Schön, dann kann ich ja weitermachen
Definition von Anthroposophie
Definitionen der Anthroposophie
"Theosophie" heißt "Weisheit von Gott" bzw. "Weisheit vom Göttlichen".
"Anthroposophie" aber heißt "Weisheit vom Menschen". Damit wird bereits
eine Schwerpunktverschiebung deutlich: Zwar sollen, wie der Steiner-Schüler
Rudolf Frieling schreibt, Göttliches und Menschliches in der Anthroposophie
nicht gegeneinander "ausgespielt" werden. Und doch steht jetzt im Zentrum
ein "neuer Schritt im Bewußtwerden des Menschen um sein eigenes
Wesen", eine Art "höhererHumanismus".
Anthroposophie ist nach der klassischen Definition Steiners "ein Erkenntnisweg,
der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltall führen
möchte" (26,14). Neben dieser (esoterischen) Definition für den "Schüler
der Anthroposophie" zitiert Carl Unger eine weitere (exoterische) Definition
Steiners für die Öffentlichkeit: "Anthroposophie ist eine Erkenntnis, die
vom höheren Selbst im Menschen hervorgebracht wird."26 Unger fährt fort:
"Schon aus dieser Definition geht hervor, daß Anthroposophie kein Dogma
ist und keine Wissenschaft im gewöhnlichen Sinn, sondern eine solche, für
deren Zustandekommen tieferliegende Erkenntniskräfte des Menschen in Anspruch
genommen werden müssen."
Der Steiner-Schüler und -Weggefährte Unger grenzt damit die Anthroposophie
sowohl gegen vorgegebene, geoffenbarte Wahrheiten -etwa in christlichen
Dogmen-als auch gegen die gewöhnliche (natur-)wissenschaftlicheErkenntnis
ab. Anthroposophie will, wie ihr Vertreter OJ. Hartmann formuliert, "Erkenntnis-
Weg" sein und "kein System von Lehrsätzen, das dogmatisch hinzunehmen
wäre". Steiner selber hat gesagt: "Eine Dogmatik auf irgendeinem Gebiet
soll von der Anthroposophischen Gesellschaft ausgeschlossen sein" (260,47).
Freilich führt der Steinersche Erkenntnisweg aber auch zu Erkenntnissen:
"Anthroposophie vermittelt Erkenntnisse, die auf geistige Art gewonnen werden"
(26,14). Diese Erkenntnisse verdichten sich faktisch dann doch zu einem
Dogmen- und Lehrsystem, nämlich zur anthroposophischen Weltanschauung,
die ihrerseits die Grundlage für den Erkenntnis weg darstellt. Wir werden
auf diesen Tatbestand bei der Erörterung der "Erkenntnisse höherer Welten"
zurückkommen (s.II.B.L).
Hier aber ist die anthroposophische Weltanschauung insoweit darzustellen,
als sie ihrerseits zum Verständnis des Erkenntnisweges - und im Gefolge
davon der anthroposophischen Hermeneutik- wichtig ist.
"Christus-Forschung"
Mit "Christus-Forschung " bezeichnet Steiner die Untersuchungen v. a. von
William Benjamin Smith und Arthur Drews, die die Existenz des historischen
Jesus bestreiten.18 Nach deren Ansicht habe "ein Jesus von Nazareth
überhaupt nicht in Wirklichkeit existiert; der ist nur eine Sage... Ja, er ist ein
erdichteter Gott, ein Idealbild" (139,186). Steiner gesteht zu, daß man im
Unterschied zur oben geschilderten Leben-Jesu-Forschung "doch den Gottmenschen"
gefunden habe und "in den letzten Jahren von dem Jesus zurückgekehrt
[ist] zu dem Christus; aber der Christus ist überhaupt nichts
Wirkliches, sondern lebt nur in den menschlichen Gedanken" (ebd).
Drews redet von der "Christusmythe". Er erklärt die Evangelienberichte für
mythisch und eliminiert Jesus als historische Gestalt. Bei Steiner hingegen
fließen Mythos und höchst eigenwillig gedeutete Historie zusammen. Er spricht
davon, "wie alles, was Geheimnis in den alten Mysterien ist, wieder auflebt
in den Evangelien ... wir finden da gewisse Punkte, die sich vollziehen im
äußeren historischen Leben, und dieselben Punkte sind es, die sich abspielen
in den Mysterien bei dem, der die Einweihung sucht" (123,209f). Die Evangelien
sind für Steiner also Mysterien- oder Einweihungsbücher (s. III. A.2),
und das Christusleben ist ein zur Historie gewordenes Mysterium. Im Vorgriff
auf das nun folgende Kapitel kann man davon reden, daß Steiner die
biblischen Inhalte nicht eliminiert, sondern interpretiert.
2. Existentiale Interpretation
Auch Rudolf Bultmann, der Begründer und Hauptvertreter der existentialen
Interpretation, möchte die "mythischen" Aussagen des Neuen Testaments
nicht eliminieren, sondern interpretieren - "existential" interpretieren:
"Kann man schematisch sagen, daß in der Epoche der kritischen Forschung die
Mythologie des Neuen Testaments einfach kritisch eliminiert wurde, so wäre - ebenso
schematisch gesagt - die heutige Aufgabe die, die Mythologie des Neuen Testaments
kritisch zu interpretieren. "
Bultmann geht davon aus, daß das neuzeitlich-naturwissenschaftliche Denken,
welches das "moderne Weltbild" konstituiert, "das mythologische Weltbild
der Bibel zerstört" hat. Demgegenüber will eine "entmythologisierende
Interpretation" im Anschluß an die - namentlich von Martin Heidegger entwickelte
- Begrifflichkeit der "Existenz-Philosophie" die "eigentliche Intention
der biblischen Schriften" erst zur Geltung bringen.21 Ziel der Interpretation
ist es, wie Walter Schmithals formuliert, "den Sinn des Mythos als 'anthropologisch',
das heißt als die Existenz des Menschen betreffend", zu enthüllen.
Eine kosmologische Interpretation, die darüber hinausgeht, die z.B. von
"jenseitigen Mächten...wie von weltlichen, objektivierbaren Gegebenheiten
spricht", wird abgelehnt. "Der eigentliche Sinn des Mythos ist nicht der, ein
objektives Weltbild zu geben; vielmehr spricht sich in ihm aus, wie sich der
Mensch selbst in seiner Welt versteht; der Mythos will nicht kosmologisch,
sondern anthropologisch - besser: existential interpretiert werden"betont Bultmann.
Damit treten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur anthroposophischen
Position klar zutage. Gemeinsam geht es der existentialen und der anthroposophischen
Interpretation darum, die "mythischen" Elemente der biblischen
Schriften nicht zu eliminieren, sondern sie zu interpretieren. Das wurde bereits
festgestellt. Doch wie diese Interpretation aussieht, daran scheiden sich die
Geister.
Insbesondere die anthropologische Engführung Bultmanns wird von den Befürwortern
der anthroposophischen Exegese bemängelt. So spricht Gerhard
Wehr von einer "Reduzierung des Kerygma auf den Existenzbezug", die "jede
Frage nach einer 'objektivierbaren' transzendent-geistigen Wirklichkeit oder
Dimension" abschneide. Im Gegensatz dazu gehe es Rudolf Steiner "gerade
um die Erschließung der geistigen Realität und Faktizität", von denen die
Bibel überall dort spreche, wo sie sich "in der Sprache und im Bilde des
Mythos, also metaphorisch" äußere.24 Wehr zitiert warnend den gegen Bultmann
gerichteten Satz des Theologen Wilhelm Knevels: "Wer den Mythos
existentialisiert, verarmt. " Er verarmt eben deshalb, weil er sich gegen die
im Mythos zur Sprache kommende spirituelle Dimension der Wirklichkeit
verschließt.
Die anthropologische Engfuhrung Bultmanns hängt mit dem materialistischen
Weltbild zusammen, dem er nach dem Urteil der anthroposophischen Exegese
verfallen ist. Einen bekannten Ausspruch Bultmanns26 aufgreifend, stellt
Rudolf Frieling die Frage, warum eigentlich "Elektrizität und Radio ein Einwand
gegen das Dasein der im Evangelium erwähnten Dämonen" sein sollen.
Frieling äußert die Ansicht, daß Bultmann "völlig im Banne des materialistischen
Weltbildes stehend ... mit gänzlich untauglichen Mitteln" an
die Interpretation der Bibel herangehe. Die Folge davon charakterisiert er
so: "Verschreibt man sich ... dem materialistischen Weltbild, so zerrinnen
die neutestamentlichen Inhalte hoffnungslos." Die "Entmythologisierung",
die Bultmann fordert, käme somit - wie wir auch formulieren können -
letztlich doch einer Eliminiening wesentlicher biblischer Inhalte gleich.
Diese Kritik berührt sich auf den ersten Blick auffallend mit der Kritik konservativer
Theologen - insbesondere aus der lutherischen und pietistischen Tradition-,
die gegenüber dieser anthropologischen Engführung an der Faktizität
und transsubjektiven Wirklichkeit des in der Bibel bezeugten Heilsgeschehens
festhalten. Doch auf den zweiten Blick stellt sich die Frage, ob die theologischen
und die anthroposophischen Kritiker dieselbe transsubjektive Wirklichkeit
meinen. Wie sich in Teil B zeigen wird, ist das nicht der Fall.
Ferner lehnen manche theologischen Kritiker, etwa Walter Künneth, den
Mythosbegriff in bezug auf die biblischen Inhalte ab.30 Steiner hingegen
möchte an diesem Begriff gerade festhalten (s. o.). Eine solche Rückkehr zum
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Mythos ist inzwischen allerdings kein Spezifikum der Anthroposophie mehr.
Sie findet sich - das sei hier zumindest angedeutet - auch in neueren theologischen.
Nun kann man auch einen Eindruck gewinnen von den falschen Vorstellungen die manche Mensschen von der Bibel haben und woher die zum Teil kommen. Und genau diese Abwertung und Manipulation durch die Esoterik Steiners/Blavatskys ist es ein gutes Instrument für die Pläne der Elite.
Der Gottheitsanspruch und die Instanz JESUS als Erlöser und alleiniger Weg wird entkräftet und somit der Weg für alle möglichen Wege offen die ihrerseits wieder viele Wege der Kontrolle durch die Elite ermöglichen.
Nun versteht man auch warum Alice Bailey gesagt hat dass man alle Christen ausrotten müsste die JESUS als einzigen Gott anbeten und auf seine Wiederkunft warten und sie die Theosopischen Lehren in die UNO bringen wollte und ja auch hat.
Sehen wir weiter---Fortsetzung folgt. Für heute genug gearbeitet.
Jetzt erst mal gute Nacht an alle und schlaft trotzdem gut.