Geldwert gesteigert. Das ist für den Bürger nicht nachteiliger als die Inflation , im Gegenteil, das Geld MUSS wieder aufgewertet werden. Wie soll denn wohl sonst der Inflationswahnsinn gebremst werden? Recht hat er natürlich wenn er sagt, dass endlich darüber geredet werden muss, aber auch diese Erkenntnis ist kein Durchbruch. Ich will damit sagen: Der Mann genügt nicht für wissenschaftliche Betrachtung.
@Indura: Zur Grafik:
http://www.geldcrash.de/bilder/red-abb1-gv-sch.JPG
Du interpretierst das falsch, wenn du davon ausgehst, dass die Null-Geldeinheiten-Linie Null Geld entspricht. Die Null Linie ist der Ausgangswert, der früher und auch heute noch in Gegenwert vorhanden ist. Deutschland hat sich die DMark nicht geliehen, wie die USA den Dollar. Nur bei Leihwärungen ist es nicht möglich diese als Schatzmittel in Anspruch zu nehmen. (in Venezuela oder der USA ist das vorrangige Schatzmittel das restliche geschätzte Vorkommen an fossilen Brennstoffen und auch andere Rohstoffe oder Gold)
daher richtig: (Zitat Squeezy) "...das Geld auch Wertaufbewahrungsfunktion haben muss in einer Wirtschaft, damit man sich was ansparen kann."
Für Bürger hat Geld immer eine Aufbewahrungsfunktion, für den Staat nur, wenn es sich um keine Leihwährung handelt.
Das war sehr viel. Hier sind viele Missverständnisse vorhanden. Habt ihr schon einmal daran gedacht euer Forum einem wissenschaftlichen Rat aus zu setzen? Ich denke hieraus könnte sehr viel entstehen. Einige Professoren an Hochschulen wären sicher bereit dazu. Ich wollte eigentlich weniger über Ursachen und Vergangenheit reden, als über aktuelle Entwicklungen.
Was unternimmt man am besten dagegen? Früher sind wir noch als Steineschmeißer mit Stöcken auf die Straße und heute traut sich kein Hippie mehr auf zu stehen für sein Recht Pflanzen rauchen zu dürfen. Vielleicht hat es ja keinen Sinn mehr zu demonstrieren, aber was sollte man eurer Meinung nach tun als Bürger? Ich dreh mich schon lange im Kreis bei diesem Punkt.
Wo ist die Revolutionsbewegung der Jungen Generation?