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Alt 09.01.2010, 18:26
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Standard Propaganda (Basis- und Hintergrundwissen)

Ein paar Sätze vorweg:
Es ist nun schon eine ganze Weile her, da ich mich anschickte eine detaillierte Abhandlung über das Thema der propagandistischen Einflussnahme auf die öffentliche Meinungsbildung abzufassen – an der ich leider (aufgrund des von mir zunächst unterschätzten immensen Recherche-, Schreib- und Zeitaufwandes) kläglich gescheitert bin.

Nun habe ich sie nach einigen Monaten wieder hervorgekramt und befunden, dass die bisher geleistete Arbeit zum einen zu schade ist, um ungelesen in meiner Schreibtischschublade zu versauern und zum anderen zu wichtig ist, um sie gänzlich auf Eis zu legen.

Deshalb werde ich sie hier nun (nach ein paar Überarbeitungen) schrittweise veröffentlichen und hoffe, dass der Eine oder Andere etwas damit anfangen kann.

Natürlich erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit (dafür ist das Thema viel zu komplex) und bin an Anregungen und (konstruktiver) Kritik natürlich sehr interessiert...

Beginnen soll das Ganze mit einer Einführung in die ideologischen Hintergründe der großen Wegbereiter moderner Propaganda und einer Darstellung ihrer konzeptionellen Weiterentwicklung, sowie einigen Beispielen der praktischen Propagandaarbeit...

Und jetzt hoffe ich noch, das Thema in die passende Rubrik einsortiert zu haben und wünsche „Viel Spaß beim Lesen“:

Norton.

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01. Die Wegbereiter

„Wir haben immer perfektere Methoden,
aber immer verworrenere Ziele.“
( Albert Einstein )

01.1Massenpsychologie:
( Gustave Le Bon, Sigmund Freud und ein neues, altes Menschenbild )

Im Jahre 1928 veröffentlichte der in Österreich geborene New Yorker, Edward Louis Bernays, ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel „Propaganda“. Es befasste sich mit den gesellschaftlichen und psychologischen Mechanismen, welche die öffentliche Wahrnehmung und somit auch die öffentliche Meinung beeinflussen und stellte Techniken vor, mit denen man diese Prozesse der allgemeinen Realitätsbildung bewusst steuern und somit zum eigenen Vorteil manipulieren könne. Dabei ließ Bernays auch nicht außen vor, welch immensen Stellenwert er seinen Konzepten zur Schaffung neuartiger sozialer Kontrollmechanismen beimaß. So beginnt das erste Kapitel ( „Organizing Chaos“ ) seines Buches auch mit folgenden Worten:


Zitat:
„Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Instrument in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Verstand geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert, von denen wir nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist. Große Menschenzahlen müssen auf diese Weise kooperieren, wenn sie in einer ausgeglichen funktionierenden Gesellschaft zusammenleben sollen. In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken werden wir durch eine relativ geringe Zahl an Personen dominiert, welche die mentalen Prozesse und Verhaltensmuster der Massen verstehen. Sie sind es, die die Fäden ziehen, welche das öffentliche Denken kontrollieren.“ [1]
Was aber gab Edward Bernays; der unter so bedeutungsschweren Namen wie „Vater der Public Relations“ oder „Vater der Verdrehung“ in die Geschichte eingehen sollte; die Gewissheit, zu einer derart vollmundigen Einschätzung seiner Arbeit? Auf welchen Erkenntnissen und Theorien bauten seine Konzepte zur Kontrolle „mentaler Prozesse und Verhaltensmuster der Massen“ auf? Und ebenfalls nicht unwichtig: Was für ein Menschenbild liegt der Ansicht zugrunde, nach der eine gezielte Manipulation der Massen nicht nur theoretisch machbar sei, sondern auch eine moralische Rechtfertigung erfährt?

Die Antwort auf diese Fragen findet sich in den, zu jener Zeit noch recht jungen, Fachgebieten der Sozialwissenschaften und vor allem der (Massen-)Psychologie.
Edward L. Bernays war ein Neffe des berühmten Psychoanalytikers, Sigmund Freud, und mit den Arbeiten seines Onkels genauestens vertraut. Einen ganz besonderen Einfluss hatten hierbei zweifelsohne Freuds Ausarbeitungen im Bereich der Massenpsychologie auf ihn gehabt und so gründen viele von Bernays PR-Techniken in den psychologischen Erkenntnissen seines Onkels.
Doch war die Massenpsychologie (vor allem bevor sie von Sigmund Freud überarbeitet wurde) alles andere als ein „sauber geführtes“ Wissenschaftsfeld gewesen. Viel eher handelte es sich hierbei um eine stark ideologisch geprägte Gesellschaftstheorie, welche aus den grundlegenden Umwälzungen des 19. Jahrhunderts hervorgegangen war.

Infolge der Herausbildung des modernen Staatswesens waren (zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert) zahlreiche Bürger der wohlhabenden Bildungsschichten in politische und gesellschaftliche Machtpositionen aufgerückt. Doch stand diesem intellektuellen Bürgertum eine beständig wachsende Anzahl an Menschen gegenüber, die in Zuge der Industrialisierung in die rasant wachsenden Großstädte Europas und Nordamerikas strömte. Das, auf diese Weise erstarkende, Proletariat der Industriearbeiterschaft lebte zu großen Teilen in den verelendeten Arbeitervierteln der großen Metropolen und entwickelte eine Ideologie, welche der des reichen Bürgertums diametral entgegenstand. Aus diesem Konflikt entsprang jedoch nicht bloß das Konzept des „Klassenkampfes“, sondern auch ein Unfriede darüber, wer in Zukunft die Kontrolle über die öffentliche Meinung dominieren sollte. Deshalb galt es für die etablierten Oberschichten Mittel und Wege zu finden, wie man die aufbegehrenden Unterschichten ihres neuerstandenen Einflusses auf die öffentliche Meinungsbildung wieder berauben konnte.
Eigens zu diesem Zweck schuf man das Feld der „Massenpsychologie“, deren maßgebliche Zielsetzung darin bestand herauszufinden, „was die Masse in ihrem Inneren antrieb. Zu ihrem Forschungsprogramm erhob die Massenpsychologie daher das rationale Studium des Irrationalen. Die Gesetzmäßigkeiten innerer psychologischer Prozesse sollten aufgedeckt und in ein wissenschaftlich fundiertes, sozialpsychologisches System überführt werden. So sollte ein Instrumentarium entstehen, mit dem man die Massen systematisch manipulieren konnte.“ [2]

Einer der bedeutsamsten Vorreiter der Massenpsychologie war der französische Arzt, Gustave Le Bon (der sogenannte „Begründer der Massenpsychologie“). In seinem 1895 veröffentlichten Buch „Psychologie der Massen“ (Psychologie des foules) beschreibt Le Bon die Masse als ein „Wesen“, dem jegliche Fähigkeit zu vernunftbasiertem Handeln abgehe. Vielmehr sei sie emotional gesteuert, weshalb ihr Wesen leicht erregbar, wenig kritikfähig und für sachliche Argumentationen nahezu unempfänglich sei. Ebenso verhalte es sich auch mit der Ausprägung gesellschaftlicher Moralvorstellungen, welche sich weitestgehend unabhängig vom Intellekt der einzelnen Personen innerhalb des Massenwesens entwickle. Ferner sei die Masse als ein unflexibles Wesen anzusehen, da sie Veränderungen prinzipiell ablehnend gegenüberstehe und sich deshalb auch nur langsam verändern und weiterentwickeln ließe. Diese Verwahrhaltung gegenüber gesellschaftlicher Veränderung richte sich jedoch nicht gezielt gegen Negativreformen, welche der Masse zum Nachteil gereichen würden, sondern könne auch vollkommen uneigennützig handeln. Denn im Grunde sei die Masse – infolge ihrer unzureichenden Vernunftbegabung – nicht zur objektiven Betrachtung einer Sachlage befähigt.

Durch eine solche Darstellung erkannte Le Bon der Masse jeglichen Führungsanspruch ab, indem er ganz einfach die Rationalität ihres Handelns negierte. – Im Grunde machte er aber noch weitaus mehr als das:
Er lieferte mit der von ihm geschaffenen „Massenpsychologie“ zugleich eine moralische Rechtfertigung für die gezielte Manipulation der Menschenmassen durch eine vermögende Minderheit. Begründet wurde diese Sichtweise nun durch die scheinbar wissenschaftlich fundierte These, dass das intellektuelle Bürgertum über eine größere Entscheidungskompetenz verfüge, als das irrationale Wesen der Masse. Auf diese Weise wurde die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung in den Glanz eines heiligen Dienstes an das Gemeinwohl erhoben.

Bei alledem war es dann auch nicht weiter wichtig, dass Le Bon seine Erkenntnisse eher aus Alltagserfahrungen ableitete, als dass er ihnen wissenschaftliche Beobachtungen Zugrunde gelegt hätte. Dieser Umstand schien den Erfolg seines Buches viel eher sogar noch zu begünstigen; denn es dürfte nicht zuletzt auf gerade diese Alltäglichkeit zurückzuführen sein, dass sich Le Bons „Psychologie der Massen“ auch außerhalb der akademischen Debatten einer so großen Beliebtheit erfreute. Sein Buch schmeichelte gleichermaßen den Führungsansprüchen der gebildeten Bürgerschichten, wie es die Kompetenzen des aufbegehrenden Proletariats diskreditierte. Und dies tat es in einer allgemein verständlichen Art und Weise, welche es zudem verstand, im Gewande strikt wissenschaftlicher Erkenntnis daherzukommen. Auf diese Weise wurde Gustave Le Bons „Psychologie der Massen“ bald zu einem der meistgelesenen Buchtitel der europäischen und US-amerikanischen Mittelschichten, wodurch sich dessen Einfluss auf die öffentliche Debatte massiv auszudehnen begann. Denn die von Le Bon dargelegten Sichtweisen wirkten auf diese Weise „in die Öffentlichkeit hinein und kamen wieder von dort genährt zur Wissenschaft zurück.“ [3]

Gustave Le Bon beschränkte sich aber keineswegs ausschließlich auf die theoretische Analyse dessen, was er als „Massenvorgänge“ umschrieb, sondern versuchte aus diesen Ergebnissen auch konkrete Handlungspraktiken für das politische Geschäft abzuleiten. Diese lesen sich mitunter wie folgt:


Zitat:
„Die Kenntnis der Psychologie der Massen ist heute das letzte Hilfsmittel für den Staatsmann, der diese (die Massen; Anm. d.A.) nicht etwa beherrschen – das ist zu schwierig geworden – aber wenigstens nicht all zu sehr von ihnen beherrscht werden will. Die Massenpsychologie zeigt, wie außerordentlich wenig Einfluss Gesetze und Einrichtungen auf die Natur der Massen haben und wie unfähig diese sind, Meinungen zu haben außer jenen, die ihnen eingeflößt wurden; Regeln welche auf rein begrifflichem Ermessen beruhen, vermögen sie nicht zu leiten. Nur die Eindrücke, die man in ihre Seele pflanzt, vermögen sie zu verführen.“ [4]
Dieser Darstellung folgend, handelte es sich bei der gezielten Manipulation der Massen nicht mehr länger um eine unmoralische Form der Bevormundung, sondern viel eher um ein nützliches und legitimes Werkzeug in den Händen der Staatsmänner, mit dessen Hilfe sie ihre überlegenen, gesellschaftlichen Stellungen behaupten konnten. Le Bon propagierte also im Grunde nicht weniger als ein neues Erstarken des Machiavellismus [5], indem er dessen Verfechtern neue Argumente für die übergeordnete Moral, welche durch die Herrscherklasse vertreten würde, mit an die Hand gab.
So beschreibt auch beispielsweise der Kommunikationswissenschaftler, Thymian Bussemer, in seinem (sehr empfehlenswerten) Grundlagenwerk „Propaganda – Konzepte und Theorien“ [6]; die Qualitäten Gustave Le Bons „Psychologie der Massen“ lese sich mitunter wie eine, eigens auf das intellektuelle Bürgertum zurechtgeschnittene, Neufassung von Niccolo Machiavellis „Il Principe“ (Der Fürst). Und tatsächlich scheinen sich die Moralvorstellungen Machiavellis – Für welchen der Zweck stets die Mittel zu heiligen vermag. – mit denen Le Bons (sowie zahlreicher späterer Massentheoretiker, PR-Strategen und Propagandisten) in ihren wesentlichen Merkmalen zu gleichen. Besonders deutlich wird dies innerhalb des Kapitels „Über die Ehrlichkeit des Fürsten“, aus welchem der folgende Abschnitt entnommen ist:


Zitat:
„Jeder sieht ein wie lobenswert es für einen Herrscher ist, wenn er sein Wort hält und ehrlich, ohne Verschlagenheit seinen Weg geht. Trotzdem sagt uns die Erfahrung unserer Tage, dass gerade jene Herrscher bedeutendes geleistet haben, die nur wenig von der Treue gehalten und es verstanden haben, mit Verschlagenheit die Köpfe der Menschen zu verdrehen; und schließlich haben sie über die die Oberhand gewonnen, die ihr Verhalten auf Ehrlichkeit gegründet haben. (…)
Ein kluger Machthaber kann und darf daher sein Wort nicht halten, wenn ihm dies zum Schaden gereichen würde und wenn die Gründe weggefallen sind, die ihn zu seinem Versprechen veranlasst haben. (…)
Ein kluger Herrscher braucht also die vorgenannten guten Eigenschaften (Milde, Treue, Menschlichkeit, Aufrichtigkeit und Frömmigkeit; Anm. d.A.) nicht wirklich zu besitzen; doch muss er sich den Anschein geben, als ob er sie besäße. (…) Ein Herrscher muss also sehr darauf bedacht sein, dass kein Wort über seine Lippen kommt, dass nicht von den obengenannten fünf Eigenschaften zeugt, damit jeder der ihn sieht oder hört, den Eindruck hat, als sei er die Milde, Treue, Redlichkeit, Menschlichkeit und Gottesfurcht in Person. (…) Die Menschen urteilen im allgemeinen mehr nach dem, was sie mit den Augen sehen, als nach dem, was sie mit den Händen greifen; denn jedem wird es einmal zuteil, etwas in Augenschein zu nehmen; aber nur wenige haben Gelegenheit etwas zu berühren. Jeder sieht, was du scheinst, aber nur wenige fühlen, was du bist. Und diese wenigen wagen nicht, sich der großen Masse entgegenzustellen, die die Majestät des Staates, der sie schützt, auf ihrer Seite hat. (…) Denn der Pöbel hält sich immer an den Erfolg; und in der Welt gibt es nur Pöbel. Die wenigen zählen nicht gegen die Masse, wenn diese am Staat einen Rückhalt hat.“ [7]
Demnach kann Le Bons Ansicht, dass die gezielte Schaffung von Images und Bildern einen erheblichen Einfluss auf die Ausprägung der öffentlichen Meinung hat und dass eine Steuerung eben jener Prozesse ein dienliches Rüstzeug für die Führungsschichten darzustellen vermag, nicht als vollkommen neu angesehen werden; doch gelang es ihm, derartige Ansichten wieder populär zu machen, indem er sie in eine, für die Zeit der Aufklärung gemäße (wissenschaftlich anmutende), Form zu übertragen vermochte.
Somit legte Gustave Le Bons „Psychologie der Massen“ bereits im abklingenden 19. Jahrhundert den Grundstein jedweder moderner Propagandaarbeit und schuf zeitgleich die ethische Legitimation zur Steuerung kollektiver Ideen und Phantasien durch eine vermeintlich rational agierende Herrscherklasse. Zur meisterhaften Umsetzung dieser so geschaffenen Kontrollmechanismen sozialer Massenaspekte sollte es jedoch erst mit der theoretischen Überarbeitung der Massenpsychologie durch Sigmund Freud in den 20er und der Geburt der modernen Massenmedien in den 20er Jahren des darauffolgenden Jahrhunderts kommen.
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"Ich kenne keinen sichereren Treuhänder der ultimaten Macht der Gesellschaft als das Volk an sich; und wenn wir sie nicht für erleuchtet genug halten, diese Kontrolle mit wohlwollender Umsicht durchzuführen, dann ist die Abhilfe nicht, sie ihnen wegzunehmen, sondern ihre Umsicht zu prägen."
( Thomas Jefferson )

"Dogmen; die religiösen, wie die wissenschftlichen; sind die großen Feinde wahrer Erkenntnis. Denn wer glaubt, braucht nicht zu wissen;und wer weiß, braucht nicht zu denken."
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Alt 09.01.2010, 18:27
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(Fortsetzung: 1.1. Massenpsychologie)

Es war das Jahr 1921, als der berühmte Psychoanalytiker, Sigmund Freud, mit der Veröffentlichung seines Buches „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ der Le Bon´schen Massentheorie eine eigene Abhandlung widmete.
In den Jahren zuvor hatte sich die Öffentlichkeitsarbeit bereits einer zunehmenden Beliebtheit erfreut und die ersten Meister der Public Relations hervorgebracht. Zu diesen Vorreitern moderner Öffentlichkeitsarbeit gehörte neben Ivy Ledbetter Lee auch Freuds Neffe, Edward L. Bernays, welcher das Werk seines Onkels in höchsten Tönen lobte und somit dabei behilflich war, die Lehren Freuds auch in den Vereinigten Staaten von Amerika zu etablieren. ( „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ erschien im Jahre 1922; und somit bereits ein Jahr nach dessen Erstveröffentlichung; in einer englischsprachigen Version, was für die damalige Zeit alles andere als selbstverständlich gewesen ist. [Vgl. 01.3] )

Das wahrhaft revolutionäre an diesem, gerade einmal 70 Seiten umfassenden, Buch war, dass es Freud darin gelang, die von Le Bon angeführten Gedanken in das Wissenschaftsfeld der Psychologie einzuordnen. Denn erst so konnte aus jener, von Le Bon geprägten kulturkritischen Massentheorie das Fachgebiet der Massenpsychologie entstehen, wie wir es heute kennen.
Freud verwarf in seinem Buch hierfür den Begriff des Massenwesens und ersetzte diesen durch den des Individuums innerhalb der Massensituation, wodurch der psychologische Fokus auf den einzelnen Menschen innerhalb einer bestimmten sozialen Konstellation gerückt wurde. Dadurch konnten die am Individuum gemachten, psychischen Einsichten auf gesellschaftliche Vorgänge übertragen werden, da sich das Individuum nicht mehr in der übergeordneten „Massenseele“ auflöste, sondern sich lediglich regressiv in der „Massensituation“ veränderte.
Eine besondere Bedeutung wies Freud hierbei der Suggestion zu, durch welche die Masse in ihrem Inneren zusammengehalten würde und durch welche sich die unterschiedlichen Individuen innerhalb dieser Massensituation miteinander zu identifizieren begännen. Diese Suggestion münde schließlich in eine Übertragung des persönlichen Ich-Ideals [8] auf die gesellschaftlichen Ideale der Massen und könne in der Rolle eines charismatischen Führers, welcher all diese Werte in sich vereine und diese manifestiere, ein Höchstmaß an suggestiver Kraft erreichen. Dieser Prozess lässt sich in einen viergegliederten Vorgang aufteilen: „Zunächst kommt es zur Identifizierung der Massenmitglieder untereinander, dann zu ihrer Identifizierung mit dem Führer, schließlich zur Projektion des individuellen Ich-Ideals auf den Führer und schlussendlich zur Ersetzung des individuellen Ich-Ideals durch die Figur des Führers, der nun all diese Werte verkörpert.“ [9]

Nach dieser Sichtweise ist das Individuum innerhalb der Massensituation in doppelter Hinsicht an die Masse gebunden. Einerseits durch die Bindung und Identifizierung der Massenindividuen untereinander und anderseits durch die gemeinsame Identifizierung und Projektion des Ich-Ideals auf die Person des Führers.

Anhand dieser Projektion und Identifikation des Individuums mit Führer und Masse machte Freud auch die Kontinuität der Massen fest, da das Individuum kaum dazu in der Lage sei, sich dieser Einflüsse zu entziehen:


Zitat:
„Wir erhalten so den Eindruck eines Zustandes, in dem die vereinzelte Gefühlsregung und der persönliche intellektuelle Akt des Individuums zu schwach sind, um sich allein zur Geltung zu bringen, und durchaus auf Bekräftigung durch gleichartige Wiederholung vonseiten der anderen warten müssen. Wir werden daran erinnert, wie viel von diesen Phänomenen der Abhängigkeit zur normalen Konstitution der menschlichen Gesellschaft gehört, wie wenig Originalität und persönlicher Mut sich in ihr findet, wie sehr jeder einzelne durch die Einstellungen der Massenseele beherrscht wird, die sich als Rasseneigentümlichkeiten, Standesvorurteile, öffentliche Meinung und dergleichen kundtun.“ [10]
Diese Sichtweise über die Machtlosigkeit des individuellen Intellekts innerhalb der „Massenseele“ lässt bereits erahnen, dass Sigmund Freud, trotz der von ihm vorgenommenen, fachlichen Weiterentwicklung der Massenpsychologie, ideologisch mit Le Bon überein zu stimmen schien. Ein Umstand der umso klarer wird, wenn man das einleitende Kapitel seines Buches liest, in welchem er ausgiebig aus Le Bons „Psychologie der Massen“ zitiert, welches er zuvor, anlässlich dessen Zweitauflage im Jahre 1912, als ein „mit Recht berühmt gewordenes Buch“ umschrieben hatte. So finden sich in Freuds „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ auch Passagen wie die folgende:


Zitat:
„Ein helles Licht auf die Berechtigung, die Massenseele mit der Seele des Primitiven zu identifizieren, werfen einige Züge der Le Bon´schen Charakteristik. Bei den Massen können die entgegengesetztesten Ideen nebeneinander bestehen und sich miteinander vertragen, ohne das sich aus deren logischem Widerspruch ein Konflikt ergäbe. Dasselbe ist aber im unbewussten Seelenleben der einzelnen, der Kinder und der Neurotiker der Fall, wie die Psychoanalyse längst nachgewiesen hat. (...) Und endlich: Die Massen haben nie den Wahrheitsdurst gekannt. Sie fordern Illusionen, auf die sie nicht verzichten können. Das Irreale hat bei ihnen stets den Vorrang vor dem Realen, das Unwirkliche beeinflusst sie fast ebenso stark wie das Wirkliche. Sie haben die sichtliche Tendenz, zwischen beiden keinen Unterschied zu machen.“ [11]
Wie bereits unter Gustave Le Bon, war nun auch bei Sigmund Freud das Massenindividuum ein Wesen, welches nur bedingt zu rationalem Handeln befähigt schien und dessen bewusste Irreführung durch seinen Mangel an „Wahrheitsdurst“ und seiner „Forderung nach Illusion“ legitimiert wurde.
Doch machte Freud einen entscheidenden Unterschied zu allen vorangegangenen Auffassungen. Denn nach den Lehren seiner Massenpsychologie war das einzelne Individuum der Masse nicht mehr überlegen, da es durch Interaktion und Identifikation mit der Masse ebenfalls außengeleitet wurde. – Diese These Sigmund Freuds sollte die Propagandaarbeit nachhaltig revolutionieren. Denn von nun an wurde die Psychoanalyse als der Generalschlüssel zu den verborgenen Wünschen und den irrationalen Trieben des menschlichen Individuums gesehen und sollte nun die Türen aufschließen, welche die gezielte Beeinflussung der Massenindividuen ermöglichen sollten.

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Quellenverzeichnis / Anmerkungen:

[1] „Propaganda“; von Edward L. Bernays

[2] „Propaganda – Konzepte und Theorien“; von Thymian Bussemer; Seite 64

[3] „Reklame in Deutschland 1890 – 1914 – Wahrnehmung, Professionalisierung und Kritik der Wirtschaftswerbung“; von Christiane Lamberty (2000); Seite 314 (Rezitiert nach: T. Bussemer)

[4] Gustave Le Bon (1982); Seite 3 ( Rezitiert nach: T. Bussemer)

[5] Der Begriff des „Machiavellismus“ leitet sich von dem florentinischen Politiker und Staatsmann Niccolo Machiavelli (1469-1527) ab. Man verwendet diesen Begriff heutzutage vor allem für eine Form des politischen Realismus mit teils skrupelloser Ausprägung. Diese Lesart von Machiavellis Ansichten kann maßgeblich auf dessen berühmtestes Werk „Il Principe“ (Der Fürst) zurückgeführt werden, in welchem er die politischen Handlungen eines Herrschers jeglichen moralischen und ethischen Kriterien enthebt und eine Politik der uneingeschränkten Macht, des uneingeschränkten Machtgebrauchs und des uneingeschränkten Machterwerbs befürwortet. Alle moralischen Schranken, welche eine derartige Politik behindern können werden von Niccolo Machiavelli durch die Argumentation hinweggeräumt, dass der Zweck stets die Mittel zu heiligen vermöge.
Zu den bedeutsamsten Anhängern des Machiavellismus sollen demnach auch so große Führerpersonen wie Richelieu, Marx und Mussolini zählen. (Vgl. „Die Rockefeller-Papiere“; von Gary Allen; „Personen und Sachregister“)

[6] Das Grundlagenwerk „Propaganda – Konzepte und Theorien“, von Thymian Bussemer, gibt einen chronologisch geordneten Überblick über das Entstehen und die Weiterentwicklung moderner Propaganda. Es diente bei der Strukturierung und der Themenauswahl dieses Kapitels ( 01.1 bis 01.4 ) als Primärquelle und viele der hier erörterten Themen werden in Bussemers Buch eingehender behandelt. Vergleichen sie hierzu die Seiten 64 bis 92.

[7] „Der Fürst“ (Il Principe); von Niccolo Machiavelli; Kapitel XVIII („Über die Ehrlichkeit des Fürsten“)

[8] Der Begriff des „Ich-Ideals“ bezieht sich auf die von Sigmund Freud begründete „Psychoanalyse“, in welcher die menschliche Seele in die drei Instanzen des „Es“ (das Triebhafte), des „Ich“ (die realitätsgebundene Persönlichkeit) und des „Über-Ich“ (die Moral / das Gewissen) gegliedert ist. Das Über-Ich bildet sich im wesentlichen nach den Vorbildern des Individuums, wie beispielsweise den Eltern, und deren Lehren und vertritt die Gebote der Moral und des Gewissens. Diese Vorbilder erschaffen so ein Ich-Ideal; respektive eine Zielsetzung; welchem das Ich zu entsprechen versucht.
„Die Gebote und Beispiele der Eltern (werden) verinnerlicht (introjiziert) und wirken fortan als Gewissen, das die eigenen Handlungen auch dann überwacht, wenn niemand anderes sie beobachten könnte. Insoweit vertritt das Über-Ich die Moral, wie sie schon die Eltern aus den Sitten ihres Volkes, ihrer Religion und ihrer Schicht übernommen hatten. Aber anders als das Wort „Gewissen“ andeutet, weiß der Mensch nicht immer, was ihm sein Über-Ich gebietet und warum es so urteilt. Es reicht tief ins Unbewusste hinein. (...) Das Vorbild der Eltern wird durch andere Autoritäten, etwa in der Schule, aber auch durch das Beispiel der Mitmenschen verstärkt und modifiziert. So kann es zu einem Widerstreit zwischen den Geboten aus verschiedenen Wertordnungen kommen. Es bilden sich Vorstellungen davon, was man selbst für wert halten sollte. Sie richten sich auch nach der Einschätzung der eigenen Möglichkeiten. So bestimmt das Über-Ich auch das Ich-Ideal, das man zu erfüllen trachtet.“ (Zitiert nach: „Lexikon der praktischen Psychologie“; von Ludwig Knoll)

[9] „Propaganda – Konzepte und Theorien“; von Thymian Bussemer; Seite 91

[10] „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ (1995); von Sigmund Freud; Seite 79 (Rezitiert nach: T. Bussemer)

[11] Ebd.; Seite 42 f.
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01.2 Revolutionäre Propagandamaßstäbe:
( Ivy Ledbetter Lee, das Committee on Public Information und eine emotionalisierte Pressearbeit )

Während der drei Jahrzehnte, welche zwischen der Veröffentlichung von Gustave Le Bons Massentheorie und der von Sigmund Freud vorgenommenen, nachhaltigen Psychologisierung dieses neuen Wissenschaftsfeldes lagen, war die PR-Branche allerdings nicht untätig gewesen, sondern brachte bereits in dieser frühen Phase ihrer Existenz die ersten bahnbrechenden Konzepte hervor, mit denen die öffentliche Meinung manipuliert werden konnte.
Eine etwas eingehendere Erwähnung verdient hier zweifelsohne der New Yorker Wallstreetreporter Ivy Ledbetter Lee (1877-1934), der im Jahre 1904, zusammen mit seinem damaligen Partner, George Parker, eine der ersten PR-Firmen der USA gründete: Die Parker & Lee.

1906 veröffentlichte Ivy Lee eine Schrift mit dem Namen „Declaration of Principles“, in welcher er die Prinzipien und Standards seiner Öffentlichkeitsarbeit zu formulieren versuchte. Hierin vertrat Lee die Ansicht, dass Öffentlichkeitsarbeit nicht länger ausschließlich dazu dienen solle, schädigende Meldungen zu unterdrücken oder zu vertuschen, sondern, dass sie durch Transparenz dafür sorgen müsse, dass mehr Positivmeldungen an die Öffentlichkeit gelangten, um auf diese Weise den Ruf eines Unternehmens nachhaltig verbessern zu können. Um seine Visionen in die Tat umzusetzen sah er eine engere Zusammenarbeit mit den Medien vor und etablierte als einer der ersten PR-Strategen das Instrument der Pressemitteilung.
Mit dieser, für die damalige Zeit revolutionären, Vorgehensweise ging er beispielsweise für die Pennsylvania Railroad Corporation in die Offensive, als sich diese der Kritik gegenüber sah, zu hohe Preise zu verlangen und auf Kosten der Sicherheit ihrer Kundschaft zu sparen.
Lee ging nun zum Gegenangriff über und wandte sich mit Artikeln aus den hauseigenen Pressebüros an die Medien des Landes und inszenierte wohlgelittene Vorträge über die Eisenbahngesellschaft. Naturgemäß konnten diese Pressemitteilungen und Verlautbarungen sicherlich nicht als objektive Berichterstattung betrachtet werden, sondern präsentierten der Öffentlichkeit stattdessen wohlkalkulierte Positivmeldungen und Bilanzen aus eben jenen Bereichen, welche dem Image der Gesellschaft dienlich erschienen. Doch gelang es ihm durch diese offensive Vorgehensweise die kritische Presse zu überlagern und der Öffentlichkeit zu suggerieren, es handle sich bei der zuvor gescholtenen Eisenbahngesellschaft in Wahrheit um ein kundenfreundliches und sicheres Unternehmen, mit angemessenen Fahrpreisen. Seine Kampagne war demnach ein voller Erfolg und die Pennsylvania Railroad Corporation ernannte Ivy Lee im Jahre 1912 schließlich zum Assistenten ihrer Geschäftsleitung.

Hatte sich Ivy Lee im Falle der Pennsylvania Railroad Corporation noch weitestgehend an einen seiner selbstgewählten Grundsätze gehalten; nämlich die „Unterstützung“ eines positiven Journalismus durch transparente Öffentlichkeitsarbeit, welche (wenn auch interessenorientiert und selektiert) auf „Fakten“ und „Wahrheiten“ beruhen sollte; so zeigte sein Engagement für einen seiner späteren (und wohl auch bedeutsamsten) Kunden, dass „Wahrheit“ innerhalb der PR-Branche einen außerordentlich dehnbaren Begriff umschreibt. Denn die Floskeln von „Unterstützung der Presse“, „Transparenz“ und „Wahrheit“ sind oftmals nicht mehr als die in Euphemismen verpackten Werbeslogans, welche die manipulative Arbeit der PR-Strategen in ein vertrauenswürdiges Licht rücken sollen. Das dies auch im Falle eines Ivy Ledbetter Lee zutreffen mag, darauf deutet nicht zuletzt dessen Ansicht hin, dass „die Masse von Phrasen uns Symbolen geleitet“ würde, welche ganz im Sinne des Le Bon´schen Zeitgeistes argumentierte, welcher in seinem Buch „Psychologie der Massen“ bereits kundgetan hatte, dass die Masse sich nicht durch begriffliche Regeln leiten ließe, sondern nur durch jene Eindrücke verführt werden könne, welche man in ihre Seelen pflanze.

Es war das Jahr 1914, da Ivy Ledbetter Lee seine Dienste an die von John D. Rockefeller Sen dominierte Colorado Fuel & Iron Company (CFI) verkaufte. Die CFI war kurz zuvor unter schweren Pressebeschuss geraten, weil ein Streik der Kohlenminenarbeiter in Ludlow, Colorado, welche für angemessenere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen protestierten, blutig niedergeschlagen wurde. Während dieser Ausschreitungen hatten die Sicherheitskräfte das Maschinengewehrfeuer gegen die Streikenden eröffnet und auf diese Weise mehrere der Männer getötet. Für noch weitaus größere Entrüstung sorgte aber, dass die Milizen auch das Zeltlager der Arbeiter in Brand gesteckt hatten und dass in diesem Feuer zwei Frauen und elf Kinder den Erstickungstod fanden.
Das Publikwerden einer Gräueltat solchen Ausmaßes ( Die Presse belegte diese Ereignisse damals mit dem Namen „Ludlow Massaker“ [1] ) war dann selbst für einen Multimilliardär wie John D. Rockefeller nicht mehr hinzunehmen. Denn dieser stand ohnehin in Verruf ein skrupelloser Raubbaron und Ausbeuter zu sein (Aus dem schlichten Grunde, weil er dies tatsächlich war.) und so engagierte er, den in PR-Kreisen bereits bekannt gewordenen Ivy Lee, um den nun entstandenen Imageschaden zu begrenzen.
Doch musste Lee spätestens jetzt erkennen, dass dem Erfolg moderner Öffentlichkeitsarbeit klare Grenzen gesetzt sind, wenn es darum geht die Vorgehensweisen reicher und mächtiger Konzerne, basierend auf Tatsachen, in ein für die Massen akzeptables Licht zu rücken und so verbreitete er die Lügengeschichte, dass die Frauen und Kinder „in Wahrheit“ durch einen überhitzten Ofen ums Leben gekommen seien und die Sicherheitskräfte daher keine Schuld an deren Tod träfe.
Der Autor Upton Sinclair belegte Ivy Lee infolge dieser trügerischen Lohnschreiberei mit dem Spitznamen „Poison Ivy“ – Einem Wortspiel; da der gewählte Name neben der englischen Bezeichnung für „Giftefeu“ auch die Lesart „Ivy der Vergifter“ zulässt. Trotz des teilweise harschen Echos, welches ihm auf diese Weise von Leuten wie Sinclair oder dem Poeten Carl Sandburg entgegenhallte, welcher über Lee sagte, er bewege sich auf einem Niveau, das „noch unter dem der angeheuerten MG-Schützen“ liege, war seine Kampagne im Großen und Ganzen von Erfolg gekrönt. Doch stand auch fest, dass mitunter effektivere Methoden und Herangehensweisen nötigt sein würden, um die Firmenpolitik der Konzernriesen und Mogule in der Öffentlichkeit mit positiven Gefühlen und Assoziationen zu belegen.

Infolge dieser Erkenntnis verdingte sich Ivy Lee nun auch weiterhin für die Rockefellerfamilie und beriet ihr Imperium fortan über die Vorzüge moderner PR-Arbeit. Er organisierte für die Herren Rockefeller medienwirksame Auftritte in der Öffentlichkeit und erläuterte ihnen die langfristigen Vorteile, welche ihr überaus negativ geprägtes Image erfahren würde, wenn sie mehr auf Aspekte wie die Arbeitsbedingungen oder die Löhne ihrer Angestellten achten würden. Um aber das Profil des alternden John D. Sen, welcher zu jener Zeit wohl der meistgehassteste Plutokrat der US-amerikanischen Geschichte gewesen sein dürfte, wieder zurechtzurücken empfahl er diesem, seinem Ruf als Ausbeuter und Halsabschneider damit zu begegnen, Teile seines Geldes wegzuschenken. Er brachte den alten Rockefeller tatsächlich dazu, „stets eine ganze Tasche voll Kupfermünzen mit sich herumzutragen, die er unter die strahlenden und dankbaren Kinderchen ausstreute, wenn er gelegentlich in der Öffentlichkeit auftauchte. Zyniker schrieben damals, St. Johannes schneide anderen das Geld nach Millionen aus den Rippen und verteile es dann Groschenweise.“ [2]

Verstärkend zu diesen (nicht nur für das Rockefellerimperium) neuartigen Konzepten schuf Lee eine Reihe von Artikeln, in denen er positiv aus dem Privatleben der Familie berichtete und ihr „soziales Engagement“ hervorhob. Dies wird heute gemeinhin als die Geburtstunde der „Home Storys“ gesehen; jenes PR-Konzeptes, bei welchem berühmte Persönlichkeiten der Presse Einblicke in positive Aspekte ihres Privatlebens gewähren, um auf diese Weise gezielt darauf zuzuarbeiten, ihrem Image den Anschein von uneigennütziger Wohltätigkeit, gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein und karitativem Engagement zu geben. Es ist hierbei allerdings nicht ganz ungerechtfertigt anzunehmen, dass gerade dieser Aspekt in der Lee-Rockefeller´schen Zusammenarbeit bei John D. auf ganz besondere Gegenliebe stieß. Denn auf diese Weise erlangte die Umschichtung des Familienvermögens in private Stiftungen; welche in Wahrheit dem Rockefellerimperium unterstanden und so nicht nur dessen Einflusssphäre erweiterten, sondern ihr Geld zudem auch noch vor den Zugriffen des Fiskus schützte [3]; einen Touch von Großzügigkeit und sozialer Mildtätigkeit.

Wie dem auch sei: Es war Ivy Ledbetter Lee jedenfalls gelungen, die öffentliche Meinung so nachhaltig zu manipulieren, dass diese einen der bislang verhasstesten Amerikaner fortan als einen fürsorglichen und verantwortungsbewussten Philanthropen wahrnahm.

All diese bahnbrechenden Ansätze ( Pressemitteilung / Home Storys ) in der noch recht jungen Branche der Öffentlichkeitsarbeit, brachten Ivy Ledbetter Lee, der später noch für Unternehmen wie die Bethlehem Steel [4] oder während des ersten Weltkrieges für das Rote Kreuz tätig war, den Titel „Begründer des Krisenmanagement“ ein. Mehr noch als das: Für einige gilt er sogar als der eigentliche „Begründer der Public Relations“. Ein Titel der jedoch gemeinhin Edward Louis Bernays zugerechnet wird, da dieser es verstand, die später durch seinen Onkel, Sigmund Freud, entwickelten Konzepte der Psychoanalyse und der Massenpsychologie in seinen Büchern (z.B. „Propaganda“ / „Crystallizing Public Opinion“) in konkrete PR-Strategien einzubetten; deren Umsetzung bis in die Gegenwart als das Fundament jedweder moderner Öffentlichkeitsarbeit angesehen wird. Der US-amerikanische Autor und Journalist, Larry Tye, schrieb deshalb in seinem unter dem Titel „The Father of Spin“ (Der Vater der Verdrehung) veröffentlichten Buch; Bernays habe die Public Relations quasi im Alleingang entwickelt.

Doch auch bereits vor den Publikationen seiner berühmtgewordenen Schriften, in den 1920er Jahren, hatte Bernays ausreichend Zeit gehabt mit unterschiedlichen Symbolen, Praktiken und deren öffentlichkeitswirksamer Inszenierung zu experimentieren und sich auf diese Weise einen Namen innerhalb der PR-Branche gemacht. Seit 1913 arbeitete er als Presseagent für europäische Künstler und half unter anderem dabei den italienischen Tenor und Bühnendarsteller Enrico Caruso oder das Russische Ballett in den Vereinigten Staaten bekannt zu machen. Doch fühlte er sich mit derartigen Betätigungsfeldern nicht wirklich ausgelastet und so gab er in einem späteren Interview an: „In Wahrheit war ich nicht wirklich an diesen Angelegenheiten interessiert.“ [5]
Edward Bernays dachte offensichtlich in weitaus größeren Dimensionen; und so packte er während des ersten Weltkrieges die Gelegenheit beim Schopfe, seine hochgesteckten Ambitionen in die Tat umzusetzen, indem er sich 1917 an das Committee on Public Information (CPI) wandte und dort seine Hilfe anbot, um in der Öffentlichkeit für einen Eintritt der USA in die europäischen Kampfhandlungen zu werben.
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"Ich kenne keinen sichereren Treuhänder der ultimaten Macht der Gesellschaft als das Volk an sich; und wenn wir sie nicht für erleuchtet genug halten, diese Kontrolle mit wohlwollender Umsicht durchzuführen, dann ist die Abhilfe nicht, sie ihnen wegzunehmen, sondern ihre Umsicht zu prägen."
( Thomas Jefferson )

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  #4  
Alt 09.01.2010, 19:16
Norton Norton ist offline
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(Fortsetzung: 1.2. Revolutionäre Propagandamaßstäbe)

Das Committee on Public Information war am 14. April 1917 von US-Präsident Woodrow Wilson ins Leben gerufen worden. Eine der treibenden Kräfte bei der Schaffung dieser zentralen Informationsbehörde war jedoch der Publizist und Journalist Walter Lippmann, welcher sich mit diesem Anliegen bereits einen Monat vor dem eigentlichen Kriegseintritt der USA an Wilson gewandt hatte. In seinen Briefen an den Präsidenten regte Lippmann die Schaffung einer Behörde an, die sich nicht allein auf die Weitergabe von Informationen beschränken solle, sondern die amerikanische Bevölkerung über alle zur Verfügung stehenden Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit auf den bevorstehenden Krieg einschwören müsse; denn man hatte mittlerweile erkannt, dass die Moral an der Heimatfront beinahe ebenso wichtig für das Gelingen einer Kriegsunternehmung war, wie die Moral der kämpfenden Truppen in Übersee.
Der zivile Leiter des CPI, George Creel, fasste die Arbeiten seiner Behörde deshalb später wohl auch mit derart martialischen Worten zusammen, als er schrieb: „Es war der Kampf um die Meinungen der Menschen, ein Eroberungsfeldzug um ihre Überzeugungen, und die Front verlief durch jedes Haus, in jedem Staate.“ [6]

Im Grunde bewegte sich das Committee on Public Information mit einer derartigen Ausrichtung jenseits der Grenzen der Legalität. Denn noch im Jahre 1913 war in den USA ein Verfassungszusatz verabschiedet worden, welcher es der Regierung untersagte durch die Zuhilfenahme sogenannter „Öffentlichkeitsexperten“ (public experts) die Presse in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Möglicherweise hatte man auch gerade deshalb mit George Creel einen Journalisten auf einen leitenden Posten innerhalb dieser neugeschaffenen Behörde gehievt, der zuvor die irreführenden und emotionalisierten PR-Kampagnen eines Ivy Lee öffentlich angeprangert hatte.
Natürlich wurde Creel auch während seiner Arbeiten im Committee nicht müde zu betonen, dass es sich hier lediglich um die sachliche Darstellung von Fakten handle, welche in der Öffentlichkeit bislang nicht ausreichend beachtet worden seien. Er sagte beispielsweise, dass man die Bevölkerung stets über die Kanäle der Vernunft zu erreichen versuche, anstatt sie über ihre Emotionen anzusprechen, womit er sich klar von den durch Le Bon geprägten Mechanismen der Massenpsychologie und ihren beeinflussenden Auswirkungen auf die öffentliche Meinung abgrenzte.

Die Wahrheit sah hingegen freilich etwas anders aus. So ließ Carl Boyir, einer der wichtigsten Assistenten George Creels, nach Beendigung des Krieges über den Einfluss, welchen seine Behörde auf die öffentliche Meinung genommen hatte, verlauten:


Zitat:
„Sie können ihre Morgenzeitung zur Hand nehmen, die Zeitungen welche sich rühmen die besten Nachrichtenquellen des Landes zu sein, und wenn sie sie mit dem geschulten Auge eines Publizisten oder Propagandisten lesen, werden sie feststellen, dass circa 60 Prozent aller Nachrichten in dieser Zeitung, welche sich nicht mit Sportergebnissen, Sportereignissen oder Finanzinhalten befassen, Propaganda ist.“ [7]
Das die Propagandabestrebungen des CPI, sowie dessen überseeischen Pendants, dem Inter-Alliierten Propaganda Board in London (in welchem Walter Lippmann als amerikanischer Vertreter beschäftigt war), einen so immensen und in der Geschichte bis dato beispiellosen Einfluss auf die Presse nehmen konnte, geht nicht zuletzt auf die Konzepte zurück, mit welchen der, damals noch nicht einmal 30-jährige, Lippmann diese Behörde erdacht hatte. In seinen Briefen an Präsident Wilson hatte er eine zentralisierte Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Öffentlichkeitsspezialisten angeregt und so den Grundstein für einen Schulterschluss zwischen Kommunikationsexperten, Journalisten, Werbefachleuten, der Filmindustrie und verschiedenen Amtsträgern der Regierung, wie etwa dem Secretary of State, dem Secretary of War und dem Secretary of the Navy, gelegt. Auf diese Weise wurde ein umfangreiches Netzwerk errichtete, welches sich gegenseitig interpersonell beeinflusste und mittels des Konformitätsdrucks, welcher innerhalb einer sozialen Gruppe vorherrscht, die Propaganda zu nie da gewesenen Leistungen antrieb.

Die Filmindustrie brachte unter der Ägide des CPI Streifen wie „The Bath of Bullets“ oder „Storm of Steel“ in die Kinos, die Werbefachleute entwarfen Plakate von deutschen Soldaten mit Pickelhaube, die über die Wolkenkratzer Manhattans marschierten oder veröffentlichten bösartige Karikaturen des deutschen Kaisers.
George Creel erinnerte sich später, dass man sich eher auf originelle Ideen und Pamphlete ausgerichtet hatte, anstatt der Öffentlichkeit Seitenweise Hintergrundinformationen zu unterbreiten, womit die Abkehr des CPI von einer sachlichen Weitergabe von Information hin zu einer simplifizierten und emotionalisierten Symbolsprache im Grunde offen eingestanden wurde.
Ein weiteres Beispiel, welches einen geradezu sinnbildlichen Charakter für die Arbeiten des CPI verkörpert, sind „die so genannten Four-Minute-Men, die bei allen denkbaren öffentlichen Anlässen eine vierminütige Rede über die amerikanische Kriegspolitik hielten, (sie) umfassten eine Armee von 75.000 Rednern, die während des anderthalbjährigen Krieges 755.190 Kurzreden in 5.200 Orten Amerikas hielten.“ [8]

In diesem Klima einer allumfassend manipulierten öffentlichen Wahrnehmung wuchs eine ganze Generation von jungen Journalisten heran, welche die Ansichten des Multiplikators CPI mit zunehmender Kritiklosigkeit zu übernehmen begann.
Die vormals als unmoralisch gebrandmarkten Methoden, welche das Committee on Public Information verkörperte, stießen – resultierend aus der suggerierten Richtigkeit ihrer Zielsetzungen – auf eine immer weiter voranschreitende Akzeptanz. Denn „die von außen bedrohte amerikanische Demokratie musste im Inneren mit Methoden, die noch wenige Jahre zuvor geächtet und verpönt gewesen waren, verteidigt werden.“ [9]
Einen gewichtigen Anteil bei der Schaffung dieser suggerierten Bedrohung und der damit einhergehenden Notwendigkeit einer militärischen Intervention seitens der USA trugen vor allem die Werbestrategen des CPI, wie etwa Edward L. Bernays.

Bernays und seine Kollegen ersonnen eine Strategie, die den Kriegseintritt der USA nicht nur plausibel, sondern diesen sogar erforderlich erscheinen ließ. Ihre Wahl fiel hierfür auf die Parole „Make the world save for democracy!“ (Die Welt für die Demokratie sichern), da diese implizierte, dass eine Übertragung der US-amerikanischen Werteordnung auf den Rest der Welt die Erde zu einem sichereren Ort machen würde - was letztlich auch den Amerikanern selbst zugute kommen würde. [10]
Natürlich war diese Argumentation nicht wirklich neu; denn bei nüchterner Betrachtung unterscheidet sie sich kaum von der Sichtweise, mit welcher die Kreuzzügler und Missionare des Mittelalters und der Kolonialzeit die „moralische Überlegenheit und die ultimate Wahrhaftigkeit des Christentums“ in aller Herren Länder zu exportieren gedachten und dieser – wenn nötig – auch mit Waffengewalt zur Geltung verhalfen. Bemerkenswert ist hingegen, dass diese Argumentation bis in die Gegenwart zur Anwendung kommt, wenn es (wie im Falle des CPI) darum geht bislang undenkbare Kontrollmechanismen innerhalb der Gesellschaften zu etablieren. Aber auch der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ wird heute unter der Nennung eben jener Beweggründe legitimiert; und das, obwohl die eigentlichen Gründe, welche die politischen Führer zu kriegerischen Auseinandersetzungen antreiben – damals wie heute – gänzlich andere sind.
Offensichtlich hatten Bernays und seine Kollegen schon früh erkannt, dass eine gute Werbeparole komplexe Zusammenhänge vermeidet, moralische Fragen nach Möglichkeit ausklammert und sich stattdessen auf eine Symbolsprache verlegt. Denn all diese Konzepte gewährleistete bereits ihr früher Slogan „Make the world save for democracy!“, welcher den Kriegseintritt unter dem ehernen Ziel verkaufte die Welt auf diese Weise sicher und frei machen zu können. Krieg bedeutete demnach Frieden. (Eine Parole die in George Orwells berühmten Buch „1984“ zum Synonym des „Neusprech“ und „Zwiedenken“ werden sollte und dessen Inhalte – entgegen mancher populären Interpretation - weitaus mehr mit der Realität, als mit lyrischer Wissenschaftsfiktion zutun haben.)

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Quellenverzeichnis / Anmerkungen:

[1] Vgl.: „A people´s history of the United States“; von Howard Zinn; Seite 346-349

[2] „Die Rockefeller-Papiere“; von Gary Allen; Seite 51 f.

[3] Durch die maßgeblich von Nelson Aldrich Rockefeller (in gemeinsamer Orchestrierung mit John D. Rockefeller Sen) vorangetriebene Progressive Einkommenssteuer, welche zwar alle Bewerber und Teilnehmer am freien Markt besteuerte, aber die Gelder privater Stiftungen unangetastet ließ, wurde ein Instrument geschaffen, welches dem Reichtum der US-Finanzelite einen klaren Vorteil vor dem seiner Konkurrenten verschaffte. Denn während allen Mitbewerbern diese neue finanzielle Bürde aufgeladen wurde, verstanden es Familien wie die Rockefellers, die Carnegies oder Fords ihr Vermögen in selbstkontrollierte Stiftungen umzuschichten und es so vor den Zugriffen der Steuerbehörden zu schützen.
(Vgl.: „The Rich and the Super-Rich“; von Ferdinand Lundberg bzw. “Die Rockefeller Papiere”; von Gary Allen)
„Das Eintreten für eine progressive Einkommenssteuer hatte noch einen anderen willkommenen Vorteil für den alten John. Etwa um die gleiche Zeit hatte Richter Kenesaw Landis die Auflösung des Standard-Oil-Monopols angeordnet. John D. konnte mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er entging jetzt nicht nur der Einkommensteuer, indem er vier große Stiftungen gründete; er konnte sie jetzt auch als Auffangbecken für seine „entflochtenen“ Interessen an den verschiedenen Standard-Oil-Anlagen nutzen. Bei der Umstellung hatte Rockefeller seine Vermögenswerte der Besteuerung entzogen, so dass sie von Generation zu Generation weitergegeben werden konnten, ohne dass sie in ihrem Bestand durch die Körperschafts- und Schenkungssteuern beeinträchtigt wurden, die die Konkurrenten auf ihre Besitztümer zahlen mussten. (...) Jedes Jahr konnten jetzt also die Rockefellers die Hälfte ihres Einkommens in ihre Stiftungen stopfen und diese „Schenkungen“ von ihrer Einkommenssteuer abziehen.“ (Zitiert nach: „Die Rockefeller Papiere“; von Gary Allen; Seite 54)

[4] Die Bethlehem Steel war einer der führenden Stahlproduzenten sowie eine große Rüstungsunternehmung der Vereinigten Staaten und zwischenzeitlich weltführend im Bereich der Schiffswerften. Bis 1916 bekleidete Charles M. Schwab den präsidialen Vorsitz der Bethlehem Steel, welcher zuvor den gleichen Posten bei der Carnegie Steel Company innegehabt hatte. Charles M. Schwab kann als ein enger Vertrauter von Andrew Carnegie angesehen werden und verfügte überdies über intensive Verbindungen zu Großbankiers wie J. P. Morgan.
Die Bethlehem Steel war das Stahlwerk, welches den Bau des Rockefellercenters in New York mit den notwendigen Stahllieferungen versorgte.

[5] Vgl.: „Der Beginn des Doktor Spin – Die Geburt der PR“; von Dirk Schäfer; Süddeutsche Zeitung (28.07.2007)

[6] Vgl.: „Propaganda – Konzepte und Theorien“; von Thymian Bussemer; Seite 73

[7] Jackall und Hirota (1995); Seite 149 (Übersetzt nach T. Bussemer; Seite 76)

[8] „Propaganda – Konzepte und Theorien“; von Thymian Bussemer; Seite 75f.

[9] Ebd. Seite 78

[10] Vgl.: „PR! A Social History of Spin“; von Stuart Ewen
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Geändert von Norton (09.01.2010 um 20:27 Uhr)
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  #5  
Alt 10.01.2010, 21:23
mya911 mya911 ist offline
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  #6  
Alt 11.01.2010, 01:59
Phreak Phreak ist offline
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@Norton:
Mein Respekt Dir und Deiner (Fleiß-) Arbeit !

Der Text liest sich bisher sehr gut.
Ich halte dieses Thema ebenfalls für sehr wichtig - m.E. sollte das zum Basiswissen eines "Infokriegers" gehören.

Kurz gesagt: Ich würde es gut finden, wenn Du weiter machst

Gruß,
Phreak
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  #7  
Alt 11.01.2010, 12:36
Kay Kay ist offline
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@Norton : heirate mich ! :P

Im Ernswt : Sauber,das gehoert definitiv angepinnt,GANZ OBEN,und von jedem als "what i urgently need to know" auf den Desktop,gesichert,und hochgehalten an jeden,der meint,"es ist doch normal..."

*THUMBS UP*

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  #8  
Alt 11.01.2010, 15:05
Guantanamohr Guantanamohr ist offline
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Coole Sache!! Danke für deine Arbeit!! Gefällt mir gut.

Das hier passt hier sooagr ganz gut rein...

http://www.picfront.org/d/nFTJkhVIG0...propaganda.jpg

hab ich mal hier raus kopiert...

http://books.google.de/books?id=VN5J...age&q=&f=false
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Checkt die derben Tracks up.
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  #9  
Alt 11.01.2010, 16:05
Norton Norton ist offline
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Jo... Erstmal danke für die positiven Feedbacks... Das ist natürlich motivierend hier etwas weiterzumachen... und auch "Danke" an Mya911 und Guantanamohr, für ihre interessanten Links - da kann ich sicherlich ein-zwei Dinge von gebrauchen... (@Guantanamohr: Dein zweiter Link funzt nicht so richtig, aber den Buchtitel kann man ja daraus erkennen und somit selbst danach suchen. Falls du noch editieren kannst, könntest du ihn vielleicht nochmals posten... Der Einfachheit wegen...)

Eigentlich wollte ich Punkt 1.3 ja erst vollständig abschließen, ehe ich ihn hier vorstelle, aber da es ja anscheinend schon eine ganze Zahl an Leuten zu geben scheint, die den Text bis hierher gelesen habe, poste ich 1.3 nun etwas eher. (Die "Anmerkungen und Quellennachweise" reiche ich am Ende des Abschnittes nach... um die Form zu wahren...)

Beste Grüße:

Norton
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  #10  
Alt 11.01.2010, 17:11
Guantanamohr Guantanamohr ist offline
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?.. bei mir funzt der... aber mom..

geht der besser?

http://books.google.de/books?id=VN5J...age&q=&f=false

Seite 143

Sonst "Public Relations: Konzepte und Theorien Von Michael Kunczik"
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Geändert von Guantanamohr (11.01.2010 um 17:14 Uhr)
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