Behörden geben Störfall im ukrainischen Atomkraftwerk zu
Kiew. Skandal in der Ukraine. Die Behörden haben einen Störfall im ukrainischen Atomkraftwerk Rowensk eingestanden - allerdings erst eine Woche nach dem Unfall. Zuvor hatte das Katastrophenschutzministerium alle Meldungen darüber dementiert.
Am 29. Mai sei zu einem "unbedeutenden Störfall ohne Austritt von Radioaktivität" gekommen, erklärte der Exekutiv-Direktor des Stromversorgers "Energoatom", Viktor Stowbun.
Seinen Angaben zufolge ist im Atomkraftwerk Flüssigkeit, die für die Kühlung des zweiten Reaktorblocks zuständig ist, ausgelaufen. "Das Warnsystem hat einen Rohrbruch in der Leitung, die dem Reaktor Wasser zuführt, gemeldet. Das ist im zweiten Kreislauf passiert, der nicht mit radioaktiven Materialien in Verbindung kommt", sagte Stowbun.
Seinen Angaben zufolge war der Austritt unwesentlich - "nicht vergleichbar mit der Situation in Slowenien". Während dort drei Kubikmeter pro Stunde ausgelaufen seien, wären es in der Ukraine nur drei Liter (ein Tausendstel davon) gewesen, sagte er.
Erste Meldungen über einen Störfall kursierten bereits Anfang der Woche in der Ukraine. Das Ministerium für Katastrophenschutz dementierte diese jedoch. Minister Wladimir Schandra persönlich widersprach allen Gerüchten über mögliche Störfalle. Alles arbeite im normalen Betrieb, erklärte er öffentlich.
In der Ukraine reagiert die Bevölkerung auf Gerüchte über Störfälle besonders sensibel. 1986 kam es durch eine Explosion im Krenkraftwerk Tschernobyl bei Kiew zu der bislang schwersten Katastrophe bei der Nutzung der zivilen Atomkraft.
Quelle:
http://www.aktuell.ru/russland/news/..._zu_21457.html