ich sagte es schon eingangs,warum FRED dieses thema eröffnet hat!
im streit mit ihm ,sagte ich"man müsste mal den begriff der NEUTRALITÄT einführen."
nun hat natürlich jeder eine persönliche auffassung dazu.besonders wie ein neutraler infokrieger,der infos verküpft und redigiert,zu erscheinen hat!
Die Schweiz Neutral?so der titel ist von FRED noch nicht beantwortet.
ausser ein paar gemeinplätzen zum thema ist nichts neues aufgedeckt worden!
nun einmal eine beleutung des begriffes durch
Prof. Dr. Jakob Tanner;
http://www.fsw.uzh.ch/page/mitarbeit...php?typ=L&id=4
„Réduit national“ und Aussenwirtschaft:
Wechselwirkungen zwischen militärischer Dissuasion und ökonomischer Kooperation mit den Achsenmächten.
Der Referent ist Professor für Geschichte an der Universität Zürich und Mitglied der Bérgier-Komission, und als
solches auch immer wieder in den Medien präsent.
http://www.hvg.ch/hvg_pdf/neutralitaet_krieg.pdf
Am Ende des Jahrhunderts scheinen die Schweizerinnen und Schweizer unbedingt an etwas festhalten
zu wollen, was die Väter der modernen Schweiz, 150 Jahre früher, nicht einmal für verfassungswürdig
erachteten. Es scheint im Laufe der Zeit ein Wandel in der Haltung zur Neutralität und der Bedeutung,
die man ihr beimisst stattgefunden zu haben. Oder doch nicht?
Die Haltung zur Neutralität sei eng mit den aktuellen Geschichtsbildern verbunden, glaubt Karl
Haltiner von der Militärischen Führungsschule der ETH, der solche Umfragen seit Jahren durchführt.
1983 sahen 61 Prozent der Befragten in der Bewaffneten Neutralität den Grund für das Verschontbleiben
der Schweiz im 2. Weltkrieg. 1999 glaubten dies nur noch 34 Prozent. Die Diskussion um die
Geschichte Schweiz im 2. Weltkrieg hat die Sicht auf die Neutralität stark verändert.
Von einer 400 jährigen „Staatsmaxime“ der Neutralität kann keine Rede sein.
Wie in allen Staaten orientierte sich die Aussenpolitik der Schweiz oder ihrer Kantone an ureigenen
Interessen, nicht an abstrakten Konstrukten. Die meist sehr schmale Elite, die sich mit Aussenpolitik
überhaupt beschäftigte musste sich situativ entscheiden, dabei war eine neutrale Position eine
Möglichkeit, kein Prinzip.
Hallers Bibliographie zur Schweizer Geschichte von 1785-1788 belegt, dass die Neutralität kein
Diskussionsthema war. Nur zwei Schriften aus dem Jahr 1689 befassen sich mit dem Thema, und
beide sprechen sich gegen sie aus. Aus den folgenden hundert Jahren war Haller keine einzige Schrift
zu diesem Thema bekannt.
Hugs zentrale These lautete, dass die auf Begriffe der Neutralität und Wehrhaftigkeit aufgebaute
Identität erst im Gefolge der europäischen Einigungskriege nach 1860, und den ernüchternden
Erfahrungen der ersten Grenzbesetzung 1870/71 entstand.
Die „immerwährende Neutralität“ war eine Erfindung, der vorerst keine überragende Bedeutung
beschieden war. Erst durch den 2. Weltkrieg bekam sie durch Edgar Bonjour einen prägenden Einfluss
auf das Geschichtsbild der Schweizer.
Der 1. Weltkrieg brachte eine der grössten Zerreissproben für das Land. Die nationale Einheit in der
Vielfalt musste betont werden. Die Schweiz war eine Insel des Friedens inmitten eines brennenden
Kontinents. Die mehrsprachige Schweiz verkörperte gewissermassen die Idee des Weltfriedens.
Das war die Geburtsstunde der Sendungsidee, einer Schweiz, die zur Friedensstiftung berufen sei. Die
Geschichte des Landes wurde nun nach Indizien einer Tradition des Friedens durchsucht.
Der Bundesrat erklärte nach dem Scheitern des Völkerbundes die Geistige Landesverteidigung 1938
zum Regierungsprogramm. Die gleichzeitige „Rückkehr“ zur „integralen Neutralität“ war ein
pragmatischer Schritt, damals ohne jeden ideologischen Wert. Einzig Deutschland begrüsste diesen
Schritt. Der Begriff der Neutralität eignete sich daher nicht zur Betonung des
Selbstbehauptungswillens. Volksfreiheit, Unabhängigkeit und Demokratie waren die Begriffe der
Geistigen Abwehrhaltung gegen Faschismus und Nationalsozialismus.
Der Rückgriff auf den Ursprungsmythos von 1291 bot sich angesichts der 650-Jahr-Feier geradezu an.
Die „Bergbauern“ des Mittelalters hätten sich, so Karl Meyer 1941, „mit wildbachartiger Wucht“
gegen jeden dynastischen Versuch gerichtet „zwischen Oberrhein und Alpen eine starke Hausmacht
zu errichten“. Im Krieg der Worte spielte die Neutralität vorerst keine Rolle.
Dies änderte sich ab 1942. Die Kritik im Inland an der Politik des Bundesrates nahm massiv zu. Die
Alliierten ihrerseits standen der Neutralität der Schweiz zusehends ablehnend gegenüber. Die
politischen Eliten waren nun bemüht die Neutralität, das heisst das Abseitsstehn, die
Nichteinmischung, im besten Licht erscheinen zu lassen.