Kampfsport/Selbstverteidigung

[Hadji]

http://www.youtube.com/user/Submissions101

[SterrUwe321]

ich find Martial Arts geil, machs selber aber nicht

[Knochen]

Ich kann eigentlich nahezu jede Form des *Sports* empfehlen, wobei es
nicht darauf ankommt, das der gewaehlte Sport etwas mit Nahkampf zutun haben muss.
Der gewuenschte Effekt waere ein besseres Verhaeltniss zum eigenen Koerper aufzubaun.Dies, *aussen vor* ist immer ein Vorteil.
Kampfsportarten ueberragen diesen Effekt natuerlich noch mit dem Vorteil, sich in Gefahrensituationen zur Wehr setzen zu koennen, indem man im besten Fall seinen Gegenueber effektiv ausser Gefecht setzen kann.

Ich habe in meiner Jugend ueber 10 Jahre japanischen "Kampfsport" betrieben.
Der fuer mich nachhaltigste Effekt ist, eine unuebertreffliche Abneigung gegen Gewalt entwickelt zu haben, da ich gelernt habe, was koerperliche Gewalt ausrichten kann.Ich HASSE Gewalt, und spreche mich absolut dagegen aus.


Um ein Beispiel anzufuehren, das mir wiederfahren ist:
24.Dezember vor einigen Jahren, Abends, ich stieg mit einem damaligen Freund aus der S-Bahn einer grossen Deutschen Metropole, in ploetzlicher Begleitung zweier xxx-Mitbuerger.(Einer *begleitete* meinen Freund, der andere mich)
Unverhohlen fragte ich nach dem Grund, warum mein unbekannter Begleiter an diesem *besonderen* Abend allein unterwegs sein, wo er doch mit trauter Familie....
Die verbale Antwort lautete, "ich bin nicht allein", die er mit dem Ziehen einer Pistole unstrich, die er mir dann an den Kopf hielt, um mich um meine Brieftasche zu erleichtern.
Irgendwie ging diese Begegnung dann doch *unspektakulaer* aus, ich behielt meine Brieftasche, niemand kam zu Schaden.Der Konflikt wurde verbal beendet.

Meine Faehigkeiten zu kämpfen haetten mich in der Situation nicht weitergebracht.Vielmehr waere die Situation in irgendeine Richtung eskaliert.

Was ich mit dem Beispiel sagen will ist:
Gewalt ist keine Loesung.Gewalt erzeugt Gegengewalt.Es gibt immer eine moegliche Steigerung einer Bedrohung.Verbal->koerperlich->bewaffnet.
Die niederste Form ist der verbale Streit, das Gegenstueck am anderen Ende ist die maximale Zerstoerung durch Waffen.

Die einzig fuer mich in Frage kommende Loesung ist die Deeskalation, bevor es zur Gewalt kommt.

Bitte bedenkt, das es immer noch schlimmer kommen kann.
Vielleicht ist euch ein Werbefilm bekannt, indem sich zwei am Tisch gegenuebersitzen, und per Fotos sich gegenseitig zu ueberbieten versuchen.
Genau dies kann euch auch in Bezug auf Gewalt wiederfahren.

Jemand versucht nach dem Tag X sein trautes Heim vom Dach aus mit einem Gewehr gegen Pluenderer zu verteidigen.Nach erfolgreicher Abwehr kommt die Bagage zurueck, vorbereitet und getuned, diesmal mit schwereren Geschuetzen und Brandbomben

Ich meine, wer sich durch gelernte Kampfkunst im Vorteil waehnt, hat nicht sehr weit gedacht.

Euer Knoechel

[aristo]

So sehr ich Deinen Beitrag schätze und ihn auch inhaltlich nur bestätigen kann, so muß ich doch eine Anmerkung
machen.

Was wäre passiert wenn du den geschilderten Konflikt nicht verbal hättest beilegen können, wenn er
an einen Punkt gekommen wäre (den spürt man) wo es ernsthaft darum gegangen wäre Du oder die
Brieftasche? Oder noch schlimmer, Du nicht mehr und ohne Brieftasche?

Bei Gewalt gibt es ein klares Szenario, wie beim Pokern, welche Konsequenz hat oder kann der Agressor
erwarten und was kann ihn das kosten. Je besser der Angegriffene geschult und trainiert ist umso höher
ist der Preis den der Agressor möglicherweise bezahlen muß. Diese Risiko/Chance Abwägung läßt Angreifer
in der Regel ältere Menschen oder Frauen angreifen.

Eins kann ich mit Sicherheit sagen, mit einer Pistole an meinem Kopf hört für mich jedes verhandeln nach
10 Sekunden auf, weil ich die Skrupel des Angreifers nicht mehr einschätzen kann. Und dann geht es sehr
schnell.

[Knochen]

@aristo

Genau das ist der Punkt, warum ich mich unbedingt *fuer* die Schulung des eigenen Koerpers ausspreche.
Eben dem Szenario, das du angesprochen hast, wenn keine verbale Schlichtung mehr moeglich ist, mit der besten Grundvorraussetzung zu begegnen.
Also unbedingt fuer Fitness, fuer Selbstkontrolle und fuer den Einklang von Geist und Koerper.
Ich moechte unbedingt auf eine noetige Selektion hinarbeiten.
Wo lerne ich, was lerne ich und von wem lerne ich.
Es gibt sicher Trainer, die den Koerper eines jeden zu schulen wissen.
Aber vielmehr geht es doch aber um den Lehrer, der die entsprechende Mentalitaet dazu vermittelt.
Ich empfinde einen wahren Horror, wenn ich bedenke was fuer *Kampfschweine* (entschuldigt den Ausdruck), die aus dem Boden geschossenen Kampfschulen verlassen, um ihr erlerntes in die Praxis umzusetzen.Ich koennte einige Beispiele anbringen von Erlebtem, das mich sehr traurig werden laesst.Aber an dieser Stelle eine eigene kleine Zensur, um den Beitrag abzukuerzen
Respekt und Friedvolles Denken wird nur sehr selten gelehrt.Die schwarzen Schafe der Branche (Lehrer) versaeumen doch sicherlich zumeist ihr Hauptziel.Die Schulung des Geistes der zu Lehrenden.
Mir kommt es vor wie freier Waffenhandel auf der Strasse.
Das sind nur *gefuehlte* Eindruecke, die ich nicht anhand von Statistiken stuetzen kann.

[aristo]

Auch diesen Beitrag kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Diese "Kampfschulen", die wie Pilze aus dem Boden wachsen, haben längst den Sinn von Kampfkunst
zu gunsten monetärer Interessen verfälscht.

Heute werden an der Haltung (ich habe keinen) eines Kampfhundes höhere Standards gelegt als an der
Gründung einer Kampfschule. Wobei ich ersteres begrüße und letzteres vermiße.

Fehlgeleitete jugendliche ziehen durch die Straße und sind besonders als Grupper mehr als auffällig.

[deck]

hy,
ich will aikido empfehlen.
es ist eine sehr junge japanische kampfkunst. sie basiert auf dem kern jeder echten kampfkunst - leben zu fördern anstatt zu zerstören.
sie ist äußerst effektiv, allerdings erkennt man das nicht ohne die nötige eigene reife und ausdauer.
aikido zielt absolut nicht auf schnelle erfolge auf der straße.
es geht wie wohl jede tiefgreifendere budo-art an den kern deines wesens und erst dann,.. naja.. beginnt man zu verstehen ,)

man erfährt eine verdammt gute fallschule, die ich schon öfter unfreiwillig getestet habe...

aikido, gibt dir selbst in einer ernsten situation die möglichkeit - es ist nämlich das ziel - den angreifer, nicht ernsthaft zu verletzen.
du kontrollierst ihn zwar, aber du nutzt diese macht nicht aus.
das hat viele viele vorteile, für beide.
der verteidiger kann sich z.b. mit dem nicht verkrüppeltenden angreifer nachdem dieser seine dummheit erkannt hat normal unterhalten.
keiner verliert sein gesicht.

aikido stammt aus alten jiujitsu techniken, d.h. tödlichen techniken,
meister morihei ueshiba hat diese gewandelt, zu techniken die nicht mehr auf zerstörung abzielen, motiviert durch den weltkrieg.
eine sehr weise und interessante persönlichkeit.

[Niney Fullpint]

Also, ich kann nur Muay Thai in Kombination mit dem brasilianische Jiu Jitsu empfehlen. Mit diesen beiden Kampfsportarten ist alles abgedeckt, vom Bodenkampf über die kurze und mittlere bis zur weiten Kampfdistanz. Dazu sind diese Kampfsportarten auch in der Realität effektiv, im Gegensatz zu vielen Kung Fu Disziplinen. Auch zu empfehlen sind ATK und Krav Maga.

[n.i.r.b.i.d.]

Zitat von Niney Fullpint

Also, ich kann nur Muay Thai in Kombination mit dem brasilianische Jiu Jitsu empfehlen. Mit diesen beiden Kampfsportarten ist alles abgedeckt, vom Bodenkampf über die kurze und mittlere bis zur weiten Kampfdistanz. Dazu sind diese Kampfsportarten auch in der Realität effektiv, im Gegensatz zu vielen Kung Fu Disziplinen. Auch zu empfehlen sind ATK und Krav Maga.

Das hab ich auch alles im Ninjutsu, ohne kombinieren zu müssen. Beim Bodenkampf in der SV sollte auch lediglich darauf wert gelegt werden wieder schnell auf die Beine zu kommen anstelle groß am Boden rumzufuhrwerken. Mag gegen einen Gegner vielleicht ok sein aber sobald man es mit min. 2 Gegnern zu tun hat tritt einem der 2. in der Zeit zusammen.


Was ist ATK?

[Niney Fullpint]

ATK ist Anti-Terror-Kampf, dazu sollte google alles wissenswerte ausspucken.
Jiu Jitsu ist mehr als nur Bodenkampf, aber gerade bei körperlich überlegenen Gegnern ist ein Bodenkampf meist unausweichlich(ich komm jedenfalls nicht hoch wenn ein 130kg Mann auf mir sitzt). Dazu lernt man auch tödliche bzw. massiv verletzende Würfe, Griffe und Hebel(die im äußersten Notfall über Leben und Tod entscheiden). Auch zu empfehlen ist die DVD Bas Rutten - Lethal Street Fighting. Dort werden viele einfache, aber wirkungsvolle Techniken vermittelt und auch wie man seine Umwelt sinnvoll nutzen kann. Bas Rutten ist im Mixed Martial Arts eine legende und dazu ziemlich sympathisch und hat immer ein Späßchen auf Lager.