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28.05.2008, 03:39
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Öl, Ölpreis und Ölknappheit
Habe nachfolgenden Artikel in der NZZ gefunden. Wenn er stimmt, dann haben wir noch genug Öl, doch die Erschließung soll immer schwieriger werden, was sich dann ebenfalls auf den Ölpreis auswirken wird. Bin jedoch skeptisch, ob die Aussage über die vorhandenen Mengen an Öl so korrekt sind. Dazu gab es heute im WDR eine interessante Doku namens "2018 - Der Ölcrash."
«Keine Zeichen, dass uns das Öl ausgeht»
Daniel Yergin, einer der renommiertesten Erdölexperten, hat Tausende von Ölfeldern analysiert. Er glaubt nicht, dass demnächst die Ölquellen versiegen. Doch die Förderung werde zunehmend teurer
NZZ am Sonntag: Der Ölpreis kletterte kürzlich auf 100 $ pro Fass, jetzt liegt er bei fast 95 $. Müssen wir mit anhaltend hohen Preisen rechnen?
Daniel Yergin: Entscheidend wird sein, wie stark die globale Wirtschaft wächst. In den letzten Jahren legte sie so stark zu wie noch nie in dieser Generation. Wenn sich das globale Wachstum nun abschwächt, wird dies beim Ölpreis Spuren hinterlassen. Vor der Kreditkrise im vergangenen August bewegte sich der Preis lange um 70 $. Weil man mit einem Abschwung und Zinssenkungen der Notenbank rechnete, schwächte sich der Dollar ab. Anleger flüchteten aus dem Dollar und investierten in Öl, um sich gegen den Währungszerfall abzusichern. Das hat den Ölpreis in den letzten Monaten nach oben getrieben.
Wie hoch schätzen Sie den Aufpreis beim Öl, der aufgrund von Finanzinvestoren entstanden ist?
Die Prämie ist nicht nur aufgrund von Finanzinvestoren entstanden, sie umfasst auch geopolitische Bedenken und Risiken. Heute beträgt die Prämie auf dem Fass Öl zwischen 10 bis 15 $. Die Integration des Ölmarktes in die Finanzmärkte ist ein relativ neues Phänomen − und hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Einige dieser Investoren verfolgen andere Interessen als die Industrievertreter, manche gehen in Öl rein und raus wie bei Aktien.
Fallen die USA in eine Rezession, wird dies andere Regionen auch herunterziehen. Der Ölpreis sollte bei diesen Erwartungen ebenfalls sinken. Doch er hält sich auf über 90 $. Warum?
Seit letztem Herbst höre ich gewisse Leute sagen, Europa und Asien hätten sich von Amerika abgekoppelt. Als auch in Europa Bremsspuren zu sehen waren, hiess es, bloss Asien habe sich abgekoppelt. Es mag zwar intensiven Handel innerhalb von Asien geben, aber vielfach geht es um Produkte, die letztlich in die USA oder nach Europa verkauft werden. Wenn die USA in eine Rezession fallen, wird auch Asien davon betroffen sein. Wir hatten global rund 5% wirtschaftliches Wachstum pro Jahr seit 2003/04. Der hohe Ölpreis der letzten Monate ist ein Sinnbild für den Erfolg der globalen Wirtschaft. Wenn das Tempo des globalen Wachstums nun auf 3,5% fällt, wird das auch die Nachfrage nach Öl dämpfen – und seinen Preis.
Die USA wollen Förderländer wie Saudiarabien zu tieferen Ölpreisen bewegen, um der Weltwirtschaft zu helfen. Hat diese Aufforderung Chancen?
Die Ölexporteure wollen nicht verantwortlich gemacht werden für eine globale Rezession. Aber ein Preis von 90 bis 100 $ pro Fass Öl belastet die Weltwirtschaft wie eine zusätzliche Steuer – und lenkt Geldströme vom Westen zu den Ölförderländern um. Als Präsident George W. Bush im Januar in Saudiarabien weilte, versuchte er, die Saudis zu einem tiefern Ölpreis zu bewegen. Das hätte in den USA wie eine Steuersenkung gewirkt und die Wirtschaft stimuliert. Als sein Vater 1986 als US-Vizepräsident nach Saudiarabien reiste, forderte er einen höheren Ölpreis, weil die Preise damals auf einen Tiefststand von 10 $ pro Fass gesunken waren. Bush senior sagte, das sei eine Bedrohung für die Sicherheit der USA und werde die amerikanische Ölindustrie zerstören. Es ist eine Ironie, dass 22 Jahre später George W. Bush in Saudiarabien das Gegenteil fordert.
Staatsfonds werden mit ihren Milliardenvermögen als neuer Machtfaktor eingestuft. Wie sehen Sie ihre Rolle?
Die Länder, die Öl verbrauchen, haben viel Geld in die Opec-Länder transferiert. Dieses Geld wird jetzt rezykliert. In den 1970er Jahren wurde das Geld durch die Banken in andere Märkte geschleust. Jetzt fliesst das Geld der Ölländer in den Westen, um das Herz unseres Finanzsystems zu stärken. Bis letzten Mai sprach praktisch niemand von Staatsfonds. Jetzt werden sie zu einem dominierenden, dynamischen Faktor in der Weltwirtschaft. Die staatlichen Fonds profitieren von der schwierigen Lage der Banken, um künftig in den wichtigsten Institutionen des weltweiten Finanzsystems mitentscheiden zu können. Sie sind einflussreich, selbst wenn sie keine Verwaltungsräte stellen.
Erleben wir den Beginn einer neuen Ära?
Die Hausse der Rohwarenpreise hat eine Umschichtung von Vermögen ausgelöst – und das hat auch die Machtverhältnisse verschoben. Der Wandel von Russlands Position zwischen 1998 und 2008 ist exemplarisch: Das Land ist heute dank seinen Rohstoffen viel mächtiger. Oder nehmen wir China: In unserem Szenario gehen wir davon aus, dass China und Asien bis 2030 die Mehrheit der globalen Wirtschaftsleistung erbringen. Heute liegt ihr Anteil bereits bei 39%. Asien verbraucht schon mehr Öl als Nordamerika. Wir sind in den 1990er Jahren durch eine Ära der Privatisierung gegangen. Jetzt befinden wir uns in einer neuen Ära, denn die aufstrebenden «Sovereign Wealth Funds» sind staatliche Einheiten. Sie repräsentieren die Ersparnisse dieser Staaten.
Öl bleibt teuer − warum werden alternative Energien nicht stärker genutzt?
Die hohen Ölpreise, der Klimawandel, Sicherheitsbedenken sowie die Angst, dass uns das Öl ausgeht – das alles hat eine enorme Welle von Innovation entfesselt. Die OECD-Länder müssen die alternativen Energien mit Anreizen und Subventionen fördern, um sie wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu machen. Ich war kürzlich zwei Tage am Massachusetts Institute of Technology – und beeindruckt, wie viele Ressourcen gegenwärtig in die Energieforschung gesteckt werden. Die Solarenergie ist vielversprechend, braucht aber weiterführende Innovationen. Windenergie ist nicht länger etwas Exotisches, die Regierungen stellen heute entsprechende Anreize bereit. Wir werden eine Welle von Innovationen in der Autoindustrie sehen: Hybridfahrzeuge wurden 2003 nur als kleine Nische gesehen, jetzt steigen ihre Verkäufe laufend. Warum entscheiden sich die Leute für Diesel- statt für Benzinautos? Die Treibstoffpreise haben da einen starken Einfluss.
Wann werden die erneuerbaren Energien preislich mit Öl mithalten können?
Erneuerbare Energien müssen im grossen Massstab produziert werden, damit sie preislich konkurrenzfähig sind. Ihre Kosten müssen weiter fallen, das ist die Herausforderung für die Solarenergie. Auf der anderen Seite wird die Ölförderung immer teurer. Wenn Sie heute ein neues Ölfeld erschliessen, sind die Kosten praktisch doppelt so hoch wie vor drei Jahren. Fachleute, Ausrüstungen, Fähigkeiten – das alles ist knapp.
Haben wir die Spitze der Ölförderung schon überschritten?
Wir können die These, dass uns bald das Öl ausgehen wird, einfach nicht in unseren Daten sehen. Unsere Mutterfirma IHS hat die grösste Datenbank zur globalen Öl- und Gasproduktion und verfügt über die Produktionsgeschichte von 70 000 Ölfeldern. Wir haben eben die 800 wichtigsten Ölfelder analysiert, und wir denken nicht, dass uns das Öl ausgeht. Es gibt zwar viele Probleme über und unter der Erde, aber die Kapazitäten werden weiter ausgebaut. Wir werden 2017 in der Ölförderung mehr Kapazitäten haben als heute. Wir verfolgen 350 Projekte, die bis zum Jahr 2020 realisiert werden sollen. Viele davon werden teuer sein, es wird zu zeitlichen Verzögerungen kommen, und die politischen Risiken sind gross. Aber das Öl geht uns nicht aus.
Warum hält sich die These hartnäckig?
Die Ölindustrie ist immer durch Zyklen gegangen. Für mich wäre es jetzt das fünfte Mal, dass der Welt das Öl ausgeht. Die Leute unterschätzen stets den Einfluss der Technologie. Es mag zeitliche Verzögerungen geben. Die Ölmärkte sind gegenüber politischen Einflüssen sehr verwundbar. Aber die ökonomischen Kräfte sind sehr wirkungsvoll – und hohe Preise setzen Anreize für die Suche nach Alternativen. Interview: Daniel Hug
«Das Geld der Ölländer fliesst in den Westen zurück, um das Herz unseres Finanzsystems zu stärken.»
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28.05.2008, 08:39
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Selbst wenn sich die Förderkosten verzehnfachen würden kommt man nichmal annähernd an den heutigen Ölpreis ran. Es ist eine verarsche ohne Ende.
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03.06.2008, 15:43
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Der Öl-Crash kommt
01.06.2008
Der Preis fürs schwarze Gold steigt und steigt. Doch die Anzeichen mehren
sich, dass die Spekulationsblase bald platzt. Auch damit lässt sich viel Geld verdienen.
In der saudischen Stadt Dhahran herrschte vergangenen Dienstag Partystimmung.
Saudi Arabiens König Abdullah feierte in der Ölkapitale des Landes ein Jubiläum
der lukrativen Art. Seit genau 75 Jahren fördern die Saudis nun das schwarze
Gold. Aber noch nie in der Geschichte verdiente das Königreich damit soviel Geld
wie heute. Auf knapp 135 Dollar ist der Preis für ein Fass Öl der Sorte Brent
zwischenzeitlich hochgeschossen. Ein Plus von über 50 Prozent zum Vorjahr
und beinahe eine Verdreizehnfachung gegenüber den Notierungen in den
späten 90er-Jahren.
Gut für die Scheichs, schlecht für Verbraucher, die für Energie immer tiefer in die
Tasche greifen müssen, wie die hohen Teuerungsraten in Deutschland und den
USA in den vergangenen Wochen gezeigt haben. Die Nerven liegen blank. Aus
Protest gegen steigende Spritpreise haben französische Fischer und britische
Truck-Fahrer Blockaden eingerichtet. Und in den USA werden Pläne geschmiedet,
die Opec als Kartell zu verklagen.
Dabei mehren sich die Zeichen, dass der Ölpreis über kurz oder lang
unter 100 Dollar fallen könnte. Denn es sind längst nicht mehr nur fundamentale
Gründe wie ein knappes Angebot oder die Dollarschwäche, die die Rally anheizen.
Investmentlegende George Soros spricht längst von einer Blase, da „Spekulation
immer stärker den Ölpreis bestimmt“. Und Jörg Krämer, Chefvolkswirt der
Commerzbank meint: „Die Anzeichen für eine Blase am Rohölmarkt mehren sich.“
Zahlen belegen das explosionsartige Wachstum der Investorengelder. Waren
2001 gerade einmal fünf Milliarden Dollar in Rohstoff-Futures investiert, sind
es heute schon 240 Milliarden Dollar. Seit Beginn 2008 sind 60 Milliarden
Dollar neu hinzugekommen. „Der Ölverbrauch liegt heute bei etwa
87 Millionen Barrel pro Tag. Es wird allerdings das bis zu
30-fache der physischen Menge an den Rohstoffbörsen als
Papierkontrakte gehandelt.
Hier weiterlesen:
__________________
Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.
Bertolt Brecht
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es gemacht.
Hilbert Meyer
No Merkel - No Panic "Kein Rechtsanspruch auf Demokratie für alle Ewigkeit" Angela Merkel
No Party - No Panic "Kein Rechtsanspruch auf Parteiendiktatur für alle Ewigkeit" aristo
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05.06.2008, 09:52
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Zitat:
Zitat von heise.de
Bei einem Spotmarktpreis von 130 US$ pro Barrel hat der weltweite Ölmarkt ein jährliches Volumen von über 4.000 Mrd. US$. Mit rund 10% des weltweiten Bruttoinlandproduktes ist er damit der größte Wirtschaftzweig. Noch vor wenigen Jahrzehnten kontrollierten die westlichen Erdölmultis diesen Wirtschaftssektor. Obwohl sich die Ölförderstaaten mit der Zeit emanzipierten, haben die internationalen Multis noch vor zehn Jahren die Spielregeln bestimmt. Sie hatten das Know How, die politische Protektion des Westens und vor allem das Kapital, um Erdölvorkommen zu erschließen. Länder wie Russland, Venezuela oder die Anrainer des Kaspischen Meeres mussten mit ihnen ins Geschäft kommen, um aus dem schwarzen Gold tief in der Erde die begehrten Petrodollar zu machen. Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich dies diametral geändert.
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Ganzer Artikel: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28009/1.html
Btw, was ich nicht ganz verstehe: Mein Vater arbeitet bei Shell und er beklagt sich andauernd darüber, dass sie kaum noch was am Benzin verdienen. Die Konzerne verdienen seit eh und je fast das selbe. Die ständige Preiserhöhung liegt einzig und allein an den steigenden Steuern. Der Mega Konzern Shell steht kurz vor dem aus. Klingt komisch, ist aber so. Sie verdienen ihr Geld fast nur noch mit den Shops...Wo landet das ganze Geld?
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06.06.2008, 02:34
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Die Tankstellenpächter haben nicht die beste Karte gezogen. Sie können nur noch ihr Geld an den anderen angebotenen Artikeln machen. Habe mich mit einigen Pächtern unterhalten und sie haben mir ihr Leid geklagt. Meistens wird es ihnen vorgegeben, was sie verkaufen sollten. Auch die Bezugsquellen sind vorgegeben. Wie das bei freien Tankstellen ist, weiß ich nicht, doch bei Tankstellen, die an einen Konzern gebunden sind sind die Pächter nichts anderes als abhängige Einkommenssklaven (auf einer etwas anderen Art). Wie gesagt, das wurde mir erzählt - die Richtigkeit kann ich nicht prüfen, doch glaube ich es schon.
Sende hier noch eine Info über Öl, die ich soeben im Handelsblatt gelesen habe. 12 wichtige Dinge, die man über Öl wissen sollte.
/www.handelsblatt.com/News/Default.aspx?_p=303327&_t=ig_p_text&ig_xmlfile=hb_ oelfakten.xml&ig_page=1
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06.06.2008, 03:02
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Infokrieger
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Zusammensetzung des Öl/Benzinpreises
http://www.mwv.de/cms/front_content....at=14&idart=57
Ein Großteil des Preises ist die Steuerlast. Die Steuern sind erheblich höher als der Preis pro Liter Öl. Ein Scheich soll mal gesagt haben, wenn ich den Preis bekommen, den ihr als Steuern auf ein Liter Öl berechnet, dann bringe ich euch das Zeug persönlich vorbei. Recht hatte der Mann.
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06.06.2008, 22:56
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Ölpreismanipulation durch Handelshäuser aufgedeckt
Wie Dow Jones berichtet, hat der Vorsitzende der US Energie-Überwachungsbehörde, Bart Stupak, am Donnerstag ausgesagt, daß die Ölmärkte durch die größten Handelshäuser an den Futuresmärkten, unter anderem Goldman Sachs und Morgan Stanley, manipuliert seinen.
Hier geht es weiter
Und hier ebenfalls
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08.06.2008, 17:21
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Gewöhnlich veranlassen höhere Preise die Ölkonzerne zu Investitionen in neue Explorationstechnologien und zu vermehrten Bemühungen um schwerer zugängliche Ölfelder. Der Preisanstieg, der zum Beispiel auf den Iran-Irak-Krieg in den achtziger Jahren folgte, bewirkte so große Neufunde, dass die Märkte zeitweilig mit billigem Öl überschwemmt wurden. Doch in den vergangenen Jahren bewegte sich die weltweite Förderung trotz ständig steigender Preise immer um 85 Millionen Barrel pro Tag. Genau die Menge, die Husseini als Maximum vorhergesagt hatte. Im vergangenen Herbst veröffentlichte die Internationale Energieagentur (IEA) allerdings eine Prognose, der zufolge die weltweite Ölnachfrage bis zum Jahr 2030 sogar noch um mehr als ein Drittel auf 116 Millionen Barrel pro Tag steigen werde. Danach äußerten selbst mehrere Vorstände von Ölkonzernen Zweifel, ob die Förderung damit Schritt halten könnte.
Global gesehen fällt die Produktion in aktiv ausgebeuteten Feldern jährlich um acht Prozent. Das heißt, die Ölkonzerne müssen ständig neue Lagerstätten erschließen, nur um die momentane Fördermenge stabil zu halten. Gleichzeitig wächst die weltweite Nachfrage immer noch um anderthalb Prozent jährlich. Das bedeutet viele Millionen Barrel, die zusätzlich gefördert werden müssten - trotz kleinerer Lagerstätten, steigender Kosten und größerer politischer Hindernisse. Einige Ölkonzerne, darunter Shell und Mexikos Staatsbetrieb Pemex, haben schon eine negative Bilanz: Sie finden weniger Öl pro Jahr, als sie verkaufen.
Das Defizit wird wachsen. Laut James Mulva, dem Geschäftsführer von ConocoPhillips, müssen 2010 fast 40 Prozent der weltweiten Tagesfördermenge von Feldern kommen, die heute noch nicht erschlossen sind. 2030 soll unser gesamtes Öl aus Lagerstätten stammen, in denen jetzt noch nicht gepumpt wird. Wie der Chef von Total sieht auch Mulva die maximale tägliche Fördermenge in naher Zukunft bei 100 Millionen Barrel pro Tag stagnieren.
Die Ära des billigen Öls, so viel ist allen klar, liegt hinter uns. Der Welt stehen vermutlich raue Zeiten bevor. Schon während des arabischen Ölembargos Anfang der siebziger Jahre ließen amerikanische Entscheidungsträger Krisenpläne zur Besetzung von Ölfeldern im Nahen Osten erstellen.
Damals schreckte Washington vor militärischem Eingreifen noch zurück. Doch Saudi-Arabien und andere Opec-Mitglieder kontrollieren 75 Prozent der gesamten weltweiten Ölreserven. Dort wird das Fördermaximum deutlich später erreicht als in anderen Ölregionen. Das lässt die Macht des Nahen Ostens über die Preise steigen. Eine sinkende, ja selbst eine gleichbleibende Ölförderung bedeutet zudem: Bei wachsender Bevölkerungszahl steht für jeden Menschen anteilsmäßig weniger Benzin, Kerosin und Diesel zur Verfügung als heute. Für energieintensive Volkswirtschaften wie die der USA sind das schlechte Nachrichten, für Entwicklungsländer könnte es katastrophale Auswirkungen haben. Denn dort nutzt man das meiste Erdöl nicht fürs Auto, sondern zum Kochen und zur Bewässerung.
Dass die Welt so lange braucht, um sich dieser Entwicklung bewusst zu werden, sorgt Husseini. Sicher: Sparsamere Autos und alternative Kraftstoffe würden das Austrocknen der Ölreserven verlangsamen. Aber das werde nicht reichen. Die ölhungrigen Gesellschaften müssten endlich anfangen, ihren Bedarf zu drosseln. Eine ernsthafte Diskussion darüber, wie wir unseren energieintensiven Lebensstil ändern könnten, sagt Husseini, "steht allerdings noch nirgendwo auf der Tagesordnung
http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...554860,00.html
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09.06.2008, 00:10
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http://video. google. com/videoplay?docid=3340274697167011147&hl=eN
schaut euch mal die ersten 5 min an. sehr interessant wie viel öl es da noch gibt...
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"Wo das Volk die Regierung fürchtet, herrscht Tyrannei. Wo die Regierung das Volk fürchtet, herrscht Freiheit." - Thomas Jefferson -
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09.06.2008, 00:11
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