Zurück   Nachrichten Forum | Infokrieg.TV > Die Neue Weltordnung > Terror
 

Hinweise

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1781  
Alt 21.11.2009, 00:40
Blickpunkt Blickpunkt ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 27.10.2008
Ort: Frankfurt
Beiträge: 1.155
Standard

Zitat:
Zitat von Blickpunkt Beitrag anzeigen
Da hast Du einen tollen Block zusammengestellt!!!
Ganz spontan habe ich hier Folgendes:
Zu Karlsruhe-Saarbrücken ist mir spontan der Pascal-Prozeß eingefallen.
Ist zwar kein Amoklauf, aber von der Qualität her könnte er doch passen.
Zu Erfurt Folgendes: Ich war schon immer der Meinung, daß das Erfurt-Massaker das Ziel hatte, die Bundesregierung in den Irakkrieg
hineinzuerpressen, nachdem die Schröder-Regierung jede Beteiligung daran abgelehnt hatte.
Da gab es im Erfurt-Forum eine interessante Bemerkung, daß J.M.Fischer nach Ende der Trauerfeierlichkeiten in die USA flog,
um mit Bush über den Irakkrieg zu verhandeln. Bemerkenswert war/ist doch die zeitliche Nähe der Aktionen.
Hier ein Zitat aus dem besagten Forum (04.09.05 23:35):
"Übrigens: Fischer flog UMGEHEND von der Erfurter Trauerfeier in die USA ab, eine sehr interessante zeitliche Koinzidenz. Vor Erfurt hatten zunehmend deutsche Regierungspolitiker klar gemacht, dass eine in Richtung Krieg eskalierende Politik in Bezug auf den Irak missbilligt würde"
Mit Zitat antworten
  #1782  
Alt 21.11.2009, 01:24
Roi Roi ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 18.06.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 207
Standard

Hier nun der 2. Teil zum Thema der Desinformationskampagne vom September. Hier geht es um die erste Staffel der via BILD publizierten angeblichen Zeugenaussagen.

Eine Kampagne. Teil 2.

Die Kampagne setzte sich am folgenden Tag fort.
Am 11. September 2009, exakt ein halbes Jahr nach den Verbrechen von Winnenden/Wendlingen, veröffentlichte BILD erstaunlicherweise aus diesem nicht veröffentlichten Abschlussbericht der Polizei einige Zeugenaussagen. BILD schien demnach über äußerst gute und aufklärungsfreudige Kontakte zu verfügen.

Wir wollen hier diese Zeugenaussagen zitieren und darauf eingehen. Die Namen wurden alle von der BILD-Redaktion geändert, wie es heißt.

Frederic L. (16), Schüler in der 9c:
„Es war in der dritten Stunde. Wir hatten Deutschunterricht bei Frau B. Es wurde an die Türe geklopft und geöffnet.
Der Tim K. stand im Rahmen und hatte eine silberne kurze Waffe in der Hand. Er hat sich die Leute wahllos herausgepickt und auf sie geschossen. Circa siebenmal, dann ging er wieder weg. XX, XX und XX wurden am Kopf getroffen.
Ein Mädchen in den Rücken. Die XX lag mit dem Kopf auf dem Tisch, die XX lag auf dem Boden und die XX war an XX gelehnt. Frau B. hat die Türe abgeschlossen.
Nach drei Minuten hat sie die Tür wieder geöffnet, sich in den Flur gebeugt. Es fiel ein Schuss und sie wurde am Arm getroffen. Ich bin über das Fenster auf das angrenzende Dach der alten Sonderschule geflüchtet. Ich wurde nicht verletzt.“

Wir möchten noch einmal festhalten, dass es sich bei BILD um abgedruckte Zitate handelt und nicht um eine inhaltliche Zusammenfassung.
Was fällt auf?
Diese Aussage suggeriert, dass der Schüler demnach Tim Kretschmer erkannt hatte. Dies kann aber nicht der Fall gewesen sein, wie wir mittlerweile wissen. Also hat man diesem Schüler gesagt, dass der Täter Tim Kretschmer war, und somit manipuliert oder diese Zeugenaussage ist eine Erfindung.
Tatsächlich gibt es Hinweise, dass es sich um eine Erfindung handelt.
Warum nennt der Schüler die Waffe nicht einfach „Pistole“ oder „Wumme“, sondern stellt deren kurzen Lauf und die silberne Farbe heraus, was in diesem Fall extrem nebensächlich erscheint. Weil die Medien vor Monaten ein Foto der vermeintlichen Tatwaffe in Wendlingen publiziert hatten?
Welcher Schüler nennt seine Mitschüler, und das auch noch unter diesen Umständen, derartig unpersönlich „Leute“, anstatt sie als das zu bezeichnen, was sie waren: Freunde, Mitschüler, Schulkameraden, Kumpels, Mädels usw.?
Und warum soll die Lehrerin, Frau Braun, nach nur drei Minuten, in welchen die Bedrohung auch akustisch aufrecht war, vor die Tür geschaut haben? Im März hatte es noch geheißen, dass sie durch Schüsse durch die Tür am Arm verletzt worden war. Keine Rede mehr davon, dass der Täter versucht hatte, ein zweites Mal in den Klassenraum einzudringen.
Somit steht dieser Teil der angeblichen Zeugenaussage im glatten Widerspruch zu jenen aus dem Monat März.
Dass der Junge und andere schlussendlich aus dem Fenster geflüchtet waren, kann vielleicht stimmen. Vielleicht sogar auf das zur rechten Hand und eine Etage tiefer befindliche Flachdach, auch wenn dies sehr schwierig ausschaut. Aber was ist in einer Panik nicht alles möglich?
Das Fenster muss später aber wieder geschlossen worden sein.
Auf die Anzahl der Schüsse soll nicht eingegangen werden, da die genannte Wahrnehmung nicht mit der tatsächlichen Anzahl übereinstimmen muss.

Kommen wir zur zweiten von BILD publizierten Zeugenaussage:

Meike J. (16), Schülerin der 10d:
„Irgendwann in der Mitte der dritten Stunde ist es losgegangen. Ich habe Knallgeräusche gehört. Irgendeiner riss einen Witz, dass dies ein Amoklauf wäre. Ungefähr eine Minute später ging die Tür auf. Diese Person schoss los. Etwa 20 Schuss.
In der letzten Reihe am Eingang der Klasse lagen Klassenkameraden auf dem Boden. Eine Mitschülerin, die an der Wand saß, wurde am Kopf getroffen und blieb sitzen.
Meine Freundin XX hatte es auch getroffen. Ich legte meine Hand auf ihre Wunde, damit die Blutung etwas nachließ.
Der Mann ging dann aus dem Raum, kam nach einer Minute wieder zurück. Er schoss noch zehnmal. Ich habe mich mit meinen blutverschmierten Händen so hingelegt, als ob ich tot bin. Dann ging er raus. Alle noch Lebenden sind dann über eine Feuerleiter in den Hof. Ich war die letzte, die raus ist.“

Dieser Bericht steht sehr im Kontrast zu dem Vorherigen. Die Menschen in der Umgebung sind persönlicher, der grobe Ablauf der Ereignisse entspricht den bisherigen Erkenntnissen, der Täter bleibt als „diese Person“ anonym und wird an anderer Stelle gar als „Mann“ bezeichnet.
Diese Aussage erscheint glaubwürdig.

Thomas R. (17), Schüler der 10d:
„Die Person hat zuerst geradeaus ins Klassenzimmer geschossen. Ich meine, dass ein Mädchen gleich getötet wurde. Ich habe den XX gepackt und wir sind auf der anderen Seite des Schrankes hinaus gesprungen. Der XX kam hinterher, er hat sich erst festgehalten und dann ist er gesprungen. Als ich draußen war, fielen weitere Schüsse und ich bin losgerannt.“

Auch diese Aussage erscheint glaubwürdig, trotz der wenigen Details.

Walter F. (5, Lehrer:
„Frau XX, unsere Referendarin, lag neben dem Experimentiertisch am Boden. Ich habe gesehen, dass sie am Arm und Hals blutete und habe den Arm abgebunden. Danach haben wir Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet. Sie hat mich angeschaut und hatte den Mund offen. Ich sagte, sie solle durchhalten. XX sagte mir, dass sie tot wäre, wenn XX sich nicht vor sie gestellt hätte.“

Hierbei handelt es sich um eine Situation aus dem Chemieraum, nachdem die kurz darauf verstorbene Frau Sabrina S. aufgrund der durch die Tür abgegebenen Schüsse getroffen worden war.

Als nächstes präsentierte BILD eine Zeugenaussage aus dem Park des Klinikums.

Frau L., Zeugin des Mordes an Hausmeister XX (56).
„In der Raucherecke hörte ich zwei Schüsse. Ich begab mich zum Fenster und blickte in den Park. Dort sah ich dann eine leblose Person am Boden liegen. Auf dem Fußweg sah ich eine weitere Person. Die Person rannte zu dem am Boden Liegenden und gab zwei weitere Schüsse auf diese ab. Er stand vor ihm und schaute ihn an. Dann streckte er den Arm aus und gab weitere Schüsse ab. Es war schrecklich. Wie es weiterging, weiß ich nicht. Ich habe mich vom Fenster abgewandt.“

Davon abgesehen, dass eine aufrechte und sich bewegende Person sicherlich zuerst wahrgenommen wird als eine leblose Person am Boden, kann diese Aussage nicht weiter bewertet werden.
Möglicherweise kann es sich so abgespielt haben. Der Täter bleibt anonym und suchte nach dieser Schilderung sein Opfer geradezu auf. Und er schien eigenartig ruhig gewesen zu sein.

Und zum Schluss zitierte BILD eine Zeugenaussage aus Wendlingen.

Frieda K. (51), Zeugin des Selbstmordes von Tim K.:
„Als ich aus dem Fenster schaute, stand der Mann vorne bei unserem Fahrradständer. Der hat mit der Waffe gefuchtelt und hat auch in Richtung der Polizisten geschossen. Weitere Schüsse gab er in Richtung unseres Gebäudes ab. Hinter dem Auto schoss er noch mal auf die Polizisten. Dann richtete er seine Waffe nach oben und schoss in den Himmel. Bis sein Magazin leer war. Dann hat er sich auf den Boden gesetzt und nachgeladen. Er nimmt seine Pistole, hielt sie sich an die Stirn und drückt ab. Wo er nach hinten umgefallen ist, bin auch ich umgekippt. Da ist mir der Kreislauf zusammengesackt.“

So, was haben wir hier vorliegen?
Eine Zeugenaussage, die den Selbstmord des Tim Kretschmer belegt. Oder vielmehr: belegen soll.
Die Verschiebung der Zeiten in diesem Text ist zu verzeihen. Auch den Satz „Weitere Schüsse gab er in Richtung unseres Gebäudes ab“ im besten Amtsstuben-Deutsch soll hier keine besondere Bedeutung beikommen.
Was will „Frieda K.“ hier mitteilen?
Als erstes gibt sie sich als Mitarbeiterin der Firma Ritter-Aluminium“ zu erkennen. Es gibt nur einen Ort, aus welchem sie das Geschehen beobachtet haben könnte. Es handelt sich dabei um das Büro oberhalb jenes Vorbaus, in welchem sich der Handy-Filmer befunden haben muss.
Sie berichtet, dass der Täter mit der Waffe herumgefuchtelt und auch in Richtung der Polizisten geschossen haben soll.
Dort, beim Fahrradständer, hat die Spurensicherung der Polizei allerdings keine Hülsen markiert, sondern die Bluttropfen-Spur. Doch schreiben wir dies einmal einer ungenauen Wahrnehmung der werten Zeugen zu.
Wie lange soll der Täter dort herumgestanden und gefuchtelt haben? 8 Minuten? 5 Minuten? Das erfahren wir nicht. Die Spurensicherung hatte allerdings die eben genannte Bluttropfenspur markiert, nach welcher der angebliche Täter kein einziges Mal beim bzw. nahe dem Fahrradständer gestanden sein kann. Er ist daran vorbeigegangen, denn sonst hätte er einen großen Fleck hinterlassen, wie noch kurz zuvor.
Dann erst, laut „Frieda K.“, soll der Täter in Richtung des Vorbaus geschossen haben, aus dem kurz darauf der wagemutige Handy-Mann seinen Handy-Film drehen sollte. Dies müsste der „Frieda K.“ einen Heidenschreck eingejagt haben, denn es war in ihre Richtung gewesen.
Lassen wir das mal so stehen und akzeptieren es, dass der Täter recht unplatziert und unkonzentriert in diese Richtung geschossen haben könnte, um jemanden von dort zu vertreiben. Denn es gibt ansonsten keinen Beweis dafür.
Danach soll der Täter „hinter dem Auto“ noch mal auf die Polizisten geschossen haben.
Das kann man so stehen lassen, weil das Handy-Video eine derartige Situation darzustellen scheint.
Aber dann wird es ein wenig grotesk.
Denn nun soll der vermeintliche Täter unmotiviert die restlichen Patronen im Magazin einfach in den Himmel verfeuert haben. Nur, warum? Es würde nämlich bedeuten: Patronenhülsen auf dem Boden, aber keine Schusswirkung. Und vor allem: zuerst die Pistole leer schießen, um sich dann hinzusetzen und nachzuladen? Für die eine Patrone für sich selbst?
Das klingt irre. Aber irre soll der Täter ja gewesen sein.
Und doch gibt es ein Problem mit dieser Erzählung. Denn das Handy-Video zeigt etwas anderes. Bei jener unglaublich schnellen Schussfolge, bei welcher der Filmer sein Handy verriss, ist leider nichts genaues auszumachen. Allerdings spazierte danach die gezeigte Person noch ein Weilchen aufrecht herum, redend, gestikulierend. Er sprach sogar in Richtung des Handy-Filmers, was um so erstaunlicher ist, weil er doch zuvor laut Frieda K. in diese Richtung geschossen haben soll. Hatte sich der angebliche Täter wieder beruhigt und die Leute dort nun auf einmal doch ganz umgänglich gefunden? Ist dies der „Frieda K.“ gar nicht aufgefallen, dass der angebliche Täter kommunizierte? Mit wem denn eigentlich?
Der vermeintliche Täter lief also noch herum und kommunizierte. Demnach mit einem leeren Magazin in der Waffe, würde man der Aussage von „Frieda K.“ glauben. Das ist interessant. Und dann überprüfte er offensichtlich in aller Seelenruhe das Magazin seiner Waffe. Um festzustellen, ob es auch wirklich leer ist? Weil der Schlitten der Pistole nicht zurückgezogen war? Weil er ein Idiot war?
Die Pistole war nicht leer geschossen, kann es nicht gewesen sein.
Und schließlich setzte sich die Person nicht, sondern erhielt hier den Schuss in den linken Knöchel, weswegen er sichtlich überraschend über seine linke Seite zu Boden ging und in eine sitzende Position kam. Unsere „Frieda K.“ muss dies also als ganz normales Hinsetzen empfunden haben, so wie ein spontanes „es sich mal gemütlich machen“. Und dann folgte auch schon der Schnitt.
Da das Handy-Video nicht vollständig gezeigt wurde, bleibt dieses somit den visuellen Nachweis des angeblichen Ladevorgangs und angeblichen Selbstmordes schuldig. Immerhin will „Frieda“ genau gesehen haben, dass der vermeintliche Täter sich die Pistole an die Stirn gesetzt habe, nicht etwa an den Kopf. Nein, an die Stirn, schließlich war dort danach auch das Loch gewesen. Das hat sie genau gesehen, obwohl seine Leiche nach den etwas später aufgenommenen Fotos ihr etwas abgewandt auf dem Parkplatz lag.

Was ist nun falsch? Die Aussage der „Frieda K.“ oder das Handy-Video?
Darf man es sich aussuchen?
Aber mittlerweile wurde ja einiges richtig, was vorher falsch gewesen ist, nachdem es als richtig verkauft worden war und dennoch falsch bleibt.

Fazit:
Zwei dieser zuvor geschilderten angeblichen Zeugenaussagen sind eine Erfindung. Zum einen jene des angeblichen „Frederic. L.“, welcher eine Identifizierung des Täters erzählen („beweisen“) soll. Und sie wurde auch ganz bewusst an den Anfang des Artikels gestellt.
Zum anderen die Erzählung der „Frieda K.“, welche einen weiteren Schwachpunkt in der Polizei-Geschichte auszuräumen versucht: den angeblichen Selbstmord des Tim Kretschmer, der keiner war.
Wenn man sich diese angebliche Aussage als Negativ vor Augen führt, wird schnell deutlich, um was es dabei ging.
Zwischen den beiden falschen Aussagen handelt es sich möglicherweise um echte Zeugenaussagen ohne großartigen Informationsgehalt, aber mit einer emotionalen Komponente.
Es versteht sich von selbst, dass alle publizierten Zeugenaussagen nur einen Teil von vollständigen Aussagen darstellen können.



Roi

Mit Zitat antworten
  #1783  
Alt 21.11.2009, 12:14
Blickpunkt Blickpunkt ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 27.10.2008
Ort: Frankfurt
Beiträge: 1.155
Standard

Zitat:
Zitat von Roi Beitrag anzeigen
Frederic L. (16), Schüler in der 9c:
„Es war in der dritten Stunde. Wir hatten Deutschunterricht bei Frau B. Es wurde an die Türe geklopft und geöffnet.
Der Tim K. stand im Rahmen und hatte eine silberne kurze Waffe in der Hand. Er hat sich die Leute wahllos herausgepickt und auf sie geschossen. Circa siebenmal, dann ging er wieder weg. XX, XX und XX wurden am Kopf getroffen.
Ein Mädchen in den Rücken. Die XX lag mit dem Kopf auf dem Tisch, die XX lag auf dem Boden und die XX war an XX gelehnt. Frau B. hat die Türe abgeschlossen.
Nach drei Minuten hat sie die Tür wieder geöffnet, sich in den Flur gebeugt. Es fiel ein Schuss und sie wurde am Arm getroffen. Ich bin über das Fenster auf das angrenzende Dach der alten Sonderschule geflüchtet. Ich wurde nicht verletzt.“
So formuliert kein 16-jähriger Schüler!
Die gesamte sog. Zeugenaussage klingt so, als würde der Ablauf eines Physik-Experimentes protokolliert. Und das in einem Fall mit starker emotionaler Aufladung.
Da sieht man sofort, daß es geübte Redakteurs-Arbeit war.
Naja, bei BILD ist man das ja schon gewohnt.


Zitat:
Meike J. (16), Schülerin der 10d:
„Irgendwann in der Mitte der dritten Stunde ist es losgegangen. Ich habe Knallgeräusche gehört. Irgendeiner riss einen Witz, dass dies ein Amoklauf wäre. Ungefähr eine Minute später ging die Tür auf. Diese Person schoss los. Etwa 20 Schuss.
In der letzten Reihe am Eingang der Klasse lagen Klassenkameraden auf dem Boden. Eine Mitschülerin, die an der Wand saß, wurde am Kopf getroffen und blieb sitzen.
Meine Freundin XX hatte es auch getroffen. Ich legte meine Hand auf ihre Wunde, damit die Blutung etwas nachließ.
Der Mann ging dann aus dem Raum, kam nach einer Minute wieder zurück. Er schoss noch zehnmal. Ich habe mich mit meinen blutverschmierten Händen so hingelegt, als ob ich tot bin. Dann ging er raus. Alle noch Lebenden sind dann über eine Feuerleiter in den Hof. Ich war die letzte, die raus ist.“
Auch so formuliert keine 16-jährige Schülerin. "Einen Witz reißen", das ist nicht die Sprache von Schülern. Das klingt nach Funktionärs-Deutsch.
Und dann die Aufzählung der Schüsse, das klingt nach Buchführung, Protokollierung eines physikalischen Experimentes.

Handauflegen zur Blutstillung. Klingt so ähnlich wie: "Ich reichte ihr die Beißzange, damit sie sich die Hose anziehen konnte."


Geändert von Blickpunkt (21.11.2009 um 12:36 Uhr) Grund: Korrektur
Mit Zitat antworten
  #1784  
Alt 21.11.2009, 13:01
Verschlußsache Verschlußsache ist gerade online
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 22.04.2009
Beiträge: 356
Standard

Zitat:
Zitat von Blickpunkt Beitrag anzeigen
So formuliert kein 16-jähriger Schüler!
Die gesamte sog. Zeugenaussage klingt so, als würde der Ablauf eines Physik-Experimentes protokolliert. Und das in einem Fall mit starker emotionaler Aufladung.
Da sieht man sofort, daß es geübte Redakteurs-Arbeit war.
Naja, bei BILD ist man das ja schon gewohnt.




Auch so formuliert keine 16-jährige Schülerin. "Einen Witz reißen", das ist nicht die Sprache von Schülern. Das klingt nach Funktionärs-Deutsch.
Und dann die Aufzählung der Schüsse, das klingt nach Buchführung, Protokollierung eines physikalischen Experimentes.

Handauflegen zur Blutstillung. Klingt so ähnlich wie: "Ich reichte ihr die Beißzange, damit sie sich die Hose anziehen konnte."
Das Schmierblatt beherzigt das Motto:
"Wir lieben die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir"
und hat damit einen riesen Erfolg.
Biertischpolitiker sowie denkmüde und vom Alltag gestresste Mitbürger finden für ihre mehr oder weniger verzerrte Weltanschauung mit diesem Schmierblatt eine fragwürdige Bestätigung.
Hauptsache der kleine Mann fühlt sich bestätigt,wen interessiert es schon ob das Gedruckte einseitig,oft sogar tendenziös manipuliert oder manchmal schlicht falsch ist.
Unter "gute" Information verstehen viele Leute das zu hören was sie (oft fälschlicherweise) auch denken und der Text darf keinesweges zu eine qualvolle,ermüdende und letztendlich gefährliche Denkübung ausarten!
Bei allem ,was die Zeitung bisher über die Amoklaeufe geschrieben hat, trifft tendenziös,manipuliert und manchmal schlichtweg falsch genauso zu.

Geändert von Verschlußsache (21.11.2009 um 13:35 Uhr)
Mit Zitat antworten
Anzeigen
  #1785  
Alt 21.11.2009, 13:31
Zwacker Zwacker ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 18.05.2009
Beiträge: 234
Standard

An Blickpunkt und Roi:
Wir sind uns einig darin, dass es sich nicht um Wortprotokolle von Zeugenaussagen handeln kann.
Das Geschreibsel stammt aber aus den E-Akten, und die sind nuicht nur BILD, sondern auch der STA und den Anwälten zugänglich, somit gewissermaßen "allgemein" in diesem begrenzten Rahmen. nun wird etwas daraus an die BILD und ml an den Focus geleakt. Werden dieser Redaktionen Aussagen verfälschen? Eher nicht. M.E. ist das alles O-Ton - aus den Akten, also POLIZEIdeutsch. Dafür spricht eben auch, dass Bildredakteure die Aussagen wieder in "richtiges Deutsch" des Alltagsmenschen zurückgeschrieben hätten.
FAZIT: es handelt sich um die Konstrukte aus der POLIZEIakte.
Zu der sprachlichen Anayse von Euch kommt dann noch die inhaltliche - und da stimme ich Roi voll zu. Übrigens kann die Wendung "diese Person" oder "dieser Mann", die uns ja seit einem halben Jahr aus x Aussagen bekannt ist, nicht deutlich genug betont werden: so spicht niemand, der Tim erkannt haben würde.
Mit Zitat antworten
  #1786  
Alt 21.11.2009, 14:19
Kirschtorte Kirschtorte ist offline
Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 29.04.2009
Beiträge: 47
Standard

Zitat:
Zitat von Blickpunkt Beitrag anzeigen
Auch so formuliert keine 16-jährige Schülerin. "Einen Witz reißen", das ist nicht die Sprache von Schülern. Das klingt nach Funktionärs-Deutsch.
also entschuldigung, aber warum sollte "einen witz reissen" nicht die sprache von schuelern sein?!???????
__________________
Zitat:
I have a dream
Mit Zitat antworten
  #1787  
Alt 21.11.2009, 14:21
Kirschtorte Kirschtorte ist offline
Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 29.04.2009
Beiträge: 47
Standard

Zitat:
Zitat von Zwacker Beitrag anzeigen
Übrigens kann die Wendung "diese Person" oder "dieser Mann", die uns ja seit einem halben Jahr aus x Aussagen bekannt ist, nicht deutlich genug betont werden: so spicht niemand, der Tim erkannt haben würde.
doch, den keiner mag diesen namen aussprechen. aber ihr werdet es nie verstehen koennen! jemand der freunde, bekannte umgebracht hat kann man nur schwer beim namen nennen.
__________________
Zitat:
I have a dream
Mit Zitat antworten
  #1788  
Alt 21.11.2009, 14:51
Verschlußsache Verschlußsache ist gerade online
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 22.04.2009
Beiträge: 356
Standard

Zitat:
Zitat von Zwacker Beitrag anzeigen
An Blickpunkt und Roi:
Wir sind uns einig darin, dass es sich nicht um Wortprotokolle von Zeugenaussagen handeln kann.
Das Geschreibsel stammt aber aus den E-Akten, und die sind nuicht nur BILD, sondern auch der STA und den Anwälten zugänglich, somit gewissermaßen "allgemein" in diesem begrenzten Rahmen. nun wird etwas daraus an die BILD und ml an den Focus geleakt. Werden dieser Redaktionen Aussagen verfälschen? Eher nicht. M.E. ist das alles O-Ton - aus den Akten, also POLIZEIdeutsch. Dafür spricht eben auch, dass Bildredakteure die Aussagen wieder in "richtiges Deutsch" des Alltagsmenschen zurückgeschrieben hätten.
FAZIT: es handelt sich um die Konstrukte aus der POLIZEIakte.
Zu der sprachlichen Anayse von Euch kommt dann noch die inhaltliche - und da stimme ich Roi voll zu. Übrigens kann die Wendung "diese Person" oder "dieser Mann", die uns ja seit einem halben Jahr aus x Aussagen bekannt ist, nicht deutlich genug betont werden: so spicht niemand, der Tim erkannt haben würde.
Bin mir da nicht sicher,ob sie sich einiges davon nicht aus den Finger gesaugt haben,Gerade die oben erwähnte Zeitung und ihre Journalisten gaben oder geben eine sehr schlechte figur ab.
http://www.bildblog.de/search/winnenden/
http://www.wuv.de/nachrichten/medien...aenen_aufnahme

Da sind einige interessante Aussagen dabei:
Fest kann auch nicht nachvollziehen, warum man die riesige Fotomontage von "Bild", die den Amokläufer in Kampfmontur zeigte, für eine unzulässige "Heroisierung" hält: Mitglieder von Truppen wie der GSG9 oder der KSK zeige man doch auch regelmäßig in solchen Posen. Dieses Missverständnis lässt sich auf dem Podium nicht ausräumen, aber immerhin gelingt es mehreren Teilnehmern mit vereinten Kräften, Fest darauf aufmerksam zu machen, dass der Amokläufer eine solche Kampfuniform nicht einmal getragen habe (vgl. BILDblog vom 13. März 2009). Fest sagt, das höre er gerade zum ersten Mal, aber wenn das stimme, müsse er dem Sprecher des Presserats, der neben ihm sitzt und die entsprechende Rüge für "Bild" erläutert hat, recht geben — "so schwer mir das fällt".
http://www.bildblog.de/8544/die-gewa...von-winnenden/

Was wäre denn,wenn die Aussage vom Täter in Kampfuniform von der Presse konstruiert wurde und Zeugen dafür bezahlt wurden,daß vor der Kamera auszusagen bzw,zu Protokoll zu geben?
Geld scheint ja geflossen zu sein bei den Aussagen!

Geändert von Verschlußsache (21.11.2009 um 15:11 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #1789  
Alt 21.11.2009, 15:13
Roi Roi ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 18.06.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 207
Standard

Wir müssen immer davon ausgehen, dass sich - erst recht - BILD alles mögliche aus den Fingern saugt. Ist ja auch häufig genug der Fall. Selbst als angebliches Zitat.

Nur ist hier die BILD auch nur ein Teil einer Kampagne, die im September veranstaltet wurde, denn die anderen Bestandteile ("Gutachten", "Abschiedsbrief", "interne Ermittlungen" usw.) wurden auch an andere Medien transferiert. Da wäre es ein großer Zufall, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt selbst verfasste Zeugenaussagen via BILD abdruckt werden, die übrigens von offizieller Seite nie dementiert worden sind. Was nicht erstaunt.

Und wenn man sich diese Aussagen genau anschaut, stellt man fest, dass es sich nicht um irgendwelche zufälligen Aussagen von irgendwelchen Leuten handelt, sondern um jene, die ganz bestimmte Botschaften transportieren sollen. Und darum geht es:
Tim Kretschmer. im Türrahmen.
Silberne kurzläufige Waffe.
Hinrichtungssequenz.
In die Luft geschossen.
Hat sich hingesetzt.
Hat sich selbst erschossen.
Hat noch einen Schuss auf die ersten Polizisten vor der Schule abgegeben.
Hat offensichtlich die beiden Lehrerinnen im Flur erschossen.
Hat mit Tim Kretschmer an der Bushaltestelle gesprochen.

Und um exakt welche Bereiche handelt es sich hier wohl?

Roi

Geändert von Roi (21.11.2009 um 15:16 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #1790  
Alt 21.11.2009, 15:49
Verschlußsache Verschlußsache ist gerade online
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 22.04.2009
Beiträge: 356
Standard

Zitat:
Zitat von Roi Beitrag anzeigen
Wir müssen immer davon ausgehen, dass sich - erst recht - BILD alles mögliche aus den Fingern saugt. Ist ja auch häufig genug der Fall. Selbst als angebliches Zitat.

Nur ist hier die BILD auch nur ein Teil einer Kampagne, die im September veranstaltet wurde, denn die anderen Bestandteile ("Gutachten", "Abschiedsbrief", "interne Ermittlungen" usw.) wurden auch an andere Medien transferiert. Da wäre es ein großer Zufall, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt selbst verfasste Zeugenaussagen via BILD abdruckt werden, die übrigens von offizieller Seite nie dementiert worden sind. Was nicht erstaunt.

Und wenn man sich diese Aussagen genau anschaut, stellt man fest, dass es sich nicht um irgendwelche zufälligen Aussagen von irgendwelchen Leuten handelt, sondern um jene, die ganz bestimmte Botschaften transportieren sollen. Und darum geht es:
Tim Kretschmer. im Türrahmen.
Silberne kurzläufige Waffe.
Hinrichtungssequenz.
In die Luft geschossen.
Hat sich hingesetzt.
Hat sich selbst erschossen.
Hat noch einen Schuss auf die ersten Polizisten vor der Schule abgegeben.
Hat offensichtlich die beiden Lehrerinnen im Flur erschossen.
Hat mit Tim Kretschmer an der Bushaltestelle gesprochen.

Und um exakt welche Bereiche handelt es sich hier wohl?

Roi
Wann,bei welcher Gelegenheit genau wurde denn eigentlich dieser Abschiedsbrief gefunden?
Kann man nichts dazu finden
Aus der SZ vom 12.11:
Die Eltern von Tim K. waren nach der Tat aus Weiler am Stein weggezogen und hatten in einem Brief den Hinterbliebenen ihr tiefstes Mitgefühl ausgesprochen. Diese reagierten aber enttäuscht auf das Schreiben, weil es keine persönliche Note enthalten habe.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/889/494229/text/
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:10 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2010, Jelsoft Enterprises Ltd.
Ad Management by RedTyger