Können oder wollen sie Iran nicht verstehen?
Hier habe ich einen Text gefunden, welcher
Balke, ein nues Mitglied unserer Infokriegergemeinde auf seiner Homepages veröffentlicht hat. Angesichts der Wichtigkeit des Themas, veröffentliche ich den vollen Text entgegen der Gepflogenheiten in voller Länge.
Er stammt im Original von Muslim-Markt.de
Quelle: http://f25.parsimony.net/cgi-bin/top...adNummer=49562
und ist vom Montag, dem 26. März 2007
Zitat Anfang
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Muslim-Mart, 26.3.2007 – Bei dem sich täglich verschärfenden Konflikt der westlichen Welt gegen den Islam und die Muslime im Allgemeinen und den Iran im Speziellen stellt sich zunehmend die Frage, ob die westliche Welt nicht in der Lage ist, die Sprache des Islam im Allgemeinen und die des Iran im Speziellen zu verstehen, oder ob sie es schlicht und einfach nicht verstehen will, weil sie den Krieg braucht und sucht!
Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass das letzte Wort in der Islamischen Republik Iran eine Person namens Imam Khamene´i hat! Und auch das Wort „Fatwa“ ist in der westlichen Welt als etwas „fürchterliches und bedrohliches“ bekannt, obwohl es nur die Bezeichnung eines islamischen Rechtsgutachtens ist. Wenn aber eine Person, wie Imam Khamene´i eine Fatwa für den Iran herausgibt, dann ist das bindend für den ganzen Iran, ob sich die westliche Welt auf den Kopf stellen mag oder nicht! Und jener Imam Khamene´i hat eine Fatwa für den Iran herausgegeben, dass nämlich Atomwaffen mit dem Islam nicht vereinbar sind und daher für den Iran verboten! Haben Sie jemals in den etablierten Medien von dieser Fatwa gehört? Haben Sie jemals vom Main-Stream-Journalisten zumindest die Behauptung gehört, dass das ein „Trick“ eine „Falle“ oder eine „Taktik“ sei? Nein, nichts dergleichen haben Sie gehört, denn eine „Fatwa“ kann keine „Taktik“ sein. Sie ist bindend! Und mit solch einer bindenden Fatwa lebt der Iran, selbst wenn es irgendwen irgendwo im Iran geben sollte, der aufgrund der zunehmenden Aggressivität der westlichen Welt gegen den Islam und den Iran doch lieber Atomwaffen haben wollte! Der Iran kann und darf keine Atomwaffen haben, dass wissen auch die Imperialisten, und daher erhöhen sie unverschämterweise tagtäglich den Druck auf den Islam, die Muslime und insbesondere den Iran – weltweit! Ein vergleichbares Szenario ist gegen Nordkorea nicht bekannt!
Aber Imam Khamene’i hat bereits vor Jahren noch etwas gesagt, und auch wenn jene Aussage – im Gegensatz zu der obigen Aussage zu Atomwaffen – nicht den Charakter eine „Fatwa“ hatte, so fühlt sich doch jeder Politiker im Iran und die absolut überwiegende Mehrheit der Bevölkerung auch jener Aussage verpflichtet: „Es wird nicht noch einmal den Waffenstillstandsvertrag von Imam Hassan (a.) geben; wenn, dann gibt es ein zweites Kerbela!“
Dazu nur kurz für die weniger Sachkundigen: Die Heilige Persönlichkeit von Imam Hassan (a.) war in einer ausweglosen Situation allein gelassen von allen Leuten und stand gegen das Heer eines Verbrechers, der im Namen von „Freiheit“ den Islam von innen zu zerstören suchte. Imam Hassan (a.) gelang es durch geschickte Verhandlungen einen Vertrag auszuarbeiten, der das ganze Ausmaß des Unrechts des Verbrechers offen legte! Der Verbrecher hielt sich an keinen einzigen vereinbarten Artikel, und ermordete letztendlich Imam Hassan (a.), und so stand dann sein Bruder Imam Hussain (a.) mit seinen weniger als 100 Getreuen, darunter Frauen und Kinder gegen ein Heer von 30.000 bestgerüstete Soldaten. Es kam zu dem weltberühmten Massaker von Kerbela am Tag von Aschura, das noch heute das Symbol für alle Muslime ist. Insbesondere die Muslime im Iran verstehen in dem historischen Vorbild eine Aufforderung, der massiven Unterdrückung durch Verbrecherregime entgegen zu treten, unabhängig davon, wie groß oder mächtig sie sind und unabhängig davon, ob sie im Namen von „Freiheit“, „Demokratie“ oder sogar „Islam“ auftreten! „Jeder Tag ist Aschura und jeder Ort ist Kerbela“ ist eine der beiden entscheidenden Parolen, die unter Anderem den von den USA und er ganzen westlichen Welt gestützten Schah zum Sturz brachte. Die andere Parole heißt: „Leben wie Zainab und Sterben wie Imam Hussain (a.).“ Zainab ist die überlebende Schwester Imam Hussains, welche die Geschichte für die Nachfolgegenerationen bewahrt hat.
Das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran hat mehr als deutlich gemacht, dass der ganze Iran bereit ist, sich zu opfern, um den jegliche Grenzen von ertragbarer Unterdrückung überschreitenden Imperialismus, entgegen zu treten! Die westliche Welt ist doch voll mit Orientalisten und Islam-Experten, die tagtäglich Hetze gegen Muslime betreiben und kaum eine Fernsehsendung auslassen, um die eigenen Muslime im eigenen Land zu diffamieren. Gibt es denn keinen Einzigen unter ihnen, der die Aussagen Imam Khameneis and die eigenen Politiker „übersetzen“ und erläutern kann?
Nun gab es also wieder eine Resolution gegen den Iran, wieder eine 60-Tage-Frist, wieder das gleiche Theater und wieder die glatte Lüge von der nicht zugeschlagenen Tür. Die können noch so viele Szenen aufführen, die Türen für jegliche Gespräche bleiben verschlossen, so lange die westliche Welt ihren imperialistischen Unterdrückungswahn fortsetzt! Und es ist nicht der Iran, der die Türen verschließt sondern die westliche Welt, die inakzeptable Vorbedingungen stellt, die selbst innerhalb der Resolution erkennbar sind, wenn man sie liest.
In der neuen UN-Resolution steht klipp und klar und unmissverständlich, dass der Iran das Recht habe zur friedlichen Nutzung der Kernenergie gemäß dem Atomwaffensperrvertrag. Mit anderen Worten: Die neue Resolution bestätigt, dass der Iran das Recht hat zur Urananreicherung! Und gleichzeitig fordert die Resolution den Iran auf, auf die Urananreicherung zu verzichten „als vertrauensbildende Maßnahme“. Der Iran besteht aber auf seinem Recht und hat absolut kein Vertrauen gegen Kriegstreiber und Mächte, die andere Völker mit mörderischen Bombenteppichen überziehen! Iran vertraut keinem System, das für die schlimmsten Verbrechen unserer Zeit verantwortlich ist. Und der Iran lässt sich insbesondere nicht von den Betreibern von Guantanamo und allen ihren Helfershelfern vorschreiben, womit man Vertrauen erwirken kann!
Zudem verdeutlicht der Iran immer mehr, dass die UN selbst zu einem illegalen Werkzeug von imperialistischen Mächten geworden ist. Denn die Resolution war illegal! Es gibt weder bei der UN noch bei IAEO (internationale Atomenergie-Organisation) jegliche Handhabe, die Urananreicherung einem Land zu verbieten, dass sich dem Atomwaffensperrvertrag angeschlossen hat. Es sei aus muslimischer Sicht daran erinnert, dass jener UN-Sicherheitsrat eine seit eine halben Jahrhundert andauernde Besatzung Palästinas nicht bereit ist zu beenden und den Besatzer entsprechend mit Sanktionen zu belegen!
Und so wird das ganze Dilemma der aktuellen Weltsituation deutlich! Die schlimmsten Verbrecherregime der Zeit, die für die meisten Morde an Unschuldigen direkt verantwortlich sind, verfügen über ein „Veto-Recht“ im UN-Sicherheitsrat und sind „ständige“ Mitglieder. Was hat das mit „Demokratie“ oder „Freiheit“ zu tun, außer der Freiheit der Mächtigen, die Schwachen zu unterdrücken? Israel begeht seit einem halben Jahrhundert eklatante Verstöße gegen die Charta der Vereinten Nationen, aber das interessiert den UN-Sicherheitsrat nicht. Hinzu kommt, dass alle Welt weiß, dass Israel über Atomwaffen verfügt, seine Atomanlagen von Niemanden inspizieren lässt und der Iran, der Atomwaffen ablehnt, soll bestraft werden!
Diese zunehmen offensichtliche Unrecht, das den eigenen Völkern immer schwieriger zu vermitteln ist, ließ Südafrika und einige muslimische Mitglieder des Sicherheitsrats darauf drängen, dass eine Atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten in die Resolution mit aufgenommen werden sollte! Und so wurde eine unverbindliche Passage diesbezüglich in die unverbindliche Präambel mit hineingeschrieben. Obwohl jene Passage an Unverbindlichkeit kaum zu überbieten ist, musste sie dennoch von der Main-Stream-Presse dem westlichen Bürger vorenthalten werden; Ausnahmen wie eine Erwähnung in einem Kommentar in der Frankfurter Rundschau bestätigen die Regel.
Aber das Protokoll der Sitzung zur Resolution birgt noch andere Überraschungen. Der vollständige englische Text ist einsehbar unter:
http://www.un.org/News/Press/docs//2007/sc8980.doc.htm
Liest man die Statements der Sicherheitsratsmitglieder sowohl vor als auch nach der Abstimmung, könnte man zu dem Schluss kommen, dass eigentlich kaum jemand die Resolution gegen den Iran will! Und der Inhalt der Resolution ist auch dementsprechend! Da werden z.B. die Konten einer iranischen Bank im Ausland eingefroren, die gar keine Konten im Ausland hat!
Warum Russland und China es offenbar für zweckmäßig erachten, sich zu permanenten Erfüllungsgehilfen der amerikanischen Militärstrategie zu machen und ihre eigenen Interessen zurückstecken, mag unklar bleiben. Aber möglicherweise spekulieren beide auf eine Eskalation, in der die USA und damit die ganze westliche Welt einen schweren Schlag erleiden wird. Russland leidet selbst unter dem zunehmenden Imperialismus an seinen eigenen Grenzen und China will sicherlich nicht die Welt-Öl-Reserven den USA überlassen und hofft wohl auf einen Schlag gegen die Truppen im Irak.
So unberechenbar die Reaktionen von Imperialisten sind, so unverständlich es ist, warum Deutschland gegen die Interessen von drei Viertel der eigenen Bevölkerung den US-Kriegskurs in Afghanistan, gegen den Iran und inzwischen selbst beim Irak mit stützt, so unüberraschend sind die Reaktionen aus dem Iran, der schnurstracks seine antiimperialistische Politik weiter verfolgt, unabhängig davon, wie sehr der Erpresserdruck erhöht wird oder nicht.
Der iranische Außenminister Mottaki erinnerte am Wochenende auch an das Verhalten des Sicherheitsrats nach dem irakischen Überfall im September 1980 auf den Iran: Sieben Tage hat das Gremium damals abgewartet. Dann, als Saddam Husseins Truppen schon 30.000 Quadratkilometer iranisches Gebiet erobert hatten, verabschiedete der Rat eine Resolution, die beide Seiten zur Einstellung der Kämpfe aufforderte, ohne die Aggression zu verurteilen
und den Rückzug der Iraker zu verlangen. Jahrelang habe der Rat es dann abgelehnt, sich mit den eindeutigen Beweisen für den Einsatz von Giftgas durch die irakischen Streitkräfte zu befassen. Und der deutsche Außenminister Genscher, der damals als einziger in der westlichen Welt den Giftgaseinsatz monierte, wurde daraufhin ziemlich durch die Mangel gezogen! Herzlichen Glückwunsch, Herr Genscher, zum 80. Geburtstag! Einstmals hatte Genschers Mut ihm sogar den Titel „Bruder Genscher“ im Iran eingebracht. Ein möglicher Titel „Schwester Merkel“ hingegen würde eher auf die Seelenverwandtschaft als Schwester von Busch hindeuten!
Nehmen wir aber einmal an, Imam Khameneis Fatwas gäbe es nicht, und Ahmadinejad wäre nicht Präsident des Iran! Nehmen wir weiterhin an, dass der Iran kein mehrheitlich muslimisches Land ist, die Geschichte von Kerbela nicht bekannt ist und ausschließlich nach „westlich-logischen“ Gesichtspunkten entschieden wird! Selbst dann wird der Iran dem steigenden Druck nicht nachgeben! Die westliche Welt hat im Irak bewiesen, dass sie kein Interesse an Menschenrechten oder internationalem Recht hat. Selbst die aktuellen Regierungen der Länder wie Deutschland haben mit der Tornado-Entsendung aus muslimischer Sicht bewiesen, dass sie sich US-amerkanischen Opium-Anbau-Interessen verpflichteter fühlen, als dem internationalen Recht und dem Willen des eigenen Volkes! Die westliche Welt beweist tagtäglich im Verhaltne zu Guantanamo, dass ihr Menschleben und Freiheit nichts wert sind, und die einfachsten Humanitätsprinzipien mit Füßen getreten werden. Noch heute heißt es in den Medien der westlichen Welt „das umstrittene Lager“; was für eine Verniedlichung eines der größten Völkerrechtsverbrechen unserer Zeit?! Wenn der Iran heute auch nur einen Deut nachgeben würde, wären die nächsten Unterdrückungsforderungen sicher! Es darf nicht vergessen werden, dass diejenigen, die diese Forderungen stellen, gleichzeitig Milliarden dafür ausgeben, um den Iran zu destabilisieren (ganz offiziell im Haushalt ausgewiesen!).
Es gibt keinen einzigen logischen Grund dafür, dass der Iran dem Druck nachgeben sollte, weder aus islamischer Sicht, noch aus westlich-logischer Sicht. Der einzige Grund, warum der Iran nachgeben könnte, wäre die Angst vor stärkeren Unterdrückungsmaßnahmen! Aber die Zeit der willkürlichen Unterdrückung ist vorbei! Dann muss die westliche Welt schon eine Atomwaffe auf den Iran werfen! Abgesehen von einer Handvoll gekaufter Agenten gibt es im Iran wirklich NIEMANDEN, der die westliche Vorherrschaft über den Iran jemals wieder akzeptieren wird, selbst die ärgsten Gegner des heutigen islamischen Systems würden jede iranisch-islamische Herrschaft über eine neue West-Besatzung vorziehen. Zu groß sind die Verbrechen, welche die westliche Welt im Irak, in Afghanistan, im Libanon und in Guantanamo mitgetragen haben, als dass irgendein vernünftiger Mensch der Region, der diese Verbrechen mit eigenen Augen gesehen hat, dessen Verwandte darunter gelitten haben, sich jemals wieder freiwillig unter die Herrschaft westlicher Hegemonialinteressen stellen würde! Umso wichtiger ist es der westlichen Welt daher auch, dass jene UN-Resolution „einstimmig“ von der „Weltgemeinschaft“ erfolgt. Die Delegationsaussagen vor und nach der Resolution zeigen aber auf, dass auch die westliche Welt den Bogen fast überspannt hat und die Sackgasse-Politik der menschenverachtenden Konfliktverschärfung nicht unbegrenzt von allen mitgetragen wird!
Das einzig Gute an der aktuellen Resolution besteht darin, dass die westliche Welt sich selbst eine neue Frist von 60 Tagen gegeben hat, um zur Besinnung und zur Vernunft zu kommen. Es ist aber zu befürchten, dass Vernunft schon lange kein Element westlicher Politik mehr ist!
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Zitat Ende
Ich denke, man kann die Worte wirken lassen und es ist dem wohl nichts hinzuzufügen.
k.goldmull