Ein sehenswerter Dokumentarfilm:
Die Todesreiter von Darfur
Achtung, nur für starke Nerven!
Inhalt
Der ehemalige US-Marine Brian Steidle war als militärischer Beobachter
im Sudan tätig und wurde dort mit unglaublichen Gräueltaten konfrontiert.
Seine Fotografien davon aus den Jahren 2004 und 2005 wurden in der
"New York Times" veröffentlicht. Er sprach mit Überlebenden des
Völkermordes in Flüchtlingslagern im Tschad über ihre Erfahrungen
und versucht Politiker, dazu zu bewegen, etwas gegen die meuchelnden
Reiterhorden zu unternehmen. Auf diese bezieht sich der Originaltitel.
Sprachlos machende Dokumentation über den Völkermord im Sudan,
der seine niederschmetternde Wirkung vor allem durch das Insider-
Wissen eines militärischen Beobachters erzielt.
Während der grausame Völkermord in der Sudan-Region Darfur
unvermindert weiter geht und die (westliche) Welt zu- bzw. wegschaut,
versuchen zwei Dokumentationen, auf die menschenunwürdigen
Zustände in dem nordostafrikanischen Land aufmerksam zu machen.
Zum einen der von Don Cheadle produzierte "Darfur Now", der am
22. August von Warner Home Video veröffentlicht wird, zum anderen
"Die Todesreiter von Darfur", dem dank des Einsatzes von polyband
ein Kinostart und somit möglicherweise eine breitere Öffentlichkeit zuteil wird.
Die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation von Annie Sundberg
und Ricki Stern (Oscar-nominiert für "The Trails of Darryl Hunt") richtet
ihren Blick auf den ehemaligen US-Marine Brian Steidle, der als militärischer
Beobachter im Sudan tätig war und dort mit Gräueltaten konfrontiert wurde,
die jenseits menschlichen Vorstellungsvermögens liegen.
"Die Todesreiter von Darfur" zerfällt in drei Teile. Im ersten Drittel wird
Steidle vorgestellt sowie ein Großteil jener Fotografien, die er in den Jahren
2004 und 2005 vor Ort gemacht hat und die zum Teil bereits bei ihrer
Veröffentlichung in der New York Times für Aufsehen gesorgt hatten.
Im zweiten Drittel begleiten die Filmemacherinnen ihren Protagonisten
in den Tschad, wo er in Flüchtlingslagern mit Überlebenden über ihre
Erfahrungen spricht. Schließlich sieht man Steidle im letzten Drittel bei
seinem unermüdlichen Einsatz, die Menschen im allgemeinen und
westliche Politiker im besonderen dazu zu bringen, etwas gegen den
Genozid im Sudan zu unternehmen.
Selten haben sich Bilder derart ins Hirn eingebrannt wie jene, die man in
"The Devil Came On Horseback" - so der Originaltitel - zu Gesicht bekommt.
Verkohlte Leiber, abgetrennte Gliedmaßen und eine grenzenlose Mordlust,
die auch Frauen und Kinder nicht verschont, lassen Ohnmacht, Wut und
blankes Entsetzen gleichermaßen aufkommen. Weil auch die Aussagen
der Menschen, die im Tschad vorübergehend Zuflucht gefunden haben,
nicht weniger erschreckend sind, begreift man zum einen das selbstlose
Engagement des von seinen Erlebnissen sichtlich traumatisierten Steidle,
zum anderen sollte diese herausragende Dokumentation Anlass für jeden
einzelnen von uns sein, dabei mitzuhelfen, diesen seit mindestens vier Jahren
schwelenden Völkermord ein für alle Mal zu beenden. lasso.
Hier zum Video: