Info 1.
(Wels/Wien, im Juli 2009) Nach Informationen des Nachrichtenportals orf.at ist der wohl bekannteste, vor allem aber schrillste Detektiv Österreichs in Konkurs geschlittert. Es sei auch Opfer einer Fehde mit dem „Bündnis Zukunft Österreich“ (BZÖ) in Kärnten geworden.
Wahrheit ist aber wohl, dass er sich selbst zwischen den Fronten aufgerieben hat. Denn: Noch 2006 arbeitete er in Diensten der FPÖ-Kärnten und hatte laut orf.at den Auftrag, den direkten politischen Konkurrenten und Kärntner BZÖ-Chef Jörg Haider zu durchleuchten. Die FPÖ suchten nach politisch verwertbarer Munition gegen den damals wie ein Fürst im Süden herrschenden Politiker. Als nach einer Anzahlung von 10.000 Euro die Freiheitlichen auch private Investigationen gegen den Landeshauptmann verlangt haben sollen, beendete Guggenbichler den Job. Darauf soll er beim Finanzamt angezeigt worden sein und Probleme nahmen ihren Lauf.
Wendehals
Dann nahm die Geschichte eine merkwürdige Wende. 2009 zeigte Guggenbichler den ehemaligen Ziehsohn und Pressesprecher des Jörg Haider, Stefan Petzner, bei der StA Klagenfurt an und hielt fest, dass er durch ihn um eine halbe Million Euro geschädigt wurde. Hintergrund soll sein, dass Jörg Haider dem Detektiv in die Hand versprochen habe, dass der heute 65-jährige Privatschnüffler als Sicherheitsbeauftragter im BZÖ beschäftigt werde. Ziehsohn Petzner habe das aber blockiert und nie umgesetzt. Dadurch sei dem Detektiv der genannte „Schaden“ von 500.000 Euro erwachsen. Hintergrund sei auch, dass Guggenbichler in Geldnöten Haider ersucht habe, bei der Organisation eines Kredites zu helfen. Die Hypo-Alpe-Adria mit Sitz in Kärnten gab schließlich 150.000 Euro. Die Raten wären aus einer Anstellung beim BZÖ bedient worden, da von Haider eine Jobzusage als „Sicherheitsbeauftragter“ vorlag.
Politische Situation veränderte sich
Daraus wurde nichts. Haider starb im Oktober 2008 im Straßenverkehr und nicht nur der Nobelpuff „Babylon“ verabschiedete sich nach dessen Ableben aus Klagenfurt, weil „die politischen Rahmenbedingungen nicht mehr sicher“ seien. Auch der Detektiv Dietmar Karl Guggenbichler, der Mitte der 80er Jahre zusammen mit dem späteren FPÖ-Nationalrat und „Sozialistenfresser“ Hans Pretterebner den Lucona-Kriminalfall praktisch im Alleingang aufgedeckt hatte und so zu Ruhm und Ehre gelang, verabschiedet sich mit seiner in Strau (bei Ferlach) ansässigen Firma. Die Detektei meldete dieser Tage beim Kreditschutzverband 1870 Konkurs an.
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(Wien, im Februar 2009) Die Meldungen Mitte Jänner 2009 waren im Wesentlichen richtig, aber vorschnell. Man kann nicht in den Kopf eines 63-jährigen Bordellbetreibers hineinschauen. Kurz: Er hat es sich noch einmal überlegt.
Peter Bretterklieber, Inhaber der österreichischen Bordellkette „Babylon“ mit Stützpunkten in Klagenfurt, Salzburg und Wien läßt den Wiener Nobelpuff offen. Er wurde, weiß die gut informierte Silvia Jelincic, die im Buch „Die nackte Elite“ das „Babylon“ analysierte, durch zwei Argumente überzeugt: Geld und solvente Männer.
Die Wiener Tageszeitung „Heute“ betont am 9. Februar 2009 (S. 14) noch einmal, dass der Edelpuff „Babylon“ in der Seilerstätte in Wiens City um „kolportierte 7.5 Millionen Euro“ (Heute) an den oberösterreichischen Besitzer des benachbarten Palais Coburg, Peter Pühringer, verkauft wurde, der dort einen Finanzcenter errichten will. Geplant war die komplette Schließung des Etablissements, da sich auch bei aufwändigem Lebensstil mit diesem Betrag ein angenehmer Lebensabend bestreiten lässt. Doch der Wirt machte die Rechnung ohne die Kunden.
Achse der Willigen
Wie Silvia Jelincic in „Format“ (6/09, S. 35) berichtet, geht das Babylon doch nicht unter. Auf der Webplattform „Facebook“ begannen die solventen Männer zu rebellieren. Laut Jelincic haben dort 344 „besorgte Männer“ eine Petition unterzeichnet, dass es irgendwie weitergehen möge. Zusperren sei keine Lösung. Man werde auch weiter tatkräftig mithelfen, dass der Kundenstrom nicht aufhört. Unterzeichner waren namhafte Rechtsanwälte und Unternehmer. Es wurde eine Achse der Willigen gebildet. Mit Erfolg.
Koberer bedrängt
Nun gab Peter Bretterklieber nach. Er wird nur „übersiedeln“. Innerhalb des sündhaft teuren 1. Wiener Bezirks wurde ein neuer Standort gefunden. Der Puff übersiedelt mit der gleichen „Belegschaft“ in die Johannesgasse 25. Das neue Lokal misst 1.700 Quadratmeter und soll 40.000 Euro Monatsmiete kosten. Das sei ein guter Preis. „So viel setzt das Babylon an einem weniger gut besuchten Tag um“, zitiert Silvia Jelincic in „Format“ einen nicht genannten „Insider“. Die Geschäfte brummen also.
Russischer Hausherr
Einen optischen Schönheitsfehler hat die Übersiedelung. Der neue Hausherr ist die A.V. Maximus Holding AG. Eigentümer ist der ehemalige kasachische Botschafter in Wien, Rakhat Aliyav. Dieser erhielt im Jahr 2008 zeitweilig Polizeischutz in seiner Döblinger Botschaft, da er mit dem Leben bedroht war. Er liegt im Clinch mit der Regierung in Kasachstan. Dass ihm deswegen die Hände nicht gänzlich gebunden waren, beweist, dass er eine Immobilie in Bestlage besitzt oder verwaltet.
Klagenfurt fällt weg
Trotzdem reduziert sich das Rotlicht-Reich des Peter Bretterklieber, 63, nun um einen Standort. Klagenfurt wird tatsächlich geschlossen, da mit dem Ableben von Jörg Haider die Rückendeckung für diese Art des Unternehmens in Kärnten nicht mehr gewährleistet sei. Salzburg hingegen bleibt, da die fröhliche Kundschaft in den „Club der schönsten Mädchen“ vor allem aus München anreist.
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