Theosophische Gesellschaft Adyar
Deutschland [Bearbeiten]
Bereits 1879, also nur vier Jahre nach der Gründung der TG in New York, rief
Dr. Harald Wiesendanger in
Hamburg die theosophische
Loge Isis ins Leben. Der Name war offensichtlich an Blavatskys Werk
Isis entschleiert angelehnt, diese Studiengruppe konzentrierte sich vor allem auf dieses Werk. Wiesendanger war allerdings nicht im Besitz einer Stiftungsurkunde der Muttergesellschaft, seine Loge war deshalb nur eine inoffizielle und darüber hinaus von kurzer Lebensdauer. 1884 rief
Wilhelm Hübbe Schleiden, mit einer von Olcott ausgestellten Charta, die
Loge Germania ins Leben, die erste offizielle Loge der TG im deutschsprachigen Raum. Auch dieser Loge war kein langes Leben beschieden, doch gingen von ihr wichtige Impulse für die Verbreitung der Theosophie aus. Die
Deutsche Theosophische Gesellschaft (D.T.G.), die 1894 in Erscheinung trat, entschied sich beim Schisma von 1895 der Adyar-TG zu folgen. In dieser D.T.G. wurde am 17. Januar 1902 auch
Rudolf Steiner Mitglied und Sekretär der Loge. Durch Zusammenschluss mit weiteren deutschen Logen entstand daraus die
Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft (DSdTG) mit Steiner als Generalsekretär. Meinungsverschiedenheiten mit Besant und die Ablehnung des
Order of the Star in the East führten dazu, dass Steiner 1912/13 die
Anthroposophische Gesellschaft gründete und damit der Adyar-TG den Rücken kehrte – eine Abspaltung unter vielen. Von dieser Spaltung erholte sich die DSdTG nie mehr, sie spielte seitdem nur mehr eine untergeordnete Rolle. Von einer Unterbrechung während des
Ersten Weltkrieges und dem Verbot durch die
Gestapo von 1937 bis 1945 abgesehen, besteht die DSdTG bis heute. Aktuell sind acht Logen in Betrieb – Berlin, Bremen, Düsseldorf, 2 x Hamburg, Hannover, Lebach und München.
Österreich [Bearbeiten]
In Österreich rief
Friedrich Eckstein im Jahre 1887 in
Wien die erste offizielle theosophische Loge ins Leben, die beim Schisma von 1895 ebenfalls der Adyar-TG folgte. Hauptsächlich in Wien, aber auch anderen österreichischen Städten entstanden langsam weitere theosophische Logen, diese waren organisatorisch seit 1902 der von Steiner geführten DSdTG in Deutschland angeschlossen. Als sich Steiner mit seiner Anthroposophischen Gesellschaft verselbständigte, bildeten die österreichischen Logen 1912/13 eine eigene
österreichische Sektion. 1913 gab es 101 eingetragene Mitglieder, die in mindestens sieben Logen organisiert waren, im Jahr 1920 waren es 311 Mitglieder in 13 Logen. Die 1920er- und die erste Hälfte der 1930er-Jahre bildeten dann die Blütezeit der Adyar-Theosophie in Österreich mit 24 Logen.
[3] Nach dem
Anschluss an Nazi-Deutschland 1938 verboten, war während der Kriegszeit nur eine sehr bescheidene Tätigkeit in Form von „Kaffeekränzchen“ möglich. Nach dem Krieg kam die Adyar-Theosophie in Österreich nicht mehr richtig in Schwung, zusätzlich konnte sich die
Anthroposophie als starke Konkurrenz wesentlich besser etablieren. Derzeit (2007) existiert eine Loge in
Graz sowie Gruppen in Wien und
Linz, eine österreichische Sektion gibt es nicht mehr.
Schweiz [Bearbeiten]
Auch in der Schweiz entstanden um die Jahrhundertwende (19./20.) die ersten theosophischen Logen, deren sieben sich 1910 in
Genf zur
Schweizer Sektion der Adyar-TG zusammenschlossen. Über die Entwicklung seither besteht Unklarheit, doch 1989 gab es nur mehr drei Logen. Heute (2007) gibt es zwei Logen in Genf und etwa acht Gruppen, eine Schweizer Sektion gibt es nicht mehr.
Quelle :
http://de.wikipedia.org/wiki/Theosop...llschaft_Adyar