Es wird immer wieder der Mossad als der Verantwortliche für ein Attentat auf Haider ins Spiel gebracht. Wenn man sich aber die Beziehungen zwischen Österreich und Israel genau anschaut, so erkennt man die Empfindlichkeit Israels, bezüglich gewisser Personen und die jeweilige Antwort, die für Österreich viel schwerwiegender ist, so dass solch ein Attentat eher von aussen, könnte man meinen, erzwungen wird, als dass sich der Mossad damit beschäftigen müsste. Aber auch hierfür gibt es keinerlei Anzeichen, denn seit 2005 ist ja alles wieder in Ordnung. Dazu müsste man mehr auf die Politik Schüssels eingehen, der bei der Gründung der Orangen, für mich ursächlich diese zumindest beeinflusst hatte, also 2004/05.
Israels neuer Österreich-Botschafter in Wien eingetroffen
Dan Ashbel, Israels neuer Botschafter in Österreich, ist Mitte Februar in Wien eingetroffen. Nach seiner Landung auf dem Flughafen Schwechat begrüßte Ashbel seine zukünftigen Mitarbeiter in der Botschaft: „Ich freue mich, hier zu sein.“
Eine Stellungnahme wollte er nicht abgeben, da dies nicht üblich sei. Noch am darauffolgenden Tag wollte der neue Botschafter sein Beglaubigungsschreiben im Außenministerium abgeben, für März sei sein Antrittsbesuch bei Bundespräsident Heinz Fischer vorgesehen, hieß es seitens der Botschaft Israels.
Ashbels Vorgänger Avraham Toledo war vorzeitig von seinem Posten abberufen worden, nachdem in diplomatischen Kreisen in seiner Heimat Kritik an seiner Arbeit laut geworden war. Toledo war während eines Tiefstandes der österreichisch-israelischen Beziehungen aus Anlass der Regierungsbeteiligung der FPÖ unter Jörg Haider vor fast genau fünf Jahren zunächst im Rang eines Geschäftsträgers in Wien tätig gewesen, seit der Normalisierung 2004 als Botschafter.
Ashbel, der ausgezeichnet Deutsch spricht, war schon einmal an der israelischen Vertretung in Wien tätig - als Botschaftsrat von 1986 bis 1989.
Genauso wie vor fünf Jahren bei der Bildung der ÖVP/FPÖ-Koalitionsregierung wurden auch damals die Beziehungen zwischen Israel und Österreich auf Geschäftsträgerebene herabgestuft. Grund war die Debatte um die Kriegsvergangenheit des damaligen Bundespräsidenten Kurt Waldheim.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte bei der Ernennung des Diplomaten beim Außenministerium für Befremden gesorgt, indem er forderte, Ashbel müsse zuvor seine deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben. Im israelischen Außendienst ist es üblich, dass diplomatische Vertreter nicht die Staatsbürgerschaft des jeweiligen Gastlandes besitzen dürfen. „Deutschland herrscht doch nicht mehr über Österreich“, hieß es damals verwundert. Ashbel selbst sagte allerdings, er habe keine Probleme damit, seinen deutschen Pass abzugeben.
Die österreichisch-israelischen Beziehungen waren mit dem Austausch von Botschaftern 1960 vollwertig ausgeprägt. Turbulenzen gab es schon vor der Wahl Waldheims zum Bundespräsidenten bzw. der Bildung der schwarz-blauen Koalition.
Im Jahr 1973 hatte der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky zugesichert, das Durchgangslager Schönau für jüdische Emigranten aus der Sowjetunion zu schließen, um eine Geiselnahme durch arabische Terroristen zu beenden. Die Entscheidung führte zu Misstönen zwischen Wien und Jerusalem. Zwischen 1977 und 1982 fanden schließlich keine gegenseitigen offiziellen Besuche statt.
Zwischen 1992, als Waldheims Amtszeit endete, und 2000 liegt dagegen eine Zeit der Entspannung. 1993 legte der damalige Bundeskanzler Franz Vranitzky (S) in der Hebräischen Universität in Jerusalem ein Bekenntnis zur Verantwortung Österreichs für die Opfer des Nationalsozialismus und deren Nachkommen ab.
Ashbel wurde 1949 in Tel Aviv geboren. Er studierte Geographie, Englisch und Politikwissenschaft an der Universität Haifa und trat 1975 in den Dienst des israelischen Außenministeriums. Er war vor seiner Ernennung zum Botschafter in Wien zuletzt Leiter der Abteilung für europäische multilaterale Institutionen und israelischer Koordinator für die Euro-Mediterrane Partnerschaft (Euromed) im israelischen Außenministerium gewesen.
Ashbel war 1986-1989 als Botschaftsrat an der israelischen Vertretung in Wien. 1978-1983 hatte er als Presse- und Kulturattaché der israelischen Botschaft in Bonn gearbeitet, 1989-92 war er als Presseattaché in London tätig. 1997-2000 lebte er als Generalkonsul Israels für die Mittelatlantik-Region in Philadelphia (USA). Ashbel ist verheiratet und hat drei Söhne und ein Enkelkind.
http://www.ikg-wien.at/IKG/Members/i...=1114167981432
Zeittafel
1950: Aufnahme konsularischer Beziehungen; Errichtung eines österreichischen Generalkonsulats in Tel Aviv; Errichtung eines israelischen Konsulats in Wien
1952: offizieller Verzicht Israels auf „Wiedergutmachungs“-Zahlungen von Österreich
1953: Beginn der offiziellen „Wiedergutmachungs“-Verhandlungen zwischen Österreich und dem Committee for Jewish Claims on Austria
1956: Aufwertung des israelischen Konsulats zur Gesandtschaft, damit Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen
1957: Aufwertung des österreichischen Generalkonsulats zur Gesandtschaft
1959: Aufwertung beider Vertretungen zu Botschaften
1961: Verzicht der jüdischen Organisationen auf weitere „Wiedergutmachungs“-Zahlungen von Österreich
Oktober 1973: Ministerpräsidentin Golda Meir in Wien
März 1974: Bundeskanzler Bruno Kreisky im Rahmen einer Fact-Finding-Mission der Sozialistischen Internationale in Israel
1986: Kurt Waldheim wird zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt; Herabstufung der diplomatischen Beziehungen seitens Israels
1990 Herabstufung der österreichischen Vertretung auf Geschäftsträgerebene
Juni 1992: Ende der Amtszeit von Bundespräsident Waldheim; Wiederaufnahme der vollen diplomatischen Beziehungen; Aufwertung der Geschäftsträger zu Botschaftern
Juni 1993: Bundeskanzler Franz Vranitzky in Israel; In Rede an der Hebräischen Universität Jerusalem annerkennt er Österreichs "moralische Verantwortung, weil viele Österreicher den Anschluss begrüßten, das Naziregime unterstützten und bei seinem Funktionieren halfen" und bittet "um die Verzeihung jener, die überlebt haben, und um die Verzeihung der Nachfahren der Opfer"
1994: Bundespräsident Thomas Klestil in Israel
1995: Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus wird errichtet
September 1997: Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in Österreich
März 1998: Gegenbesuch von Bundeskanzler Viktor Klima in Israel
Oktober 1999: Nationalratswahlen (großer Stimmengewinn der Freiheitlichen Partei (FPÖ); Israel zieht Botschafter aus Österreich ab; Vertretung Israels auf Geschäftsträger-Ebene
Juli 2003: Außenministerin Benita Ferrero-Waldner besucht Israel; Normalisierung der diplomatischen Beziehungen seitens Israel
November 2003: Gegenbesuch von Außenminister Shalom in Österreich
Februar 2004: Geschäftsträger Avraham Toledo als Botschafter akkreditiert
Oktober 2004: Moshe Katsav als erster israelischer Präsident auf Staatsbesuch in Österreich
Februar 2005: Ankunft des neuen israelischen Botschafters Dan Ashbel in Wien
2006: 50 Jahre diplomatische Beziehungen
http://www.bmeia.gv.at/botschaft/tel...ziehungen.html