USA ziehen Sommerzeit vor - Computer-Chaos befürchtet

[MasterChiller]

Versäumte Fristen, verschlafene Termine - für die einen ist es der Startschuss für den Sommer, für die anderen ein Albtraum: Drei Wochen früher als bislang üblich stellen die US-Amerikaner am Wochenende die Uhr um eine Stunde vor. Computer-Experten fürchten allerdings, dass Handel, Flug- und Geldverkehr aus dem Takt kommen könnten, weil die frühe Zeitumstellung in älterer Soft- und Hardware nicht berücksichtigt ist.



Der US-Kongress hatte das Vorziehen der Sommerzeit auf das zweite März-Wochenende beschlossen, um Energie zu sparen: Tageslicht soll die Abende erhellen, nicht Glühbirnen.

"Störungen möglich"

Die frühere Sommerzeit beschert den USA eine Neuauflage dessen, was vor acht Jahren als "Jahr-2000-Problem" so manche apokalyptische Vision heraufbeschwor: Vor dem Wechsel vom Jahr 1999 zum Jahr 2000 wurden weltweit Milliarden ausgegeben, um Computer nachzurüsten und einen globalen Totalabsturz infolge des ungewohnten Datums zu verhindern.


Die Befürchtungen wiederholen sich nun im Kleinen: "Dies ist zwar ein geringeres Problem, wenn man es mit großen Umstellungen wie im Jahr 2000 oder der Einführung des Euro vergleicht", sagt Will Cappelli von der Marktforschungsfirma Gartner Inc. "Allerdings ist es unvermeidbar, dass die meisten Firmen die eine oder andere Störung erleben."

Verschlafene Fristen

Termine verschlafen Weil die USA wie kaum ein anderes Land mit dem Rest der Welt vernetzt sind, könnten sich die Probleme rund um den Globus bemerkbar machen. Wer etwa in der Nacht zu Sonntag von Europa in die USA fliegt, kommt eine Stunde früher an als sonst; der internationale Flugverkehr könnte aus dem Takt geraten.


Elektronische Zahlungen könnten sich verspäten und wichtige Fristen versäumen. Aktienkäufe könnten zum falschen Zeitpunkt ausgeführt werden. Hotelgäste könnten wichtige Termine verschlafen, weil sich die automatischen Weckanrufe verzögern. Elektronische Kalender könnten durcheinandergeraten. In den zwei Wochen bis zum 25. März, an dem in Deutschland die Sommerzeit beginnt, beträgt der Zeitunterschied zur US-Ostküste nur fünf statt sechs Stunden.

Teure Umrüstung

"Unternehmen riskieren beträchtliche Verluste, wenn sie nicht richtig vorbereitet sind", sagt Phil Bond, der Vorsitzende des US-Branchenverbands Information Technology Association. Die Besorgnis sei zwar bei weitem nicht so groß wie beim Jahrtausendwechsel, sagt Bond. Dennoch habe die vorgezogene Zeitumstellung das Potenzial, "Unternehmen und Behörden in Amerika und der übrigen Welt Ärger zu bereiten".


Selbst wenn die Umstellung am Wochenende ohne große Probleme über die Bühne geht, sind die volkswirtschaftlichen Kosten für die Umrüstung der Computer erheblich: Die Schätzungen der Experten reichen von 350 Millionen Dollar bis weit über eine Milliarde Dollar. Der Einspareffekt ist zunächst hingegen eher gering: Das US-Energieministerium rechnet mit einem um vier Promille geringeren Energieverbrauch pro zusätzlichem Tag Sommerzeit. Aufs Jahr gerechnet ergebe sich eine Einsparung von 0,3 Promille.

Treibhausgase gespart

Nach Berechnungen der Umweltgruppe American Council for an Energy Efficient Economy könnten sich die Einsparungen bis 2020 immerhin auf 4,4 Milliarden Dollar summieren; der Atmosphäre bleiben demnach etwa zehn Millionen Tonnen Treibhausgase erspart.

von Rob Lever, AFP

Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/...400173,00.html

[lmet]

Na das wird sicherlich nicht mit Energiesparen zu tun haben.
Vielleicht wäre es vom Vorteil vor dem Krieg umzustellen statt mitten drin?

Meines Wissens (und aus meinem Wehrdienst kenn ich das auch praktisch) wird bei militärischen Aktionen eh nicht die Ortszeit, sondern die UTC (Militärjargon "Zulu-Zeit") verwendet.